Bad Laasphe. Er hat sich trotzdem für die Versöhnung mit den Deutschen eingesetzt. Am 4. Februar 2023 wäre er 100 Jahre alt geworden. Das ist seine Geschichte.

1923 In Laasphe in einem jüdischen Elternhaus geboren, wurde er 1943 im Alter von 20 Jahren nach Auschwitz deportiert. Nach seiner Befreiung ging er nach Palästina und lebte mit seiner später gegründeten Familie in Petach-Tikwa in Israel. Erst 40 Jahre nach seiner Deportation besuchte er erstmalig wieder seine Heimatstadt Laasphe. Die Rede ist von Herbert Präger, der 2010 im Alter von 87 Jahren starb und am heutigen Samstag 100 Jahre alt geworden wäre. Seinen 100. Geburtstag nimmt der Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V. zum Anlass, an sein Schicksal zu erinnern.

Unbeschwerte Kindheit endet schnell

Herbert Präger wird am 4. Februar 1923 geboren und verlebt seine Kindheit im Elternhaus Schloßstraße 14 am Rande der Laaspher Altstadt. Wenige Tage vor seinem 10. Geburtstag haben die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht übernommen, wodurch sich das Leben der jüdischen Bevölkerung zunehmend verändert. Herbert Präger besucht die Mittelschule (Realschule). Als der Rektor durch einen uniformierten SA-Mann abgelöst worden ist, dauert es nicht lange, bis Herbert Präger die Schule verlässt, weil er die Schikanen nicht mehr erdulden kann, denen er sich zunehmend ausgesetzt sieht. Er besucht nunmehr die jüdische Schule in der Synagoge in der Mauerstraße. Nach Ende seiner Schulzeit arbeitet er in einer Wallauer Autowerkstatt.

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Herbert Präger vor seiner Deportation nach Auschwitz <p/>
Herbert Präger vor seiner Deportation nach Auschwitz

© WP | Christlich-Jüdischer Freundeskreis Bad Laasphe

Er ist 15, als er nach der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 bei seinen Großeltern in Fischelbach verhaftet wird und zwei Tage im Laaspher Gerichtsgefängnis verbringen muss. Danach wird er mit weiteren Laaspher Juden für drei Wochen ins Polizeigefängnis Siegen überführt. Nach seiner vorübergehenden Rückkehr nach Laasphe trägt er sich mit Auswanderungsgedanken. In den Rathaus-Akten befindet sich noch heute sein Antrag auf Ausstellung eines Reisepasses, den er benötigt, um Deutschland verlassen zu können.

Doch es soll anders kommen. Herbert Präger findet einen Platz in der Lehrwerkstätte der jüdischen Gemeinde Köln. Nach Kriegsausbruch kommt er zunächst unter Gestapo-Aufsicht zum Forsteinsatz in der Nähe von Jüterbog-Luckenwalde. Ende August 1940 soll er eigentlich in Paderborn durch eine landwirtschaftliche und gärtnerische Ausbildung auf die Auswanderung vorbereitet werden. Tatsächlich muss er wie andere Juden auch bei der städtischen Müllabfuhr arbeiten. Im Juni 1941 kann er nach Laasphe zurückkehren, wo er wie die meisten männlichen Juden im Holzwerk C.C. Bang arbeiten muss.

Herberts Vater Max Präger war als „Vertrauensmann“ Bindeglied zwischen der jüdischen Gemeinde und der Stadtverwaltung geworden für die Durchführung der Deportationen nach Zamosc (April 1942) und Theresienstadt (Juli 1942). Betroffen waren 65 jüdische Frauen, Männer und Kinder, von denen niemand zurückkehrte.

