Bad Berleburg. Familie Lixenfeld sammelt, damit „Maggie“ und der behinderte Sohn Eli zusammenfinden. Mutter Manuela erzählt, wie es läuft und wo es noch fehlt.

Wenn der kleine Eli (7) aus Bad Berleburg ein Bild von seinem zukünftigen Assistenzhund sieht, ruft er aufgeregt: „Maggie!“ Er weiß genau, wer die Labrador-Retriever-Hündin ist und kann den Einzug kaum erwarten. Eli hat das Down-Syndrom und einige autistische Züge, deswegen kann er sich nicht lange auf eine Sache konzentrieren. Sich alleine zu beschäftigen, ist für ihn fast unmöglich. Aber im Umgang mit Tieren vergisst der Siebenjährige die Zeit und blüht auf. „Mit Tieren kann sich Eli länger beschäftigen. Wir haben eine Reitbeteiligung, gehen zweimal die Woche reiten und mit den Pferden spazieren“, erzählt Mama Manuela Lixenfeld. Darauf freuen sich sowohl Eli, als auch seine jüngerer Bruder Arque.

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Während einer Kur im Sommer besuchte die Familie zwei potenzielle Assistenzhunde im WZ-Hundezentrum in Lalendorf, Mecklenburg-Vorpommern. Hier werden die Tiere über zwei Jahre speziell ausgebildet. Eli möchte gern die Welt entdecken, kann Gefahren aber nicht einschätzen und ist unter fremden Menschen schnell reizüberflutet. Ein Assistenzhund kann helfen, ihn zu beruhigen, zu schützen, ihm Begleiter und Spielkamerad sein.

Spezielle Ausbildung läuft

„Wir dachten erst, dass ein anderer Hund von den Charaktereigenschaften besser passen würde“, erklärte Manuela Lixenfeld. Aber vor Ort zeigte sich schnell ein anderes Bild. „Maggie ist ruhig, besonnen und sehr interessiert. Sie hat Eli direkt beobachtet. Eli hat schnell Vertrauen gefasst, wollte ihre Leine nehmen und sagte ihren Namen“, so die Familienmama weiter. Nachdem die Entscheidung für Maggie gefallen war und sie ein zweites Mal zu dem Hund durften, legte sich die Hündin zur Familie, als gehöre sie bereits dazu. Am 2. Juli 2023 wird Maggie bei den Lixenfelds einziehen, dann ist ihre Ausbildung als Assistenzhund offiziell beendet.

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So können Sie spenden

Auf Facebook teilt die Familie weitere Infos über Eli und hält über Aktionen und den Spendenstand auf dem Laufenden – einfach nach Eli Arque Assistenzhund für Eli suchen. (www.facebook.com/profile.php?id=100074882412020)

Spendenkonto: Servicehundzentrum e.V., Ostsee Sparkasse Rostock, IBAN: DE48 1305 0000 0201 0837 87; BIC: NOLADE21ROS; Verwendungszweck: Assistenzhund für Eli

Eine Spendenquittung kann ab 150 Euro ausgestellt werden, dafür bitte die Adresse angeben.

Die spezielle Ausbildung für Maggie kostet insgesamt 38.000 Euro. Die Kosten werden bisher nicht von der Krankenkasse übernommen. Aktuell läuft eine vom Bund finanzierte Studie, die den positiven Einfluss von Assistenzhunden belegen soll. Allerdings braucht Eli jetzt Hilfe, nicht in erst in fünf, sechs Jahren. Deshalb sammelt Familie Lixenfeld Spenden (wir berichteten). Allein 15.000 Euro kostet die Ausbildung des Assistenzhundes, dazu kommen Tierarztkosten, Steuern und die Ausbildung von Vater Philipp, um den Hund sicher zu führen.

Immer Ideen für Aktionen

„Corona, der Ukraine-Krieg, die steigende Preise, Heiz- und Stromkosten betreffen jeden – da steigt das Hemmnis, nach Spenden zu fragen“, gibt Manuela Lixenfeld zu. Das Spendenkonto stieg in den vergangenen Monaten nur langsam. Dennoch ist die Familie nicht untätig und hat immer wieder neue Ideen für Aktionen, um das Ziel zu erreichen. „Anfang Oktober sind mein Mann und ich beim Megamarsch in Frankfurt mitgelaufen“, sagte Manuela Lixenfeld. Die komplette Strecke von 100 Kilometern in 24 Stunden hat das Ehepaar zwar nicht durchgehalten, aber mit Schild am Rucksack und Flyern bepackt haben sie auf ihren Fall aufmerksam gemacht und Spenden gesammelt. Auch der Rewe-Markt in Bad Berleburg unterstützt die Familie: Aktuell können die Pfandbons für Elis Assistenzhund gespendet werden. Sparschweine stehen in der Apotheke am Schlosspark und im Orient-Markt am Bahnhof bereit.

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Der Spendenstand liegt aktuell bei 18.169,80 Euro. „Jeder Betrag hilft uns. Wenn 20.000 Leute jeweils auch nur einen Euro spenden würden, dann hätten wir das Ziel erreicht“, sagt Manuela Lixenfeld.

Mutter Manuela: „Wir sind unendlich dankbar“

In stressigen Situationen schaut sie sich das Bild von Eli und Maggie an: „Dann bin ich ruhig“, erklärt die zweifache Mama. „Das ist das, was Eli braucht. Wir sind unendlich dankbar und freuen uns über jeden, der in dieser schwierigen Lage hilft. Jedes Teilen, jeder Euro hilft uns weiter“, so die Lixenfelds.