Bad Laasphe/Sohl. Sieben Windkraft-Anlagen sollen nahe dem Sohl bei Fischelbach entstehen. Warum „Die Partei“ das Verfahren zum Projekt nicht ausbremsen konnte.
Die Stadt Bad Laasphe kann jetzt ihr Einvernehmen mit den geplanten sieben Windrädern erklären, die im Bereich nördlich des Gonderbachtales nahe dem Sohl gebaut werden sollen. Mit neun gegen drei Stimmen bei einer Enthaltung votierten die Politiker am Mittwochabend im Bad Laaspher Umwelt-, Bau- und Denkmalausschuss für den Entwurf einer entsprechenden Stellungnahme, den die Verwaltung jetzt im Zuge des Genehmigungsverfahrens für die Anlagen an den Kreis Siegen-Wittgenstein als zuständige Behörde senden wird. „Die Partei“ fand für ihre Argumentation, das laufende Verfahren werfe für eine Zustimmung noch zu viele offene Fragen auf, im Ausschuss keine Mehrheit.
Lesen Sie auch: Laasphe: Bürgermeister wehrt sich gegen Windkraft-Vorwürfe
Aus der FDP pflichtete allein Werner Oder „Partei“-Fraktionschef Markus Schmidt bei. So seien etwa Fragen der Renaturierung nach einem Baustopp 2015 oder der Gewässerschutz nicht ausreichend berücksichtigt worden. Manuela Manske von der Bauverwaltung machte jedoch deutlich, dass alle sieben Windräder in einer potenziellen Vorrangzone für die Windkraft gebaut werden sollten – und damit schon deutlich werde, dass öffentliche Belange dem privilegierten Vorhaben nicht entgegenstünden.
Kaum Auswirkungen auf das Landschaftsbild
Nach einem vorliegenden Planungskonzept aus dem vorigen Jahr ist der Bereich nördlich des Gonderbachtales eine mit guter Windhöffigkeit, kaum Auswirkungen auf das Landschaftsbild und eine, die sich auch schon weitgehend in den Windenergie-Bereichen des Regionalplan-Entwurfs wiederfindet.
Lesen Sie auch: Kritiker: Keine Windräder bei Fischelbach ohne Vorrangzone
Und: Sollte die Stadt ihre Einvernehmen nicht innerhalb der nächsten zwei Monate erklären, so Manske weiter, könne der Kreis als Genehmigungsbehörde dieses schlicht „ersetzen“. Vor diesem Hintergrund lasse sich die Stellungnahme nicht verhindern, höchstens vertagen, so Klaus Preis (FDP). Dieser Meinung waren auch Ausschussvorsitzender Günter Wagner (CDU) und Björn Strackbein (SPD).
Rückbau der Fundamente geplant
Stichwort Renaturierung: Hier erläuterte Manuela Manske, dass der Investor bereits ansatzweise genutzte Natur-Flächen „wieder herrichten“ wolle. Ein Rückbau alle begonnenen Fundamente für die bisher geplanten Anlagen-Standorte sei also geplant, so Manske – allerdings erst, wenn alle neuen Windräder auch tatsächlich errichtet worden seien.
Lesen Sie auch: Im Notfall eine echte Katastrophe: Kein Telefon auf dem Sohl
Die Leiterin des Bauverwaltung teilte außerdem mit, dass zum derzeit offengelegten Entwurf des Sachlichen Teilflächennutzungsplans Windenergie für das Bad Laaspher Stadtgebiet fast 90 Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern eingegangen seien. Sie würden nun dem beauftragten Planungsbüro zur weiteren Überarbeitung übermittelt.