Zwangsarbeit für die Rüstung

Jüdisches Leben in Wittgenstein

Am Freitag, 28. April 2017, putzen Schüler 47 Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt zum Gedenken an 47 deportierten Juden aus Bad Laasphe.
Am Freitag, 28. April 2017, putzen Schüler 47 Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt zum Gedenken an 47 deportierten Juden aus Bad Laasphe. © WP
Am Freitag, 28. April 2017, putzen Schüler 47 Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt zum Gedenken an 47 deportierten Juden aus Bad Laasphe.
Am Freitag, 28. April 2017, putzen Schüler 47 Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt zum Gedenken an 47 deportierten Juden aus Bad Laasphe. © WP
Am Freitag, 28. April 2017, putzen Schüler 47 Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt zum Gedenken an 47 deportierten Juden aus Bad Laasphe.
Am Freitag, 28. April 2017, putzen Schüler 47 Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt zum Gedenken an 47 deportierten Juden aus Bad Laasphe. © WP
anbei finden Sie eine aktuelle Presseinformation zur Übergabe eines Archivfindbuchs an die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V. (CJZ). Personen auf dem Foto (v.l.n.r): Thomas Wolf (Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein), Wolfgang Suttner (Kulturreferent des Kreises Siegen-Wittgenstein), Werner Stettner (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V.).
anbei finden Sie eine aktuelle Presseinformation zur Übergabe eines Archivfindbuchs an die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V. (CJZ). Personen auf dem Foto (v.l.n.r): Thomas Wolf (Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein), Wolfgang Suttner (Kulturreferent des Kreises Siegen-Wittgenstein), Werner Stettner (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V.). © WP
Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche.
Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche. © WP
Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche.
Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche. © WP
Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche.
Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche. © WP
Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche.
Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche. © WP
2.v.l. Johanna Präger mit Geschwistern aus Fischelbach.
2.v.l. Johanna Präger mit Geschwistern aus Fischelbach. © WP
Herbert Präger vor seiner Deportation.
Herbert Präger vor seiner Deportation. © WP
Die Juden, die in 1988 in ihre Heimatstadt zurückkehrten, sprachen auf dem jüdischen Friedhof das Kaddisch der Trauernden.
Die Juden, die in 1988 in ihre Heimatstadt zurückkehrten, sprachen auf dem jüdischen Friedhof das Kaddisch der Trauernden. © WP
Herbert Präger am Grab seiner Großeltern auf dem jüdischen Friedhof in Bad Laasphe. Für seine in Auschwitz ermordeten Eltern gibt es keinen Grabstein.
Herbert Präger am Grab seiner Großeltern auf dem jüdischen Friedhof in Bad Laasphe. Für seine in Auschwitz ermordeten Eltern gibt es keinen Grabstein. © WP
Shabat shalom - die Vorstandsmitglieder des Freundeskreises erlebten bei Familie Präger die Zeremonie des jüdischen Feiertages.
Shabat shalom - die Vorstandsmitglieder des Freundeskreises erlebten bei Familie Präger die Zeremonie des jüdischen Feiertages. © WP
In seinem Wohnhaus in Petach-Tikwah (Israel) präsentierte der begeisterte Briefmarkensammler Herbert Präger dem Freundeskreis-Vorsitzenden Heinz Schindler seine Sammlung. Deutlich zu erkennen die Häftlingsnummer 105010 am linken Unterarm, die ihn ständig ans KZ erinnert.
In seinem Wohnhaus in Petach-Tikwah (Israel) präsentierte der begeisterte Briefmarkensammler Herbert Präger dem Freundeskreis-Vorsitzenden Heinz Schindler seine Sammlung. Deutlich zu erkennen die Häftlingsnummer 105010 am linken Unterarm, die ihn ständig ans KZ erinnert. © WP
Max Präger mit einem Kälbchen vor seinem Haus an der Schloßstraße 16. Mit seiner Familie verließen im Mai 1943 die letzten Juden Laasphe. Der Viehhändler Max Präger, seine Ehefrau Johanna und die Tochter Ursula wurden in Auschwitz ermordet.
Max Präger mit einem Kälbchen vor seinem Haus an der Schloßstraße 16. Mit seiner Familie verließen im Mai 1943 die letzten Juden Laasphe. Der Viehhändler Max Präger, seine Ehefrau Johanna und die Tochter Ursula wurden in Auschwitz ermordet. © WP
Der Auschwitz-Überlebende Herbert Präger enthüllt 1992 das neue Straßenschild Max-Präger-Weg, das an seinen in Auschwitz ermordeten Vater erinnert, der vor der Auslöschung der jüdischen Gemeinde der letzte Synagogenvorsteher war.
