Siegen-Wittgenstein. Luiza Licina-Bode, SPD-MdB, ist enttäuscht von den Antworten des Bundesverkehrsministers Wissing (FDP) auf die Probleme Südwestfalens.

Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Luiza Licina-Bode ist enttäuscht von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und der Deutschen Bahn. In einem Brief an den Minister hatte sich die Bad Laaspherin nach dem Sachstand zu Planung und Bau der Route 57 und dem zweigleisigen Ausbau der Siegstrecke erkundigt. Licina-Bode präsentierte am Freitag das Antwortschreiben aus dem Bundesverkehrsministerium.

Route 57 ohne Finanzierung

Darin heißt es zur Route 57: Dass der Neubau der B508 bzw. der B62 zwischen Kreuztal und Erndtebrück in der höchsten Dringlichkeitsstufe ‘Vordringlicher Bedarf’ im Bundesverkehrswegeplans stehe. „Für die Straßenbauverwaltung Nordrhein-Westfalen besteht damit ein gesetzlicher Auftrag, das Vorhaben zu planen und entsprechend der Finanzierungsmöglichkeiten zu realisieren.“ Licina kommentiert dies auf Anfrage der Redaktion so: „Zunächst begrüße ich, dass die Route 57 vom Ministerium als für die Region bedeutendes Straßenbauprojekt eingestuft wird. Leider fehlt uns als Politik, der Bevölkerung und der Industrie, vor allem in Wittgenstein, noch immer eine klare Zeitschiene für den Bau der Route 57. Zudem beunruhigt mich die im Antwortschreiben getroffene Formulierung: Eine konkrete Prognose …zu den künftigen Finanzierungsmöglichkeiten …ist im jetzigen Planungsstadium daher nicht möglich.“

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Ähnliche Nachrichten erhielt Licina-Bode auch in puncto Ausbau der Eisenbahnstrecke: Dazu hieß es zuvor aus dem Ministerium: Dass die Angebotsausweitung der Strecke langfristig geboten sei, derzeit aber „kein unmittelbarer Handlungsbedarf“ bestehe.

Siegstrecke ohne Priorität

„Leider haben DB und Verkehrsministerium die Priorität der zeitnahen Umsetzung des zweigleisigen Ausbaus der Siegstrecke immer noch nicht erkannt. Hier könnte mit relativ geringen Mitteln die an zwei Streckenabschnitten noch fehlende Zweigleisigkeit der Strecke hergestellt werden. Dies wäre gerade zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll, da die Strecke durch Instandsetzungsarbeiten an mehreren Stellen nicht durchgängig nutzbar ist. Diese kleinen Maßnahmen würden aus meiner Sicht zum einen zu einer deutlichen Verbesserung der Pünktlichkeit der Züge im Schienen-Personen-Nahverkehr führen (RE9), die sich auch auf weitere Verbindungen in der Region auswirken (RB 93, RB 94), sondern auch mehr Güterverkehr auf der Strecke zulassen. Bis zum Bau der neuen Rahmedetalbrücke werden noch einige Jahre vergehen, in denen wir weitere Optionen für den Gütertransport benötigen. Besonders bedaure ich den Verzicht auf einen Ortstermin. Ich bin überzeugt, dass man am eigenen Leibe erfahren muss, was Pendler und Industrie täglich auf dem Weg von Wittgenstein nach Siegen oder zur Autobahn auf sich nehmen müssen, um einschätzen zu können, dass man uns nicht immer weiter hinhalten kann.“