Bad Berleburg/Hoheleye. 100 Jahre EJOT: Das Unternehmen startet in Bad Berleburg ein ganz besonderes Projekt und setzt damit ein wichtiges Zeichen der Nachhaltigkeit.

100 Jahre EJOT und 99 davon, um sich vorzubereiten. „Wir wollten eine Party machen, um unsere soziale Gemeinschaft zu feiern. Aber in erster Linie wollten wir etwas finden, was wir unseren Standorten zurückgeben können“, sagt EJOT-Geschäftsführer Christian Kocherscheidt. Ausgerüstet mit dem „Neheimer Pflanzspaten“ unter der Anleitung der Wittgenstein-Berleburg‘schen Rentkammer hat sich ein großer Teil der hiesigen Belegschaft im Charity-Projekt „Treeathlon“ nicht nur selber verewigt, sondern gleichzeitig erfahren, was gelebte Nachhaltigkeit bedeutet.

Ein Aufforstungsprojekt bei gefühlt semi-ariden Klimabedingungen – für Außenstehende eigentlich ein absurder Gedanke in Wochen und Monaten ohne Regen. „Das ich mich mal bei einer Outdoor-Veranstaltung auf Regen gefreut habe, ist mir noch nie untergekommen“, so Andreas Wolf, Pressesprecher von EJOT. Nach dem tragischen Tod von Forstdirektor Johannes Röhl im April wurde die Veranstaltung kurzfristig verlegt.

Den Wald der Zukunft pflanzen

Auf einem circa 3,2 Hektar großen Areal nahe dem Albrechtsplatz packt das Traditionsunternehmen wortwörtlich die Nachhaltigkeit an der Wurzel – am frühen Morgen zunächst rund 50 Auszubildende und duale Studenten. „Der Wald, der für uns eine Selbstverständlichkeit war und von Wasser getränkt wurde, entschwindet. Wir alle stehen vor den massiven Auswirkungen der Trockenheit, Sturmschäden und Käferbefall“, so Christian Kocherscheidt. So wurde bereits im Mai vergangenen Jahres die Idee geboren, dem heimischen Wald etwas zurück zu geben – in enger Zusammenarbeit mit der Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer. „Wir waren sofort Feuer und Flamme von der Idee“, so Gustav Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. „Es ist in vielerlei Hinsicht ein großartiges Projekt, Menschen den Nachhaltigkeitsgedanken in der Forstwirtschaft nahe zu bringen. Und großartig ist es deshalb, weil wir den Wald der Zukunft pflanzen.“

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Den suboptimalen Verhältnissen zum Trotz bringen die Setzlinge der Baumschule Mütherich aus Eslohe eine besondere Eigenschaft mit sich. Als „Containerpflanzen“ mit feuchtem Wurzelballen ist der Lebensstart zumindest für rund vier Wochen unbeschwert – den bitternötigen Regen ersetzt es jedoch nicht vollkommen. „Beim Aufforsten ist der Erfolg von vielen externen Faktoren abhängig. Nichtsdestotrotz ist später der Wald das schönste Betriebsgelände“, lobt Gustav Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg den nach eigenen Aussagen „besten Beitrag im Sinne der CO2-Diskussion“.

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Rund 600 Roteichen – sowie Europäische Lerchen, die Küstentanne und der Bergahorn – wurden im Laufe des Samstages von 300 Mitarbeitern eingepflanzt, Tipps von den Experten der Rentkammer Wittgenstein inklusive. „Die Roteiche kommt mit trockenen Sommern sehr gut zurecht, zudem ist die Holzqualität ausgezeichnet“, freut sich Revierförster Hendrik Engelhard über die Aufforstung.

Wiederkehrende Exkursionen mit Forstexperten

100 Jahre EJOT sind eine Metapher für eine gelungene, strategische Planung, die auch in Zukunft stets die Mitarbeiter in den Fokus rückt. „Im Erfolgsfall wird der Wald 24 Tonnen CO2 jährlich einsparen. In erster Linie sollen dadurch die EJOT-Mitarbeiter sensibilisiert werden, indem sie regelmäßig nach ihrem Wald schauen“, freut sich Christian Kocherscheidt.

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Geplant sind für die Zukunft wiederkehrende Exkursionen mit Forstexperten zur Wiederaufforstung. Ambitioniert waren es zuerst die Auszubildenden und dualen Studenten der Unternehmensgruppe, welche das abgesteckte 60 mal 20 Meter große EJOT-Logo mit den widerstandsfähigen Roteichen füllten. Für Christian Kocherscheidt ist es mehr als nur ein symbolischer Akt: „Als jüngste Mitarbeiter der Gruppe werden sie es erleben, den Wald später sichten zu können.“