Der Auschwitz-Überlebende Herbert Präger enthüllt 1992 das neue Straßenschild Max-Präger-Weg, das an seinen in Auschwitz ermordeten Vater erinnert, der vor der Auslöschung der jüdischen Gemeinde der letzte Synagogenvorsteher war. © WP
Der erste Vorstand des Bad Laaspher Freundeskreises für christlich-jüdische Zusammenarbeit zeigt von links: Herbert Moses, Walter Davidis, Walter Homrighausen, Heinz Schindler, Otto Düsberg, Lotte Stöcker, Rainer Becker, Helma Sauer und Eberhard Bauer
Der erste Vorstand des Bad Laaspher Freundeskreises für christlich-jüdische Zusammenarbeit zeigt von links: Herbert Moses, Walter Davidis, Walter Homrighausen, Heinz Schindler, Otto Düsberg, Lotte Stöcker, Rainer Becker, Helma Sauer und Eberhard Bauer © WP
Am 10. November 1991 wurde im Rathaus die Satzung des Bad Laaspher Freundeskreises für christlich-jüdische Zusammenarbeit verabschiedet.
Am 10. November 1991 wurde im Rathaus die Satzung des Bad Laaspher Freundeskreises für christlich-jüdische Zusammenarbeit verabschiedet. © WP
Die Freundeskreis-Vereinsgründung fand am 10. November 1991 statt. Am Mikrofon im Rathaus Landrat Walter Nienhagen
Die Freundeskreis-Vereinsgründung fand am 10. November 1991 statt. Am Mikrofon im Rathaus Landrat Walter Nienhagen © WP
Heinz Schindler, Lotte Stöcker, Christoph Zacharias und Eberhard Bauer (von links) wurden im Mai 1991 beauftragt, zusammen mit Bürgermeister Otto Düsberg eine Satzung für den Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit auszuarbeiten.
Heinz Schindler, Lotte Stöcker, Christoph Zacharias und Eberhard Bauer (von links) wurden im Mai 1991 beauftragt, zusammen mit Bürgermeister Otto Düsberg eine Satzung für den Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit auszuarbeiten. © WP
Foto1 (Synagoge): Rabbiner Ehrenberg liest aus der Tora, einer Schriftrolle mit den fünf Büchern Mose.  Foto 2 (Potsdam); Die Schüler mit ihren Religionslehrern Wolfgang Henkel und Friedhelm Koch, dem Zeitzeugen Herrn Richter und der Leiterin der Museumsstiftung, Frau Paweltz-Wolf, beim Besuch des ehemaligen Stasigefängnisses.
Foto1 (Synagoge): Rabbiner Ehrenberg liest aus der Tora, einer Schriftrolle mit den fünf Büchern Mose. Foto 2 (Potsdam); Die Schüler mit ihren Religionslehrern Wolfgang Henkel und Friedhelm Koch, dem Zeitzeugen Herrn Richter und der Leiterin der Museumsstiftung, Frau Paweltz-Wolf, beim Besuch des ehemaligen Stasigefängnisses. © WP
Alle Teilnehmer der Mitgliederversammlung des Christlich-Jüdischen Freundeskreises Bad Laasphe unterschrieben jetzt den Übersee-Brief, der inzwischen vor allem die Nachfahren Laaspher Juden über den Verein in deren alter Heimat informiert.
Alle Teilnehmer der Mitgliederversammlung des Christlich-Jüdischen Freundeskreises Bad Laasphe unterschrieben jetzt den Übersee-Brief, der inzwischen vor allem die Nachfahren Laaspher Juden über den Verein in deren alter Heimat informiert. © WP
Beim Gang entlang der Friedhofsmauer in der Battonstraße stießen die Lahnstädter auch auf Gedenktafeln von gebürtigen Laaspher Juden, die von Frankfurt aus in die Vernichtungslager der Nazis deportiert wurden.
Beim Gang entlang der Friedhofsmauer in der Battonstraße stießen die Lahnstädter auch auf Gedenktafeln von gebürtigen Laaspher Juden, die von Frankfurt aus in die Vernichtungslager der Nazis deportiert wurden. © WP
Der christlich-jüdische Freundeskreis Bad Laasphe besuchte das Jüdische Museum in Frankfurt.  Beim Gang entlang der Friedhofsmauer in der Battonstraße stießen die Lahnstädter auch auf Gedenktafeln von gebürtigen Laaspher Juden, die von Frankfurt aus in die Vernichtungslager der Nazis deportiert wurden.
Der christlich-jüdische Freundeskreis Bad Laasphe besuchte das Jüdische Museum in Frankfurt. Beim Gang entlang der Friedhofsmauer in der Battonstraße stießen die Lahnstädter auch auf Gedenktafeln von gebürtigen Laaspher Juden, die von Frankfurt aus in die Vernichtungslager der Nazis deportiert wurden. © WP
Der aus Bad Laasphe stammende Schauspieler Peter Clös liest im Haus des Gastes aus den Erinnerungen des Schmallenberger Juden Hans Frankenthal.
Der aus Bad Laasphe stammende Schauspieler Peter Clös liest im Haus des Gastes aus den Erinnerungen des Schmallenberger Juden Hans Frankenthal. © WP
Auf großes Interesse stieß das Buch „Ohne Rückkehr“ des Historikers Ralf Piorr zur Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamosc im April 1942.
Auf großes Interesse stieß das Buch „Ohne Rückkehr“ des Historikers Ralf Piorr zur Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamosc im April 1942. © WP
