Bad Berleburg. Die Familie ist optimistisch. Für Sohn Eli (6) wollen Manuela und Philipp Lixenfeld einen tierischen Begleiter finanzieren. Das ist nicht einfach.

Der kleine Eli kann sich freuen. Und seine Eltern Manuela und Philipp Lixenfeld mit dem vierjährigen Bruder Arque auch: Die Familie aus Bad Berleburg ist dem großen Ziel, einen Assistenzhund für den Jungen mit dem Downsyndrom zu finanzieren, in den vergangenen zwei Monaten ein gutes Stück näher gekommen. „Es läuft sehr gut“, sagt Manuela über die aktuell laufenden Spendensammlung.

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Das Tier wird von der WZ Hundezentrum GmbH ausgebildet und vom Servicehundzentrum e.V. unterstützt. Diese speziell auf Eli zugeschnittene und intensive Ausbildung des Tieres dauert insgesamt zwei Jahre und wird 38.000 Euro kosten. Geld, das die Familie selbst aufbringen muss, weil die Krankenkassen diese Kosten bislang nicht tragen. Aktuell läuft zwar eine Studie, die der Bund finanziert. Aber dort haben sich 5000 Menschen für einen der 100 ausgebildeten Hunde beworben. Die Studie soll zeigen, was ein solcher Assistenzhund für Menschen leisten kann. Erst wenn Ergebnisse in ein paar Jahren vorliegen, werden die Krankenkassen solche tierischen Hilfsmittel auch finanzieren, erläutert Lixenfeld.

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So lange kann und will die vierköpfige Familie nicht warten und hat sich Ende letzten Jahres zu der Spendensammlung entschlossen. „Unser Eli braucht jetzt einen Hund!“, sagen Manuela und Philipp Lixenfeld.

Das ist der aktuelle Spendenstand

Und inzwischen sind auf dem Spendenkonto des gemeinnützigen Vereines, der die Ausbildung und Beschaffung von Assistenzhunden unterstützt, bereits 11.777,77 Euro für Eli eingegangen. Die Lixenfelds haben bereits 3000 Euro aus eigener Tasche aufgebracht und weitere 526 Euro auf einer Fundraising-Plattform gesammelt. „Es kommen jede Woche rund 1000 Euro rein“, rechnet Manuela Lixenfeld vor. Aber es fehlen noch 23.000 Euro. Elis Mutter ist aber optimistisch. Immerhin sechs bis neun Monate dauert es im Regelfall, bis Betroffene das Geld für eine Assistenzhund zusammenhaben. Was passiert, wenn die Summe nicht zusammen käme? „Bisher ist das noch nie passiert“, sagt Manuela Lixenfeld. Auf die Frage, was denn mit Geld passiere, dass über den Zielbetrag hinaus gespendet werden könnte, hat die Mutter eine klare Antwort: „Auch das kommt Eli zugute. Wir müssen ja über den Hund hinaus auch noch ein paar Anschaffungen machen. Ein so wertvolles Tier braucht beispielsweise eine sichere Hundebox fürs Auto. Die kostet mindestens 800 Euro“, rechnet Manuela Lixenfeld vor. Außerdem könnte Geld auch an den Verein gehen, um weitere Menschen auf dem Weg zu einem Assistenzhund zu unterstützen. In diesem Fall würden die Spender aber gezielt angeschrieben und um ihr Einverständnis gebeten, so Lixenfeld.

Darum braucht Eli diesen Hund

Manuela und Philipp Lixenfeld mit ihren Kindern Eli (6/links) und Arque (4) im Garten. Der kleine Eli wurde mit dem Downsyndrom geboren und hat Wahrnehmungsstörungen. Ein Assistenzhund könnte die Auswirkungen deutlich mindern, sagen Experten. 
Manuela und Philipp Lixenfeld mit ihren Kindern Eli (6/links) und Arque (4) im Garten. Der kleine Eli wurde mit dem Downsyndrom geboren und hat Wahrnehmungsstörungen. Ein Assistenzhund könnte die Auswirkungen deutlich mindern, sagen Experten.  © WP | Lars-Peter Dickel

„Eli hat Wahrnehmungsstörungen und kann die Gefahren um ihn herum nicht einschätzen“, erläutert Vater Philipp Lixenfeld. Der Hausmann kümmert sich um die beiden Jungs. Aber Eli braucht am meisten Aufmerksamkeit. Der kleine Jungen hat Pflegegrad vier von fünf. „Wir können Eli keine Minute aus den Augen lassen“, sagt der 33-Jährige. Das liegt auch daran, dass er seine Aufmerksamkeit nicht steuern kann, erläutert Mama Manuela. Sie arbeitet als Psychologin in der Klinik Wittgenstein, wo sie in der Ausbildung zur Psychotherapeutin ist. „Er kann sich kaum fünf Minuten auf eine Sache konzentrieren“, berichtet die 35-Jährige. „Er läuft immer auf Hochtouren und kommt nur sehr schwer zur Ruhe. Für unseren Alltag bedeutet es, dass Eli oft unkontrolliert das Haus und das Grundstück verlassen könnte, sich gerne versteckt, auf fremde Menschen zugeht und auch mit diesen mitgehen würde.“ Ein Alptraum. Aber es gibt einen Lichtblick: Eli reagiert auf Tiere. Mit Hunden kann er stundenlang schmusen, auch Spaziergänge sind dann großartig. Die Erfahrung haben die Lixenfelds bei Freunden mit Hunden bereits gemacht und auch in Elis Schule, der Heilpädagogischen Waldorfschule in Siegen, sind gleich drei dieser außergewöhnlichen Vierbeiner im Einsatz. Die Schule bestätigt, dass Assistenzhunde einen guten Einfluss auf Eli haben können.

So können sie spenden:

Die Bankverbindung lautet: Spendenkonto: Servicehundzentrum e.V. Ostsee Sparkasse Rostock IBAN: DE48 1305 0000 0201 0837 87 - BIC: NOLADE21ROS Verwendungszweck: Assistenzhund für Eli

Gespendet werden kann auch via Paypal über die Emailadresse: info@hundezentrum.de - Auch hier ist der Zusatz: Assistenzhund für Eli wichtig

Spendenquittung kann ab 150 Euro ausgestellt werden.