Siegen-Wittgenstein. Eine Erkältungswelle habe den Krankenstand in die Höhe getrieben, stellt die Krankenkasse DAK fest – und nennt noch andere Gründe für Fehlzeiten.

Im ersten Halbjahr 2022 hatten Erwerbstätige in Wittgenstein und Siegerland deutlich mehr Fehltage als im Vorjahreszeitraum. Der Krankenstand in der Region lag bei 4,5 Prozent und damit um 19 Prozent über dem Niveau des ersten Halbjahres 2021. Das bedeutet, dass an jedem Tag bis Ende Juni durchschnittlich 45 von 1000 DAK-versicherten Beschäftigten krankgeschrieben waren. Beim Blick auf die einzelnen Monate zeigt sich: Im April gab es im Vergleich zum Vorjahr den größten Anstieg (plus 57 Prozent). Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der DAK-Gesundheit für den Kreis Siegen-Wittgenstein hervor. Hauptgrund war die massive Zunahme von Atemwegserkrankungen.

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Verantwortlich für den Anstieg der Fehltage waren vor allem Erkältungen und andere Atemwegserkrankungen. Bis Ende Juni kamen in der Region auf 100 DAK-Versicherte insgesamt 129 Fehltage aufgrund von Atemwegsproblemen – deutlich mehr als im gleichen Zeitraum 2021 (46 Tage). „Parallel zu den Lockerungen der Pandemie-Schutzmaßnahmen im März 2022 konnte sich eine ausgeprägte Erkältungswelle entwickeln. Sie wurde dazu noch von der hochansteckenden Omikron-Variante begleitet“, kommentiert Frank Filipzik von der DAK-Gesundheit in Siegen die Ergebnisse. Die Fehltage aufgrund von Corona sind um das Fünffache gestiegen: Statistisch gesehen kamen auf 100 DAK-Versicherte fast 37 Corona-Fehltage, 30 Tage mehr als im 1. Halbjahr 2021.

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Auch Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen haben zugelegt

Der DAK-Gesundheitsreport zeigt zudem den Anteil der wichtigsten Krankheitsgruppen am gesamten Krankenstand: Die meisten Fehltage des ersten Halbjahres 2022 gingen auf das Konto von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie etwa Rückenleiden. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren es in dieser Erkrankungsgruppe 172 Fehltage je 100 DAK-versicherte Beschäftigte – 14 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. An zweiter Stelle des Rankings folgten die Atemwegserkrankungen und an dritter die psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Anpassungs- oder Angststörungen. Die Anzahl der Fehltage in diesem Bereich stieg leicht an auf 116 Tage je 100 DAK-versicherte Beschäftigte. „Gerade psychisch belastete Menschen waren während der Krise oft über auffällig lange Zeiträume krankgeschrieben. Besorgniserregend ist, dass bei vielen die Erkrankung in den aktuellen Krisenzeiten langwieriger wird“, sagt Frank Filipzik.

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„Betriebliches Gesundheitsmanagement wichtiger denn je“

„Damit gesundes Arbeiten gelingen kann, ist Betriebliches Gesundheitsmanagement wichtiger denn je“, sagt Filipzik. Die DAK-Gesundheit hat dazu digitale Angebote entwickelt, die sich auch eignen, wenn Beschäftigte wieder im Homeoffice arbeiten oder etwa zwischendurch kleine Erholungspausen einschieben möchten. Es gibt Online-Vorträge, -Seminare und weitere digitale Anwendungen aus den verschiedenen Bereichen der Betrieblichen Gesundheitsförderung: Ob Stressbewältigung, Bewegungsförderung oder Tipps zur Konfliktlösung – die Themen sind vielfältig und werden laufend aktualisiert.

Mehr Informationen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der Kasse gibt es online unter: www.dak.de/BGM