Wittgenstein. Zwei Wohnmobilvermietungen aus Wittgenstein geben Tipps und erklären, welche Vorteile ein Urlaub mit dem Wohnmobil für die ganze Familie hat

Urlaub mit dem Wohnmobil liegt seit der Pandemie total im Trend. Aber warum ist das so? Was beim Mieten der Fahrzeuge beachtet werden sollte und wo die Vorteile gegenüber einer Pauschalreise liegen? Unsere Redaktion hat bei zwei Wohnwagenvermietungen aus Wittgenstein nachgefragt.

Familie Rath von der „Wohnmobilvermietung Naturglück“ hat bereits Erfahrungen mit dem Tourismus: Seit 2017 begrüßen sie Gäste in ihrem Ferienhaus am Winterscheid in Berghausen. „Nachdem die Vermietung des Ferienhauses so gut anlief, wollten wir den nächsten Schritt wagen und haben uns vor etwa drei Jahren ein Wohnmobil angeschafft“, berichtet Andrea Rath. Seit 2020 vermietet die Familie ihr Fahrzeug. „Uns war klar, dass wir jetzt nicht jeden Urlaub mit dem Wohnmobil machen werden. Damit es nicht sinnlos bei uns rumsteht, ist die Vermietung eine tolle Lösung“, sagt die Besitzerin.

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Familie Wenzel, der „RW Wohnmobil Vermietung“ aus Aue, hat sich letztes Jahr ein Wohnmobil gekauft und vermietet es seit diesem Jahr. Sie wollte erstmal abwarten, wie sich die Vermietung entwickelt und wie gut das Angebot in Wittgenstein angenommen wird. „Ich muss sagen, bis jetzt ist es wahnsinnig gut angelaufen“, freut sich Annika Wenzel. Ihr Wohnmobil sei schon fast die ganze Saison vermietet und über die Osterferien bereits komplett ausgebucht. Das Wohnmobil von Familie Rath ist auch bereits unterwegs und die ganzen Ferien über weg. Die Nachfrage sei auch bei ihnen hoch: „Letztes Jahr war es die kompletten Sommerferien ausgebucht“, erzählt Andra Rath.

Hohe Nachfrage bei Wittgensteiner Eigentümern

Aber woran liegt es, dass momentan so viele Leute mit dem Wohnmobil vereisen wollen? Früher sei es auch so gewesen, dass die älteren Leute vermehrt zum Campen gefahren sind. Aber es ist deutlich zu merken, dass das Publikum auf den Campingplätzen immer jünger werde und auch viele Familien mit dem Wohnmobil vereisen, so Andrea Rath. Sie denkt, dass die hohe Zahl der Anfragen viel mit Corona zu tun habe. Denn beim Campen seien nicht so viele Menschen um einen herum wie im Flieger oder Hotel. Das beobachtet auch Annika Wenzel. Für sie ist aber auch die Erholung in der Natur entscheidet für die hohe Nachfrage – „besonders in der heutigen Zeit mit Handy und den ganzen Elektrogeräten, die uns rund um die Uhr begleiten“. Auf dem Campingplatz habe man Ruhe davor: „Es ist eine entspannte Auszeit vom hektischen Alltag direkt an der Natur.“

Ingo und Andrea Rath haben bereits Erfahrungen mit dem Tourismus: Seit 2017 begrüßen sie Gäste in ihrem Ferienhaus Naturglück am Winterscheid in Berghausen. „Nachdem die Vermietung des Ferienhauses so gut anlief, wollten wir den nächsten Schritt gehen und haben uns ein Wohnmobil angeschafft“, erklärt die stolze Besitzerin eines Rimor Seal 5.
Ingo und Andrea Rath haben bereits Erfahrungen mit dem Tourismus: Seit 2017 begrüßen sie Gäste in ihrem Ferienhaus Naturglück am Winterscheid in Berghausen. „Nachdem die Vermietung des Ferienhauses so gut anlief, wollten wir den nächsten Schritt gehen und haben uns ein Wohnmobil angeschafft“, erklärt die stolze Besitzerin eines Rimor Seal 5. © WP | embe consult

