Wittgenstein. Corona beeinflusst die Reiseplanung kaum. Die Sehnsucht nach Urlaub ist bei vielen Wittgensteinern groß - das sind die beliebtesten Urlaubsziele

Die Reisebranche hat in den vergangenen zwei Jahren ziemlich gelitten. Reisen wurden storniert und die Nachfrage ist eingebrochen. Nach langem Warten sind die Reisemöglichkeiten diesen Sommer endlich wieder um einiges größer. Aber trübt Corona die Reiselust der Wittgensteiner nach wie vor oder fühlen sich die Leute sicher? Welche Reiseziele sind besonders beliebt? Unsere Redaktion hat die lokalen Reisebüros und Busreiseunternehmen zu den Reisetrends für den Sommer befragt.

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Die Reiselust der Wittgensteiner

Die Diehl-Reisen GmbH aus Banfe veranstaltet Busreisen, an denen hauptsächlich Seniorinnen und Senioren teilnehmen. „Der Trend der Kundschaft geht ganz klar in Richtung der Alpenländer – Norditalien ist aktuell besonders beliebt“, sagt Inhaber Carsten Diehl. Dennoch seien weiterhin auch Busreisen innerhalb Deutschlands gefragt. Im Gegensatz dazu habe die Nachfrage nach Reisen in nordische und osteuropäische Länder, wie zum Beispiel Polen, eher abgenommen.

Die Besitzerin des „Reisebüros Wittgenstein“ in Bad Berleburg, Katrin Vetter, erklärt, dass in ihrem Unternehmen momentan viele Reisen nach Spanien und Griechenland gebucht werden. „Die Türkei und Ägypten sind gerade ebenfalls populäre Reiseziele“, ergänzt Sabine Stremmel-Frank, Inhaberin des Reisestudios Stremmel-Frank in Erndtebrück. Viele Menschen ziehe es in Länder mit einem warmen Klima. „Generell werden unglaublich viele Flugreisen gebucht.“ Zudem berichten sowohl Vetter als auch Stremmel-Frank, dass die deutsche Küste wie auch Bayern und das Allgäu sich weiterhin großer Beliebtheit erfreuen.

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Laut Vetter sei die Nachfrage nach Fernreisen in diesem Jahr nicht so hoch. Viele Bürger würden ihren Sommerurlaub stattdessen innerhalb von Europa verbringen. Die Besitzerin des Reisestudios in Erndtebrück hat hingegen den Eindruck, dass es wieder mehr Fernreisen gäbe, da diese nun wieder ohne Beschränkungen möglich wären. Stremmel-Frank habe Kunden, die nach Amerika, Kanada oder Australien fliegen würden. Auch Reisen auf die Malediven und Seychellen seien mehrfach gebucht worden.

Katrin Vetter, Inhaberin des Reisebüros Wittgenstein am Berleburger Bahnhof 
Katrin Vetter, Inhaberin des Reisebüros Wittgenstein am Berleburger Bahnhof  © Lilly GeßneR

Corona spielt für Wittgensteiner kaum eine Rolle

Im Hinblick auf das Interesse der Kunden am Reisen trotz Corona: „Die Wittgensteiner wollen endlich wieder reisen und auch wir haben einen starken Reisedrang“, berichtet Diehl. Stremmel-Frank bestätigt diese Aussage: „Dieses Jahr besteht wirklich eine ganz große Nachfrage und es ist ein großer Nachholbedarf bei den Kunden spürbar.“ Vetter äußert sich außerdem zur Rolle von Corona bei der Auswahl ihre Reiseziele: „Corona ist immer noch Teil der Entscheidung, aber die Pandemie ist nicht mehr so ausschlaggebend.“

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Auch Stremmel-Frank merkt, dass Corona auf jeden Fall noch ein Thema für viele Kunden sei. Jedoch sei das für sie kein Grund, warum Deutschland als Reiseziel weiterhin so populär bleibt. Vor allem ältere Menschen würden generell eher innerhalb des Landes verreisen. Laut Diehl würden außerdem einige Wittgensteiner abwarten und dann kurzfristig buchen. Auf der anderer Seite gäbe es aber eben auch viele Frühbucher.

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Die Preis-Entwicklung in Wittgenstein

„Die Preise meiner Busreisen haben sich durch die gestiegenen Spritkosten nicht erhöht. Unsere Kunden kriegen nach wie vor die Katalogpreise“, entwarnt Carsten Diehl. Bei ihm gebe es demnach keine direkte Kostensteigerung. Auf der anderen Seite: „Die Kosten der meisten Reiseziele sind im Schnitt angestiegen“, erklärt Vetter. Auch Stremmel-Frank hat den Eindruck, dass das Reisen generell teurerer geworden ist. „Linienflüge sollen demnächst auch mehr kosten.“

Angst vor einer Absage von gebuchten Flügen hätten die Kunden im Reisebüro Wittgenstein bisher nicht, so Vetter. „Die ein oder andere Nachfrage gibt es, aber es sind nicht so viele“, sagt sie. Bei ihnen habe auch noch keiner seine Reise deshalb umgebucht. Stremmel-Frank hat in ihrem Reisestudio ähnlichen Erfahrungen gemacht: „Bis jetzt habe ich erst einen Anruf deshalb erhalten.“ Von einer Absage sei auch erst einer ihrer Kunden betroffen gewesen. „Dessen Reiseveranstalter hat ihn dann über die Flugstornierung informiert.“ Mithilfe einer anderen Airline sei es dem Kunden möglich, trotzdem am gewünschten Datum zu fliegen – er müsse nur den Flughafen wechseln.

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