Wittgenstein. Während im benachbarten Hessen die 2G-Regel gekippt wurde, müssen Wittgensteiner Händler weiterhin stichprobenartig kontrollieren.

In der Mittagspause mal eben fix ein Geschenk einkaufen. Ein wenig „Bummeln“ gehen oder eben die neuesten Trends shoppen – das war bislang in Nordrhein-Westfalen nur mit strengen „Einlasskontrollen“ möglich. Für viele Händler war dies mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Immerhin mussten sie jeden Kunden, der in ihr Geschäft kam, kontrollieren, ob er genesen oder aber geimpft ist. Nun kündigte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) erste Lockerungen an.

Der Handel soll die Einhaltung der 2G-Regel nicht mehr bei jedem Kunden kontrollieren. Dennoch aber bleibt die 2G-Regel in NRW weiterhin bestehen, während einige andere Länder – unter anderem Hessen, welches direkt an Bad Laasphe angrenzt – haben eben diese Regel gekippt. Das sorgt nicht überall für Verständnis. Doch wie sehen Wittgensteiner Händler die „Lockerung“?

Bad Laasphe

Susanne Achatzi von Wohnzeug Achatzi in Bad Laasphe spürt eine Erleichterung – „sowohl für uns als auch für die Kunden“. Gerade im Weihnachtsgeschäft sei die ständige Kontrolle die Hölle gewesen – immerhin ist es eine zusätzliche Belastung. „Wir hoffen, dass nun vielleicht auch wieder mehr Kunden Lust auf’s Shoppen haben.“ Nur wenige Kilometer vom Laden entfernt wurde die Kontrolle sogar ganz abgeschafft – in Hessen wurde sie bereits gekippt. „Gerade weil wir so nah an der Grenze sind, wäre es natürlich schöner, wenn die 2G-Regel auch hier komplett wegfallen würde. Aber wir sind schon froh, dass es wenigstens ein wenig gelockert wurde.“

Und auch bei Staehler in der Bad Laaspher Königstraße herrscht zwar eine Erleichterung – gleichzeitig aber auch Unverständnis darüber, dass im benachbarten Hessen die 2G-Regelung gekippt wird. „Das ist einfach unverständlich, dass in Hessen diese Regel nicht mehr gilt und hier in NRW gilt weiterhin 2G – auch wenn nur noch stichprobenartig kontrolliert werden muss – besonders für uns hier direkt an der Grenze. Aber klar, für die Geschäfte ist es zumindest eine Erleichterung.“

Erndtebrück

Auch im Cascada in Erndtebrück ist man erleichtert über die Lockerung. Dennoch aber müssen Kunden auch weiterhin an der Tür klingeln. „Der Laden an sich ist natürlich zu den gewohnten Zeiten geöffnet – jedoch müssen die Kunden klingeln. Das haben wir so beschlossen, um die Nachweise besser kontrollieren zu können. Wir schauen nun wie es ist und vielleicht können wir dann in der kommenden Woche die Tür auch wieder offen lassen“, berichtet eine Mitarbeiterin. „Aber es ist schon einmal eine kleine Erleichterung, dass die Kontrollen nur noch stichprobenartig durchgeführt werden müssen. Die Zeit können wir nun anderweitig nutzen.“

Bad Berleburg

Katja Wiebelhaus von Wiebelhaus in Bad Berleburg ist froh, dass es zumindest eine kleine Lockerung gibt. „Ich glaube schon, dass es eine Erleichterung ist, wenn dann die Kunden auch wieder mit mehr Freude einkaufen wollen. Viele sind müde davon, ständig ihren Nachweis und den Personalausweis vorzeigen zu müssen. Ich glaube dass die Lockerung daher positiv aufgefasst wird.“ Dennoch hielten die Kunden am Mittwoch noch von selbst ihre Nachweise parat. „Das hat auch in der Vergangenheit super geklappt.“

Bleibt abzuwarten, wann auch in Nordrhein-Westfalen die 2G-Regel gekippt wird. Nach dem Bund-Länder-Treffen am 16. Februar will der NRW-Landtag die Lage neu bewerten. Dann könnten auch in NRW wieder mehr Kunden in die Geschäfte zum Einkaufen kommen – auch im Altkreis Wittgenstein.