Das schätzen die Wittgensteiner Camper am Urlaub mit dem Wohnmobil

Die Eigentümerinnen sehen einen klaren Vorteil gegenüber einer Pauschalreise darin, dass man mit einem Wohnmobil im Urlaub „völlig unabhängig“ und autark sei. „Man kann je nach Wetter und Lust spontan entscheiden, wie lange man wo bleibt“, betont Annika Wenzel. Für Andrea Rath ist ein weiterer Vorzug, dass man mit dem Wohnmobil viel mehr sehen würde. „Auf der vorher überlegten Route können mehr Standorte anfahren werden.“ Bei Pauschalreisen buche man ein bestimmtes Ziel und müsse gucken, was man dann dort machen kann. Mit dem Wohnmobil sei der Weg bereits ein Teil der Reise und die Route könne spontan variieret werden. „Gefällt es einem an einer Ecke besonders gut – dann bleibt man eben einfach länger dort“, weiß Andrea Rath. So hänge man nicht irgendwo fest, wo es einem eventuell gar nicht gefällt. „Wenn es uns irgendwo nicht gefällt, fahren wir einfach weiter.“

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Ein zusätzlicher Vorteil für sie: „Normalerweise muss ich vor einer Reise erst noch den Kühlschrank leer kriegen und Koffer packen – mit dem Wohnmobil ist man mit dem eigenen Zuhause unterwegs.“ Für die vielen Dinge, die beispielsweise für ein kleines Kind gebraucht werden, sei das die perfekte Möglichkeit zu Reisen. „Wir können den Kinderwagen, das Laufrad und viele andere sperrige Sachen mitnehmen, das alles hätten wir nie in Koffern unterbringen können.“

Andrea Rath schätzt vor allem die freie Zeiteinteilung: „Die Familie muss nicht zurechtgemacht um eine bestimmte Uhrzeit an einem festen Tisch sitzen und die Kinder müssen sich nicht auf Zwang benehmen.“ Das sei alles etwas lockerer auf dem Campingplatz. Gerade mit Kindern sei die Flexibilität ein echter Vorteil. „Wir finden es genial, uns die Tage so einteilen zu können, wie wir möchten.“ Außerdem sei es schön, jeden Tag draußen in der Natur an der frischen Luft zu verbringen.

Weitere Pluspunkte für Wittgensteiner Eigentümer

Auch die Gemeinschaft untereinander und die Atmosphäre auf den Campingplätzen sei etwas Besonderes. „Das dauert meistens gar nicht lange, da hat man mit dem Nachbarn ein Gläschen Wein getrunken und kommt ins Gespräch“, sagt Andrea Rath. Und auch Kinder fänden schnell Freunde: „Wir sind kaum angekommen, dann sind unsere Kinder eigentlich schon weg und turnen zusammen mit anderen irgendwo auf dem Campingplatz.“

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Die Campingplätze an sich seien mittlerweile auch sehr gut ausgestattet. „Bei unserer letzten Reise waren überall beheizte Schwimmbäder, Supermärkte, Restaurants und auch Spülmaschinen“, so Annika Wenzel. „Es gab auch vielseitige Kinderanimationen. „Auch für die Kinder hat man alles, was man braucht.“ Die Campingplatzbesitzer hätten den Trend erkannt und versuchen es ihren Besuchern, gerade Familien, den Urlaub so komfortable wie möglich zu gestalten.

