Bad Berleburg. Vier Anlagen auf eigenen Dächern stehen, mindestens drei Projekte sind angedacht. Das städtische Immobilien-Management erläutert die Details.

Die Stadt Bad Berleburg als nachhaltige Klimakommune setzt weiter auf Photovoltaik (PV), um in eigenen Gebäuden verstärkt Strom zu sparen. Gerade erst ist eine Anlage, die aus Sonnenlicht Elektrizität erzeugt, auf dem Dach der Elsoffer Grundschule „Unterm Heiligenberg“ in Betrieb gegangen.

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Und die bislang größte Anlage im Eigentum der Stadt auf dem Dach der Burgfeldschule mit 55,48 Kilowatt peak (kWp), seit Ende Mai in Betrieb, habe bereits zu einer CO2-Reduktion von rund 2,66 Tonnen geführt, berichtet das städtische Immobilien-Management. Als nächstes im Visier hat die Stadt jetzt die Dächer von Realschule und Hauptschule am Stöppel.

Rund 137.000 Euro fürs Projekt „Rathaus“ verplant

Für den Aufbau der Technik im Schulzentrum „Auf dem Stöppel“ stehen im laufenden Haushaltsjahr rund 310.000 Euro im Ausbauprogramm – und für das Rathaus im kommenden Jahr 2023 rund 137.000 Euro. Außerdem sind für ein weiteres Objekt „Rothaarbad/Sporthalle“ rund 135.000 Euro verplant. Allerdings solle das Projekt im Schulzentrum erst 2023 realisiert werden, so Manuel Spies vom Immobilien-Management auf Anfrage unserer Redaktion. Und „die Maßnahme am Rathaus soll bis zur Ausführung der weiteren geplanten energetischen Maßnahmen am Rathaus zurückgestellt werden“. Konkret geplant sei hier, „Synergien bei der sowohl für die Photovoltaik-Anlage als auch für die Fassadensanierung benötigten Baugerüst-Stellung zu ziehen“.

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Eine Untersuchung weiterer Standorte sei in Vorbereitung, so das städtische Immobilien-Management weiter – ohne allerdings konkret denkbare Objekte zu nennen. Dazu Spies: „Hierbei stehen weiterhin Gebäude mit einem hohen Energiebedarf sowie Gebäude, bei denen Maßnahmen zur Dachsanierung erforderlich werden, im Vordergrund.“

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Im Rahmen ihrer PV-Strategie hat die Stadt bislang vier Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von insgesamt rund 122 kWp an folgenden Standorten errichtet: Bürgerhaus am Markt, Dorfgemeinschaftshaus Beddelhausen, Burgfeldschule und Grundschule Elsoff.

Bürgerhaus am Markt bringt unterm Strich 4150 Euro

Dabei räumt Manuel Spies vom Immobilien-Management ein, dass sich die Maßnahmen insbesondere aufgrund späterer Umsetzung der Dachsanierung an der Grundschule „Unterm Heiligenberg“ in Elsoff sowie aufgrund von Lieferproblemen für die Anlage der Burgfeldschule verzögert haben. Außerdem seien „erforderliche Modernisierungen der Elektro-Verteilungen für Verzögerungen bei der Inbetriebnahme verantwortlich“.

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Anja Drenkelfort, Leiterin der Burgfeldschule, über die neue Solar-Anlage auf dem Dach: „Grundsätzlich eine tolle Sache. Gerade, weil auch wir uns Gedanken machen, wie wir im Alltag Energie sparen.“
Anja Drenkelfort, Leiterin der Burgfeldschule, über die neue Solar-Anlage auf dem Dach: „Grundsätzlich eine tolle Sache. Gerade, weil auch wir uns Gedanken machen, wie wir im Alltag Energie sparen.“ © Eberhard Demtröder

Für Anja Drenkelfort, Leiterin der Burgfeldschule, ist die neue Anlage auf dem Dach „grundsätzlich eine tolle Sache. Gerade, weil auch wir uns Gedanken machen, wie wir im Alltag Energie sparen“ – sowohl im Lehrerkollegium, als auch im Unterricht.

Bedeutsamer Effekt für den städtischen Haushalt

Am Beispiel des Bürgerhauses am Markt, wo eine der Anlagen bereits seit 2020 vollständig laufe, wird laut Immobilien-Management deutlich, „dass der Betrieb der Anlagen von erheblicher finanzieller Bedeutung für den Gebäudebetrieb ist“. Nehme man die Leistungen aller installierten Anlagen zusammen, werde „ein Effekt für den Haushalt erzielt, welcher aufgrund steigender Energiepreise stark an Bedeutung zunehmen wird“.

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Konkret sei im Bürgerhaus 2021 dank selbst produziertem Strom extern bezogener Strom im Wert von rund 3600 Euro eingespart worden, rechnet das Immobilien-Management vor. Hinzu kommen eine erzielte Vergütung von rund 800 Euro für jenen erzeugten Strom, der ins Netz eingespeist worden sei. Unter dem Strich habe die Anlage im vergangenen Jahr einen finanziellen Vorteil im Wert von rund 4300 Euro erzielt. Der Reingewinn nach Abzug der Betriebskosten liege bei rund 4150 Euro. Und mit Blick auf die bislang bereits erzeugte Strom-Menge im laufenden Jahr auf dem Dach des Bürgerhauses werde sich die Wirtschaftlichkeit der Anlage weiter verbessern, so die Prognose.

Thema ist die städtische Photovoltaik-Strategie am Donnerstag, 8. September, im Haupt- und Finanzausschuss. Das politische Gremium tagt ab 18 Uhr öffentlich im Bürgerhaus am Markt, großer Saal.