Bad Laasphe. „Die Fraktion“ im Rat setzt sich mit der Projektidee vor allem für Jugendliche ein. Doch im Freizeit-Ausschuss am Dienstag gab es mächtig Kritik.

Ein „Outdoor-Gym“ oder „Outdoor-Fitness-Parcours“ in der Kernstadt – das regt „Die Fraktion“ im Bad Laaspher Rat an. Doch am Dienstagabend im Ausschuss für Freizeit, Jugend, Soziales und Sport zeigte sich: Die Hürden bis zum Realisierung einer solchen Idee liegen offenbar höher als von den Ideengebern angenommen. Außerdem meldete die Stadtverwaltung Neues vom Projekt „Bikepark/Flow Trail“.

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„Die Fraktion“ greife mit ihrem Antrag, sich mit so einem Projekt für Fördergelder aus dem LEADER-Programm zu bewerben, einen häufig geäußerten Wunsch jener Jugendlicher im Stadtgebiet auf, „die sich hohe Beiträge für professionelle Fitness-Studios oft nicht leisten können“, machte Kai Winterhoff für seine Partei noch einmal deutlich. Und auch, dass es für die konkrete Ausgestaltung der Anlage zunächst einen Workshop mit Bürgerinnen und Bürgern geben solle, einschließlich der Jugendlichen. Grundsätzlich solle „ein solcher Parcours für Personen jeden Alters und jeder Größe nutzbar“ sein.

Nach dem Workshop die nächsten Schritte gehen

Ausschuss-Vorsitzende Daniela Rupprecht (SPD) sagte, sie würde in der Sache ja gerne zustimmen, doch: Leider sei der Antrag sehr unkonkret gehalten, mache zum Beispiel weder Angaben zu denkbaren Kosten noch zu angedachten Flächen-Größen. Genau dafür sei ja der Workshop gedacht, argumentierte Kai Winterhoff – und dann könne man im Projekt auch „die nächsten Schritte“ gehen. Timm Groß (CDU) gab zu bedenken, dass so eine vandalismusresistente Anlage sicher nicht billig sei und auch vor den Prüfern des TÜV bestehen müsse.

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„Haben wir überhaupt passende Flächen im Stadtgebiet?“, fragte Jann Burholt, im Bad Laaspher Rathaus Fachbereichsleiter Bürgerdienste – und das bei bereits rund 40 Spielplätzen. Er schlug einen kleinen Arbeitskreis zum Thema mit Vertretern aus Fraktionen und Stadtverwaltung vor. Ein Votum des Ausschusses gab es schließlich für den Vorschlag von Christel Rother (SPD), dass „Die Fraktion“ ihren Antrag zurückzieht, überarbeitet, ergänzt und dann wieder vorlegt.

Bikepark: Vor-Ort-Termin im Laaspher Kurpark

Im städtischen Kurpark prüfen derzeit die Fachleute, wie hier das Projekt „Bikepark/Flow Trail“ umgesetzt werden könnte.
Im städtischen Kurpark prüfen derzeit die Fachleute, wie hier das Projekt „Bikepark/Flow Trail“ umgesetzt werden könnte. © Eberhard Demtröder

Stichwort „Bikepark/Flow Trail“: Hier habe es jetzt einen Vor-Ort-Termin im städtischen Kurpark gegeben, so Dezernent Rainer Schmalz am Abend im Ausschuss. Daran seien neben der Stadtverwaltung und dem „Haus der Jugend“ auch Vertreter der Unteren Natur- und Landschaftsbehörde des Kreises Siegen-Wittgenstein, des Regionalforstamtes Siegen-Wittgenstein (Wald und Holz NRW), der TKS Bad Laasphe und des Bikevereins MTB Laasphe beteiligt gewesen.

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Angedacht sei nun ein „Trainingscenter“ mit zwei Bereichen für die Themen „Fahrsicherheit“ und den „Flowtrail“. Außerdem seien verschiedene Trails für die unterschiedlichen Fahrkenntnisse der Benutzer geplant. Zuvor müssten noch geltende Flächennutzungs- und Bebauungspläne sowie die Besitzverhältnisse der für die neue Nutzung angepeilten Flächen geprüft werden, so Schmalz weiter. Und: Lokal zuständige Förster und Vertreter des Vereins MTB sollen gemeinsam „mögliche Strecken-Führungen und Korridore für Trails festlegen“, was die Artenschutz-Planungen vereinfache. Im Übrigen gehe es nicht mehr um das Gebiet an der Teufelskanzel, dem sogenannten „Küppelchen“, so Schmalz weiter, weil hier nach Ansicht der Fachleute die Beschaffenheit des Hanges nicht stimme.