Bad Berleburg. Der Kreissportbund lehnt einen Förderantrag der Stadt ab. Aber es gibt noch Chancen für eine mobile Anlage. So geht’s mit dem Projekt nun weiter.
Eine moderne Skate-Anlage für das Schul- und Sportzentrum „Auf dem Stöppel“ in Kombination mit einem mobilen Skate-Angebot, geschätzte Bau- und Anschaffungskosten rund 350.000 Euro – auf Förderung für dieses Projekt setzten die städtische Abteilung Kinder-, Jugend- und Familienförderung, der Jugendförderverein und der Stadtsportverband in Bad Berleburg. Gemeinsam hatten sie dazu Anfang Dezember beim Kreissportbund Siegen-Wittgenstein einen Antrag auf Gelder aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ des Landessportbundes NRW gestellt. Doch aus dem Bau einer festen Anlage auf dem Stöppel wird zumindest vorerst nichts.
Die Ablehnung
Warum, das erklärt auf Nachfrage unserer Redaktion Katharina Benner-Lückel, im Bad Berleburger Rathaus Leiterin der Abteilung Kinder, Jugend- und Familienförderung: „Nach Ablauf der Antragsphase sendete der Kreissportbund uns das Signal, dass aufgrund der zahlreichen Anträge aus dem Kreisgebiet und der beschränkten Mittel die angedachte Kombination der stationären und mobilen Skateanlagen nicht gefördert werden können.“
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Immerhin: „In Aussicht hat der Kreissportbund jedoch die Förderung der mobilen Skateanlage gestellt“, so Benner-Lückel weiter. „Wir haben den Antrag entsprechend umformuliert und dem Kreissportbund übermittelt, ein Bescheid liegt zum aktuellen Zeitpunkt allerdings noch nicht vor.“ Nach Informationen unserer Redaktion liegen die Kosten für die mobile Anlage allein nur bei rund 25.000 Euro.
Der Bedarf
Das Interesse an einer sogenannten „Bowl“ – also einer ins Erdreich eingelassenen Skate-Anlage in Elementbauweise aus Beton und Stahl – sei jedenfalls da, betont Benner-Lückel. Kinder und Jugendliche, die sie sich schon seit Jahren wünschen, sollten gezielt in die Projekt-Planung und die spätere Umsetzung eingebunden werden.
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„Wertvoller sozialer Lernort“ für Kinder
Eine Skateanlage gelte in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit übrigens „als ein wertvoller sozialer Lernort“, betont Katharina Benner-Lückel.
Schon mit der Planungsphase lernten die Kinder und Jugendlichen, „ihre Bedürfnisse zu äußern und sich für ihre Interessen stark zu machen. Sie lernen aber auch die Grenzen ihres Handelns kennen. Insgesamt werden sie ernst genommen, lernen die Regeln des Zusammenlebens und gegenseitige Rücksichtnahme“.
Erfahrungsgemäß zögen gute Anlagen Familien, Kinder und Jugendliche auch aus Nachbarkommunen an. Sie hätten daher einen positiven Einfluss auf Tourismus und Tagesgäste, sagt Benner-Lückel. Mehr noch: „Da Skaten an sich wenig zeit- und kostenaufwendig ist, hat es eine niedrige Einstiegsschwelle.“ So soll die geplante fest installierte Anlage ganz bewusst „frei zugänglich sein“. Im Übrigen nutzten auch Erwachsene „moderne Skate-Anlagen zur Ausübung ihres Sports und zur Steigerung ihrer Fähigkeiten“.
Die mobile Anlage
Was die mobile Skate-Anlage betreffe, die nun bei der Förderung mehr Chancen haben soll, sei es natürlich „sinnvoll, Angebote über die Sportvereine auch in die Ortsteile zu bringen“, erläutert die Abteilungsleiterin. „Vor allem über die Mitgliedsvereine des Stadtsportverbandes Bad Berleburg werden mit der mobilen Anlage auch sportfachliche Kompetenzen vermittelt“, so Benner-Lückel.
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Die mobile Anlage – mit verschiedenen kleinen Rampen, eher zum Einstieg in das Skaten – „soll über den Materialpool des Jugendfördervereins Bad Berleburg mit aktuell 160 Mitgliedsvereinen allen Vereinen zum Ausleihen zur Verfügung stehen – auch über die Grenzen der Kommune hinweg“. Eine gute Chance für die Vereine, „bei öffentlichkeitswirksamen Aktionen ihre Akteure und Angebote vorzustellen und so neue Mitglieder zu gewinnen“.
So geht es weiter
Und wie geht es nun mit der geplanten fest installierten Anlage weiter? „Die Idee des Baus einer Skateanlage soll grundsätzlich weiterhin eine Rolle in unseren Planungen spielen“, macht Katharina Benner-Lückel deutlich. „Sollten sich künftig dafür neue oder weitere Fördermöglichkeiten ergeben, wird die Stadt Bad Berleburg diese prüfen und gegebenenfalls einen weiteren Förderantrag für diese Komponente stellen.“ Im Klartext: Kinder und Jugendliche in Bad Berleburg müssen von ihrer „Bowl“ noch ein wenig weiterträumen.
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Der Standort
Optimaler Standort für die „Bowl“ soll weiterhin das Schul- und Sportzentrum „Auf dem Stöppel“ sein, findet Benner-Lückel. „Es ist für Kinder und Jugendliche aus der Kernstadt sowie den Ortsteilen Berghausen und Raumland zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar, alle anderen können mit Bus oder Bahn selbstständig zum Schul- und Sportzentrum kommen oder die Anlage nach Unterrichtsende vor Ort nutzen.“ Die Bowl könne zudem im Rahmen von Schul-AGs oder im Ganztagsangebot genutzt werden. „Sie würde sich in der Nähe der Dirtbike-Strecke, des Schwimmbades und des Sportplatzes befinden und eine Weiterentwicklung des Zentrums darstellen.“
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Wäre aber ein zentraler Standort mitten in der Innenstadt nicht attraktiver? Am Stöppel befinde sich keine Wohnbebauung im unmittelbaren Umfeld, argumentiert Benner-Lückel – „dadurch werden wenig Konflikte mit Anwohnern aufgrund von Ruhestörungen zu befürchten sein“. Ferner stehe hier ein städtisches Grundstück nahe der Hauptschule zur Verfügung, dass man nicht erst erwerben müsse.