Bad Laasphe. Zwei unabhängig voneinander aktive Initiativen rund um den Radsport schließen sich zusammen – und stellen jetzt ein gemeinsames Konzept vor.

Bad Laasphes Vereinswelt ist um einen Verein bereichert worden. Am 21. November fand die konstituierende Sitzung mit zwölf Gründungsmitgliedern statt. Diese waren sich schnell einig: Der „MTB Laasphe“ als eingetragener Verein muss gegründet werden. Ausgehend von zwei unabhängig aktiven Initiativen rund um den Radsport und basierend auf einer ersten Initiative des Hauses der Jugend aus 2019 – Thema: Bike-Park nahe dem Stadtgebiet – fanden alle Initiatoren in fast allen Bereichen Schnittmengen und sind sehr schnell zum Entschluss gekommen, gemeinsam aktiv zu werden.

Radsport-Entwicklung deutlich angeschoben

Konkret, so der 1. Vorsitzende Uwe Franz, gehe es dem MTB Laasphe um die Etablierung des Rad- und Mountainbike-Sports im Allgemeinen, im Besonderen aber auch um die Legalisierung von Trail-Routen und der Installation eines Bike-Parks für alle Generationen sowie die Gestaltung eines Rad-Reiseweges außerhalb der Hauptverkehrsstraßen im Verbund mit dem Lahntal-Radwanderweg.

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Björn Schäfer, 2. Vorsitzender, ergänzt: „Mit über 15 Millionen Mountainbikern in Deutschland hat diese Sportart längst die bisher angenommene Nische verlassen und ist im Breitensport angekommen. Befeuert durch die Covid-19-Pandemie wurde die Entwicklung des Radsportes abermals deutlich angeschoben.

Konzept für Bad Laasphe und die Region entwickelt

Hilfe im Pannenfall: Im vorigen Jahr hat die TKS Bad Laasphe an Radwegen rund um die Lahnstadt Fahrradservicestellen mit Werkzeugen errichtet.
Hilfe im Pannenfall: Im vorigen Jahr hat die TKS Bad Laasphe an Radwegen rund um die Lahnstadt Fahrradservicestellen mit Werkzeugen errichtet. © TKS Bad Laasphe

Alle bedeutenden Fahrradhersteller sowie die Zubehör- und Komponenten-Lieferanten klagen über Lieferengpässe, freuen sich aber auch über volle Auftragsbücher. In Politik und Gesellschaft bekommt der Radsport durch die besondere Umwelt- und Klimafreundlichkeit, CO2-Neutralität und die außerordentlich hohe Relevanz im Thema Gesundheit und soziale Verträglichkeit endlich den Stellenwert, den er verdient.“

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Uwe Franz führt weiter aus: „Wir haben an langen Abenden ein Konzept für Bad Laasphe und die Region entwickelt – und uns ist sehr schnell bewusst geworden, dass hinter der Etablierung des Radsports deutlich mehr steckt, als ein Trend oder ein kurzfristiger Hype. Der Radsport und das Radfahren als solches sind fester Bestandteil eines Strukturwandels und könnte der Motor für unsere Region hin zum naturnahem, klimaneutralen, sanften Tourismus sein.“

Viel Potenzial auch für den Tourismus

Laut Statistiken können sich über neun Millionen Mountainbiker vorstellen, mit dem Rad den Urlaub zu verbringen – ein ungeheures Potenzial. Laut Björn Schäfer hat man in Bad Laasphe und auch in der Region topografisch das passende Potenzial für diese Klientel, es fehlten „nur“ die passenden Strukturen und Möglichkeiten.

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„Konzeptionell“, so Uwe Franz, „sind wir weit über den Radsport hinaus gegangen. Wir haben viele Facetten erkannt und Themen wie In­frastrukturen, Nutzergruppen, Tourismus und Fremdenverkehr, Gastronomie und insbesondere die Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz beleuchtet.“

Gespräche mit der Forstwirtschaft

Besonderen Stellenwert werden die anstehenden Gespräche mit der Forstwirtschaft, den Grundstücks- und Waldbesitzern und den Naturschutzverbänden haben. Der MTB Laasphe hat sein Konzept bereits Bad Laasphes Bürgermeister Dirk Terlinden vorgestellt. Parallel dazu hat der Verein viele Kontakte zu benachbarten Vereinen und Verbänden geknüpft. Erste Gespräche mit dem Wittgensteiner Leader-Verband sind avisiert. „Wir haben auch am Kick-Off des Leader-Verbandes am 22. November in Erndtebrück teilgenommen“, so Franz. „Wir sehen unser Konzept auch als interkommunalen Ansatz.“

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Zum 1. Vorsitzenden wurde Uwe Franz, als 2. Vorsitzender Björn Schäfer gewählt. Kassenwart ist Peter Mainka. Zum erweiterten Vorstand gehören Jörg Deussen, Fabian Christ, Carina Blümel, Pierre Duchardt, Michael Scheffel, Ronny Schmidt-Munzert, Tim Scheffel, Alexander Seibel und Tobias Hof.