Mit Akribie schuf der Meininger Richter Christoph Gann ( 2.v. r.) die Ausstellung „Lichter der Finsternis“ - Raoul Wallenberg und die Rettung der Budapester Juden 1944/ 45. Mit im Bild (v. l.) Ehefrau Anna Gann (Sopran), Bettina Linck und Pfarrerin Gisela Ingrid Weissinger (r.).
Mit Akribie schuf der Meininger Richter Christoph Gann ( 2.v. r.) die Ausstellung „Lichter der Finsternis“ - Raoul Wallenberg und die Rettung der Budapester Juden 1944/ 45. Mit im Bild (v. l.) Ehefrau Anna Gann (Sopran), Bettina Linck und Pfarrerin Gisela Ingrid Weissinger (r.). © WP
Tamar Dreyfuss, Roswitha Dasch (Gesang, Geige) und Ulrich Raue (Klavier) brachten in ihrer Text-Musik-Collage den Genozid an den litauischen Juden in Erinnerung.
Tamar Dreyfuss, Roswitha Dasch (Gesang, Geige) und Ulrich Raue (Klavier) brachten in ihrer Text-Musik-Collage den Genozid an den litauischen Juden in Erinnerung. © WP
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4a der Grundschule Erndtebrück gestalteten die Gedenkveranstaltung vor der Gedenktfale für die Ermorderten Erndtebrücker Juden in der Bergstraße. Es war die vierte Gedenkveranstaltung dieser Art. Sien ist vor vier Jahren durch den Grundschulrektor Klaus Dietermann ins Leben gerufen worden. Damals war auch der inzwischen verstorbene Herbert Moses anwesend, der in der jüdischen Gemeinde Erndtebrück aufgewachsen ist und als letztes Gemeindemitglied auf dem Jüdischen Friedhof in Bad laasphe beigesetzt worden ist. Auf Moses Bitte hin findet diese Veranstaltung nun jedes Jahr statt und wird im Wechsel durch die Erndtebrücker Schulen gestaltet.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4a der Grundschule Erndtebrück gestalteten die Gedenkveranstaltung vor der Gedenktfale für die Ermorderten Erndtebrücker Juden in der Bergstraße. Es war die vierte Gedenkveranstaltung dieser Art. Sien ist vor vier Jahren durch den Grundschulrektor Klaus Dietermann ins Leben gerufen worden. Damals war auch der inzwischen verstorbene Herbert Moses anwesend, der in der jüdischen Gemeinde Erndtebrück aufgewachsen ist und als letztes Gemeindemitglied auf dem Jüdischen Friedhof in Bad laasphe beigesetzt worden ist. Auf Moses Bitte hin findet diese Veranstaltung nun jedes Jahr statt und wird im Wechsel durch die Erndtebrücker Schulen gestaltet. © WR
Stadtrundgang zum Gedenken der ermordeten jüdischen Bürger wärehdnder NS-Diktatur. "Stolpersteine" erinnern an die deportierten Bad Laaspher Juden
Stadtrundgang zum Gedenken der ermordeten jüdischen Bürger wärehdnder NS-Diktatur. "Stolpersteine" erinnern an die deportierten Bad Laaspher Juden © Rainer Becker
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
Vor der früheren Synagoge in der Mauerstraße liest Laura Tutlewski Zeitzeugenberichte über die Pogromnacht 1938.
Vor der früheren Synagoge in der Mauerstraße liest Laura Tutlewski Zeitzeugenberichte über die Pogromnacht 1938. © WP
Die Religionskurse des Gymnasiums Schloss Wittgenstein bei ihrem Besuch in der Synagoge der jüdischen Gemeinde in Berlin.
Die Religionskurse des Gymnasiums Schloss Wittgenstein bei ihrem Besuch in der Synagoge der jüdischen Gemeinde in Berlin. © WP
Foto1 (Synagoge): Rabbiner Ehrenberg liest aus der Tora, einer Schriftrolle mit den fünf Büchern Mose.  Foto 2 (Potsdam); Die Schüler mit ihren Religionslehrern Wolfgang Henkel und Friedhelm Koch, dem Zeitzeugen Herrn Richter und der Leiterin der Museumsstiftung, Frau Paweltz-Wolf, beim Besuch des ehemaligen Stasigefängnisses.
Foto1 (Synagoge): Rabbiner Ehrenberg liest aus der Tora, einer Schriftrolle mit den fünf Büchern Mose. Foto 2 (Potsdam); Die Schüler mit ihren Religionslehrern Wolfgang Henkel und Friedhelm Koch, dem Zeitzeugen Herrn Richter und der Leiterin der Museumsstiftung, Frau Paweltz-Wolf, beim Besuch des ehemaligen Stasigefängnisses. © WP
Ehem. Synagoge Bad Laasphe
Ehem. Synagoge Bad Laasphe © WP
Die Berleburger Synagoge in der heutigen jacob Nolde Straße 22. Das Gebäude wurde 1939 zwangsenteignet und an einen Privatmann verkauft.
Die Berleburger Synagoge in der heutigen jacob Nolde Straße 22. Das Gebäude wurde 1939 zwangsenteignet und an einen Privatmann verkauft. © WR
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Am 27. Februar 1943 begleitet Max Präger seinen Sohn Herbert nach Dortmund – zur Kontrolle des Arbeitsbuches, wie es hieß. Während der Vater nach Laasphe zurückkehren darf, wird der Sohn verhaftet und mit einem Sammeltransport der Reichsbahn nach Auschwitz deportiert. Beim Abschied erhält Herbert den Segen des Vaters mit auf den Weg und muss ihm versprechen, die jüdischen Gesetze einzuhalten.

