Puderbach. Klaus Schäfer weiß um die Bedenken einiger Dorfbewohner. So sollte die Diskussion um das umstrittene Projekt jetzt aus seiner Sicht weitergehen.

Klaus Schäfer war einer der zahlreichen Puderbacher, die im Bad Laaspher Umwelt-, Bau- und Denkmalausschuss auf den Zuschauer-Rängen aufmerksam zuhörten, als es den Politikern um die geplante Photovoltaik-Anlage auf freier Fläche gleich neben dem Dorf ging. Und der Puderbacher Ortsvorsteher hofft, dass die Bedenken einiger weniger Bewohnerinnen und Bewohner gegen das Projekt ausgeräumt werden können. Jedenfalls sei die Zahl der Projekt-Gegner – vor allem direkte Anlieger des Projekt-Geländes in der Muckenwiese aus Eschenstraße und Kirschwiesenweg – mit derzeit etwa 20 Personen eher überschaubar, bei rund 430 Dorfbewohnern insgesamt.

Lesen Sie auch: Puderbach: Politik vertagt Beratungen zu Photovoltaik-Anlage

„Ich teile die Sorgen der Anwohner zwar nicht, aber ich nehme sie ernst“, betont Schäfer im Gespräch mit unserer Redaktion. Er hat selbst eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach seines Hauses – und besitzt auch ein Wiesengrundstück, dass sich für Photovoltaik eignen würde. Eine komplette Einvernehmlichkeit herzustellen, wie es in der Ausschuss-Sitzung FDP-Fraktionschef Klaus Preis forderte, werde aber zumindest schwierig, fürchtet Schäfer.

Verständnis für gewisse Ängste

Klaus Schäfer, Ortsvorsteher Puderbach: „Ich teile die Sorgen der Anwohner zwar nicht, aber ich nehme sie ernst.“
Klaus Schäfer, Ortsvorsteher Puderbach: „Ich teile die Sorgen der Anwohner zwar nicht, aber ich nehme sie ernst.“ © Privat

Er setzt nun auf das offizielle Verfahren, um das Planungs- und Baurecht für die geplante PV-Anlage überhaupt erst herzustellen. Und darin kämen ja auch die Bürger mit ihren Bedenken zu Wort, sofern sie das denn wünschten.

Lesen Sie auch: Puderbach: Photovoltaik-Pläne kommen nicht glatt durch

Schäfer zeigt Verständnis dafür, dass „die Leute gewisse Ängste“ hätten – etwa vor Überflutungen, wenn die Solarmodule erst einmal aufgebaut seien. Oder vor möglicher Strahlung. Oder in Sorge darüber, auf welchen Leitungswegen denn der Strom aus Sonne ins öffentliche Netz gelange. Das seien „Alles Gründe, die erforscht werden müssen“, fordert Schäfer. Aber das passiere ja auch im weiteren Verfahren.

Die Leute mit Bedenken fürchteten ferner, dass die Anlage schon zeitnah gebaut werde. Doch der Beschluss, den die Politik jetzt vertagt habe, bedeute ja erst einmal nur den Einstieg in ein monatelanges Verfahren bis hin zu einer Baugenehmigung, so der Ortsvorsteher. Dass die Bad Laaspher Politiker ihre Beratungen in der Sache aufs nächste Jahr vertagt hätten, um sich „ein bisschen mehr Zeit zu verschaffen“, begrüßt Schäfer ausdrücklich.

Ortsbesichtigung mit Bürgern

Schäfer selbst hat nach eigenen Angaben in einem persönlichen Gespräch mit Arne Kohlberger von dessen privatem Projekt erfahren. Das habe ihn aber nicht dazu veranlasst, dies jetzt in einer Bürgerversammlung bekanntzugeben, so der Ortsvorsteher. „Photovoltaik ist für mich nicht so ein Ding, als wenn da ein Windrad hingestellt würde.“

Lesen Sie auch: Puderbach: Anwohner wollen keine Flächen-Photovoltaik

Er wolle in ein paar Tagen noch einmal mit Kohlberger und den anderen Puderbachern sprechen, kündigt Schäfer an, vielleicht in einer „Zusammenkunft“. Vielleicht mache es aber auch schon Sinn, dass die Bürger ihre Meinung äußern können, wenn die Ausschuss-Politiker wie angedacht Anfang Februar 2023 zu einer Ortsbesichtigung in Puderbach vorbeikommen.