Erndtebrück. Mitten im Zentrum von Erndtebrück entstehen drei neue Einfamilienhäuser. Der Bauherr – kein Unbekannter – plant dabei eine Besonderheit.

Ein unschöner Fleck nach dem anderen verschwindet in Erndtebrück. Jetzt soll es dem Fleck an der Talstraße 25 und der Ecke der Struthstraße, genau gegenüber des Rathauses, an den Kragen gehen – für drei neue Mietshäuser.

Erste Bagger von Berge Bau sind schon angerollt und bereiten die Fläche vor für das Vorhaben von Bauherr H. Klute und C. Buderus GbR – vielen schon bekannt als Besitzer des Soldatenheims, das direkt nebenan des neuen Projekts liegt. Geplant sind, so teilen Gemeindeverwaltung und die Bauherren auf unsere Anfrage mit, drei Miet-Einfamilienhäuser mit einer Wohnfläche von jeweils ca. 140 Quadratmetern, verteilt auf drei Etagen.

Wegen Ukraine-Krieg nicht planbar

„Eine Fertigstellung im Frühjahr 2023 wäre unter normalen Umständen realistisch“, teilen die Bauherren mit. Wegen des Kriegs in der Ukraine sei der Fertigstellungstermin derzeit aber nicht planbar. Die Bauherren hoffen dennoch auf eine Fertigstellung im Sommer/Herbst 2023. Der Fertigstellungstermin hängt von der Verfügbarkeit von Handwerkern und Material ab – die aktuelle Lage hat bereits viele Bauvorhaben gebremst.

So sollen die Häuser von vorne aussehen.
So sollen die Häuser von vorne aussehen. © WP | Picasa/Atrium-plus Hausverwaltung

Laut dpa machen lange Lieferzeiten für Material wie Stahl, Holz und Dämmstoffe sowie stark steigende Preise die Planung von Bauprojekten nach Branchenangaben bundesweit immer schwieriger. Vier von fünf Bauunternehmen halten eine seriöse Kalkulation demnach nicht mehr für möglich, wie eine Umfrage der Fachgemeinschaft Bau in Berlin und Brandenburg ergab.

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Dennoch ist das Bauvorhaben an der Talstraße in Erndtebrück zunächst gestartet – und weißt dabei auch eine Besonderheit auf: „Erstmalig werden die drei Einfamilienhäuser möglichst autark mittels regenerativer Solarenergie mit Strom und Wärme versorgt. Durch eine groß dimensionierte PV-Solaranlage werden wir den benötigten Strom und die benötigte Wärme mittels Wärmepumpe zum überwiegenden Teil selbst erzeugen“, teilen die Bauherren auf unsere Anfrage mit.

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Strom vergünstigt in Form von Mieterstrom

Die Heizkosten werden demnach in der normalen Miete erhalten sein, auf eine jährliche Abrechnung der Heizkosten werde dann verzichtet. Den Strom planen die Bauherren den zukünftigen Mietern vergünstigt – in Form von Mieterstrom – zur Verfügung zu stellen. Ein Mieterstromvertrag ist laut Bundesnetzagentur

Die Bauarbeiten an der Talstraße haben bereits begonnen.
Die Bauarbeiten an der Talstraße haben bereits begonnen. © WP | Lisa Klaus

ein Vertrag zur Lieferung von Strom, der direkt zwischen den als Mieterstrom-Nutzern und dem Anlagenbetreiber oder einem Dritten als Mieterstromlieferant abgeschlossen werden kann. Anlagenbetreiber kann der Vermieter (z.B. eine Einzelperson oder Genossenschaft), aber auch ein spezieller Mieterstrom-Dienstleister sein.

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Die Gemeindeverwaltung zeigt sich erfreut über die Entwicklung an der Talstraße – also in direkter Nachbarschaft: „Wir freuen uns, dass ein zuletzt ungenutztes Areal im Kern Erndtebrücks eine neue Nutzung findet. Ebenso ist das energetische Konzept der Gebäude sehr zukunftsweisend und begrüßenswert.“

Nach Kenntnis der Verwaltung sollen die Bauarbeiten kontinuierlich bis zur Fertigstellung im Laufe der zweiten Jahreshälfte durchgeführt werden – über den üblichen Baustellenverkehr und die mit den Bauarbeiten einhergehenden Geräusche hinaus ist mit keiner Beeinträchtigung zu rechnen. Gerne kann die Presseanfrage auch an den Investor von hier aus weitergegeben werden.