An der Rampe von Auschwitz

Nach Passieren des Tores zum Lager Auschwitz-Birkenau hält der Zug an der sogenannten Rampe von Auschwitz, wo sich nach dem Aussteigen das Schicksal der Ankommenden entscheidet. Herbert Präger ist jung und kräftig und wird zum Tod durch Arbeit selektiert. Ihm wird die Häftlings-Nummer 105010 in den linken Unterarm tätowiert. Zunächst arbeitet Herbert Präger im Stammlager Auschwitz I in einem Bauhof, bevor er im Nebenlager Auschwitz-Monowitz in der Produktion von künstlichen Gummireifen für die Militärfahrzeuge zum Einsatz kommt. Bei einer weiteren Selektion zur Arbeit kann er das Lager Auschwitz verlassen und kommt in das im Juli 1943 errichtete Nebenlager KZ Eintrachthütte in Schwientochlowitz, einem Ort in der Nähe von Kattowitz, wo Kanonen gebaut werden. Die nächste Station der Zwangsarbeit sind die Saurerwerke in Wien, wo Geländefahrzeuge produziert werden. Im Zuge des Vorrückens der alliierten Streitkräfte werden die Häftlinge von dort zu Fuß in Marsch gesetzt. Ziel dieses Todesmarsches ist das Lager Mauthausen, das aber beim Eintreffen schon so überfüllt ist, dass die Neuankömmlinge ins Nebenlager „Gusen 1“ transportiert werden. Dort werden in einem Stollen Teile für Messerschmidt-Flugzeuge hergestellt, so Herbert Präger bei seinem ersten Besuch in Bad Laasphe nach seiner Befreiung.