So läuft die Vermietung in Wittgenstein

Über die eigenen Webseiten der beiden Wittgensteiner Vermietungen, wie auch auf anderen Internetportalen zur Wohnmobilvermietung, können die Mobile per E-Mail oder Telefon angefragt und gebucht werden. Danach werde ein Mietvertrag aufgesetzt und eine Kaution hinterlegt. Bevor es dann losgehen kann, gibt es bei den beiden Vermietungen immer eine Übergabe mit einer kleinen Einweisung. „Wir erklären dann genau, wie das mit dem Gas, Kühlschrank, der Heizung, wie auch Wasser- und Stromversorgung oder Toilette funktioniert“, erzählt Annika Wenzel. „Aber auch zur Fahrweise gibt es eine kleine Einführung, denn wenn man so ein Fahrzeug mit Übermaßen noch nie gefahren ist, gibt es da ein paar Sachen, die man beachten sollte.“

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Wie viel früher müssen sich die Menschen denn melden, wenn sie sich ein Wohnmobil für ihren Urlaub mieten wollen? Die RW Wohnmobil Vermietung aus Aue habe dieses Jahr nur noch im Mai und Oktober etwas frei. Eine Reise in den Sommermonaten könne erst wieder für nächstes Jahr gebucht werden. „Besser ist es immer, sich ein paar Monate im Voraus zu melden“, sagt Annika Wenzel. Dann sei die Chance höher, dass es für den gewünschten Zeitraum noch frei ist. Rath bestätigt, dass Interessierte im Vorfeld anfragen sollten, da es durch die hohe Nachfrage spontan schwierig werden kann.

Wittgensteiner Wohnmobile und ihre Ausstattung

Für Familie Rath war ihr erster Urlaub mit einem gemieteten Wohnmobil vor einigen Jahren ein echter „Volltreffer“. Annika Wenzel hat mit ihrer Familie selbst das erste Mal 2019 ein Wohnmobil für einen Urlaub gemietet. Die Mutter stand dem Urlaub erst skeptisch entgegen: „Ich musste früher immer mit meinen Eltern campen.“ Für sie ist das Reisen mit einem modernen Wohnmobil aber nicht mehr mit dem Campingurlaub von früher zu vergleichen.

Beide Familien vermieten jeweils ein Wohnmobil, das sie selber auch privat nutzen. In beiden Mobilen haben bis zu sechs Personen Platz zum Schlafen. Sie verfügen über eine vollausgestattete Küche mit separatem Bad und weiteres Campingzubehör wie Grill oder Vorzelt. Beide Wohnmobile sind mit einer Rückfahrkamera ausgestattet, haben eine Heckgarage und sind voll versichert.

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Sie dürfen von jedem mit der Führerschein Klasse B gefahren werden. Bei der Vermietung aus Aue sind auch Hunde erlaubt. Familie Wenzel vermieten ihr Wohnmobil für 125 Euro am Tag. Dazu komme eine einmalige Servicepauschale von 130 Euro für den europaweiten Pannendienst und die Einweisung. Der Tagespreis bei der Vermietung Naturglück beträgt 110 Euro.

Empfehlungen der Wittgensteiner Eigentümer

Bei den beiden Wohnmobilvermietungen fragen vor allem junge Familie mit kleinen Kindern an. Aber auch Gruppen mit mehreren Personen würden vermehrt ihr Wohnmobile für Kurztrips mieten, so Wenzel. Die Vermietung Naturglück werde darüber hinaus öfter auch von älteren Paaren für Urlaube gebucht.

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Menschen, die auch mit dem Gedanken spielen, eine Wohnmobilvermietung zu starten, raten die beiden Eigentümerinnen einen solchen Urlaub vorher erst einmal auszuprobieren. „Ich würde immer dazu tendieren, einmal ein Mobil zur Probe zu mieten, bevor man so viel Geld in die Hand nimmt und sich ein eigenes kauft“, sagt Wenzel. Denn es gäbe viele Leute, die merken, dass diese Art von Urlaub doch nichts für sie sei. Gerade Familien mit mehreren Kindern sollten vorher schauen, ob ihnen der begrenzte Raum nicht doch zu eng wird, wenn beispielsweise draußen mal schlechtes Wetter ist.

Weitere Informationen zu den Wohnmobilen finden Sie unter: www.wohnmobilvermietung-naturglueck.de oder www.rw-wohnmobil-vermietung.dE