Banfe/Wingeshausen. Glasfaserschnelles Internet für Wittgenstein: In Banfe läuft’s auf dem Weg dorthin, in Wingeshausen hängt es dagegen noch. Hier die Gründe dafür.

Viel schnelleres Internet für Wittgenstein – daran wird derzeit im gesamten Altkreis gearbeitet. In Banfe zum Beispiel, wo seit Anfang November die Bagger rollen – weil sich deutlich mehr als 40 Prozent der Haushalte im Ort für einen Glasfaser-Anschluss entschieden hatten und der Ausbau jetzt wirtschaftlich laufen kann. Auch in Wingeshausen werden die notwendigen Leerrohre unter die Erde und in die Häuser gebracht, doch hakt es dort immer noch bei Anliegern, in deren Keller bereits ein Leerrohr liegt.

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André Scholz, Anwohner der Straße „Vor der Helle“, hat so ein Leerrohr bereits, vor einiger Zeit verlegt gemeinsam mit einem neuen Erdgas-Anschluss des Siegener Netzbetreibers „Westnetz“. Ein zweites Leerrohr, verlegt von seinem Wunsch-Internetbetreiber „Greenfiber“, möchte er aber nicht, wäre ja auch doppelt gemoppelt.

Wingeshausen: Ergebnisse noch nicht in Sicht

Zwar habe der Breitband-Koordinator des Kreises Siegen-Wittgenstein bereits Gespräche zwischen „Westnetz“ und „Greenfiber“ zu diesem Thema vermittelt, doch die kommen offenbar nicht weiter. „Es ist noch nichts passiert“, berichtet Scholz von seinen Anfragen im Greenfiber-Planungsbüro. Allerdings seien auch die Häuser in seiner Nachbarschaft noch nicht angeschlossen, weil bei den Leitungen noch „das andere Ende fehlt“ – also der Anschluss ans Internet selbst.

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„Westnetz“ prüft weitere Ausbau-Projekte

Nimmt Netzbetreiber „Westnetz“ nach dem Erfolg in Banfe jetzt noch weitere Laaspher Ortschaften in den Blick?

Grundsätzlich unterstütze die Westconnect GmbH – aktiv beim Ausbau des Breitbandnetzes überall in NRW – „den flächendeckenden Breitbandausbau in der Region und prüft kontinuierlich die Erschließung weiterer Ortschaften im gesamten Gebiet“, heißt es aus Siegen. Derzeit liefen die Budget-Planungen für das nächste Jahr.

Zu konkreten Plänen im Jahr 2023 wolle sich das Unternehmen aktuell aber nicht äußern.

Zum aktuellen Stand der Gespräche sagt Breitband-Koordinator Martin Schreier unserer Redaktion, dass diese „fortgeschritten“ seien. Derzeit werde ganz grundsätzlich verhandelt, was „Greenfiber“ von „Westnetz“ übernehmen könne. Konkrete Ergebnisse seien jedoch noch nicht in Sicht. Allerdings seien derzeit ohnehin die Tiefbauarbeiten eingestellt, so dass es erst nach der Winterpause weitergehen könne, so Schreier weiter.

Banfe: Highspeed-Anschluss im Sommer 2023

Michael Ermert, Ortsvorsteher in Banfe, zur notwendigen Wirtschaftlichkeit des Internet-Ausbaus: „Die 40-Prozent-Marke haben wir schon fünf oder sechs Wochen vor Vermarktungsende geschafft.“
Michael Ermert, Ortsvorsteher in Banfe, zur notwendigen Wirtschaftlichkeit des Internet-Ausbaus: „Die 40-Prozent-Marke haben wir schon fünf oder sechs Wochen vor Vermarktungsende geschafft.“ © FDP Bad Laasphe

Derweil freut sich Banfes Ortsvorsteher Michael Ermert, dass sein Heimatort jetzt angeschlossen wird. Klar war das bei der Präsentation von „Westnetz“ Mitte April keineswegs, weil schlicht die Anschluss-Quote noch nicht feststand. Dann aber habe man die 40-Prozent-Marke „schon fünf oder sechs Wochen vor Vermarktungsende geknackt“, so Ermert. Doch um das zu erreichen, „haben wir im Ort einiges unternommen“, sagt er. Mehrere Info-Veranstaltungen habe es gegeben. Und: Viele ältere Mitbürger, die superschnelles Internet „nicht unbedingt für sich brauchen“, hätten erklärt: „Wir machen hier mit – für die nächste Generation.“

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Die Quote sei so hoch, „dass etwa 620 Haushalte einen Glasfaser-Anschluss erhalten“, sagt „Westnetz“ auf Anfrage unserer Redaktion. „Nach dem derzeitigen Bauplan sollen die Tiefbau- und Montagearbeiten bereits im Sommer des nächsten Jahres abgeschlossen sein, so dass die Einwohnerinnen und Einwohner von Banfe ihren Highspeed-Internetanschluss im Sommer 2023 nutzen können.“

Straßenqualität gleich mit verbessern?

Als Ortsvorsteher hatte Michael Ermert bereits im April angeregt, dass sich die Stadt Bad Laasphe im Zuge des inzwischen angelaufenen Glasfaser-Ausbaus in Banfe durch „Westnetz“ auch gleich um eine Verbesserung der Straßenqualität kümmern sollte. Doch: „Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen sind nicht vorgesehen und auch nicht zielführend“, heißt es aus dem Rathaus, „da die Leitungsgräben in der Regel nur eine relativ geringe Breite aufweisen“. In Einzelfällen aber könnten sich „ergänzende Maßnahmen als sinnvoll ergeben“. Bei der geplanten Straßenausbau-Maßnahme „Oberer Feldhain“ zum Beispiel sei „der Netzbetreiber im Zuge des Wegesicherungsverfahrens nach § 127 Telekommunikationsgesetz (TKG) über den geplanten Straßenausbau informiert“ worden.

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