Der Antrag auf Ausstellung eines Reisepasses für Herbert Präger. <p/>
Der Antrag auf Ausstellung eines Reisepasses für Herbert Präger.

© WP | Christlich-Jüdischer Freundeskreis Bad Laasphe

Als die Truppen der Alliierten näher kommen, trifft die SS Vorbereitungen, um die Stollen mit allen Häftlingen in die Luft zu sprengen, was aber durch Eingreifen des Roten Kreuzes verhindert wird. Herbert Präger ist gerettet.

Er entscheidet sich dafür, nicht nach Deutschland zurückzukehren. „Ich kannte sie doch alle,“ so formuliert er in 1983 seine Begründung. Er wollte in Laasphe nicht diejenigen treffen, die für sein und das Schicksal seiner Familie Mitverantwortung trugen. Seine Eltern und seine kleine Schwester Ursula waren im Mai 1943 zunächst ins Lager Theresienstadt gekommen und wurden in 1944 in Auschwitz ermordet. Die ältere Schwester Hannelore überlebte in einem Nebenlager von Auschwitz in Schlesien.

1988: Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Bad Laasphe; neben Herbert Präger seine Ehefrau Zehawah.
1988: Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Bad Laasphe; neben Herbert Präger seine Ehefrau Zehawah. © WP | Christlich-Jüdischer Freundeskreis Bad Laasphe

Herbert Präger fährt mit dem Zug von Bologna durch ganz Italien bis Bari. Von dort will er mit dem Schiff nach Palästina. Das Schiff wird auf dem Weg dorthin von einem britischen Zerstörer aufgebracht. Herbert Präger wird in Zypern interniert und muss dort sieben Monate warten, bis er Papiere bekommt, die eine Einreise nach Palästina ermöglichen.

Dort angekommen schließt er sich der Hagana an, der zionistischen Militärorganisation zu Zeiten der britischen Besatzung, aus der später die israelische Armee hervorgeht. Nach der Entlassung aus dem Militär in 1949 lernt er in der Molkerei einer landwirtschaftlichen Schule seine spätere Ehefrau Zehawah kennen. 1955 heiraten sie und werden vier Kinder haben.

Ehrenbrief der Stadt Bad Laasphe

1992 enthüllt Herbert Präger vor seinem Elternhaus das neue Straßenschild „Max-Präger-Weg“ zur Erinnerung an seinen Vater Max, der der letzte Synagogenvorsteher der jüdischen Gemeinde war.
1992 enthüllt Herbert Präger vor seinem Elternhaus das neue Straßenschild „Max-Präger-Weg“ zur Erinnerung an seinen Vater Max, der der letzte Synagogenvorsteher der jüdischen Gemeinde war. © WP | Christlich-Jüdischer Freundeskreis Bad Laasphe

Dem ersten Besuch in Bad Laasphe sollen weitere folgen. 1988 kommt er erneut mit Ehefrau Zehawah anlässlich des 50. Jahrestages der Pogromnacht vom 9./10. November 1938. Dort gibt es ein Wiedersehen mit Laaspher Juden, die den Holocaust durch Flucht ins Ausland überlebt hatten. 1992 kommt das Ehepaar nochmals zu einer Freundschaftswoche, zu der der in 1991 gegründete Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit eingeladen hatte. Zur Erinnerung an den letzten Laaspher Synagogenvorsteher Max Präger erhält die Straße, die am Elternhaus Herbert Prägers in die Schloßstraße einmündet, den Namen seines Vaters. An seinem 80. Geburtstag überreicht ihm der damalige deutsche Botschafter in Israel, Rudolf Dressler, den Ehrenbrief der Stadt Bad Laasphe; der Dank an einen Sohn der Stadt für seine Bereitschaft, die Hand zur Versöhnung auszustrecken.