Erndtebrück. Der Westfälische Hof in Erndtebrück zieht die Reißleine und stoppt vorerst den regulären Betrieb. Ganz kalt bleibt die Küche aber nicht.

Steigende Inzidenz, verunsicherte Gäste, immer wieder wechselnde Regeln, schlecht kalkulierbares wirtschaftliches Risiko: Der Westfälische Hof in Erndtebrücks Zentrum ist aus all diesen Gründen vorerst geschlossen – zumindest für den normalen Restaurantbesuch. Eine Ausnahme wird es aber geben.

„Wir hoffen, dass wir im März, wenn der Peak der Omikron-Welle wie vorausgesagt wieder abflacht, wieder normal öffnen können“, macht Diana Hundte, Betreiberin des Westfälischen Hofs in Erndtebrück, auf Nachfrage deutlich. Es seien viele Gründe, die in diese wohlüberlegte Entscheidung hineingeflossen sind, erklärt sie: „Für Außenstehende, die nicht in der Gastronomie arbeiten, ist das nicht immer so leicht zu verstehen. Aber wir treffen eine solche Entscheidung nicht einfach aus Jux und Tollerei.“

Kleiner Betrieb kann Ausfälle schlecht kompensieren

Da ist zum einen die hohe Inzidenz derzeit. „Allein wegen unserer eigenen Sicherheit macht dieser Schritt Sinn. Corona ist aktuell wirklich überall. Die Gefahr wäre noch größer, wenn wir in dieser Zeit das Restaurant so wie gewöhnlich betreiben würden“, so Hundte. Dazu komme, dass der Betreib ein recht kleiner ist. „Wir sind kein 100-Mann-Betrieb, der Ausfälle vergleichsweise einfach kompensieren kann. Wir sind nur zu zweit, abgesehen von unseren Mitarbeitern“, macht Hundte deutlich.

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Dazu komme dann noch das wirtschaftliche Risiko mit Blick auf die Lebensmittel: „Wir verwenden frische Lebensmittel, die verderben können. Diesen Schaden, wenn kaum Gäste kommen und das Essen nicht zubereitet wird oder die Getränke nicht gezapft werden, können wir in dieser Phase nicht kalkulieren.“

Küche bleibt nicht ganz kalt

In der Gastronomie werde es derzeit sehr leise, beobachtet Diana Hundte. Auch andere Betriebe in der Region haben diese Probleme, weiß sie. Ganz verschwinden wolle der Westfälische Hof aber nicht aus dem Februar: Während des gesamten Monats wird ein Take-away-Service angeboten, die Speisekarte wurde dafür extra angepasst.

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Am Freitag (17.30 Uhr bis 19.30 Uhr), Samstag (17.30 Uhr bis 19.30 Uhr) und Sonntag (12 bis 14 Uhr) können dann Gerichte abgeholt werden. In Ausnahmefällen könnte auch, innerhalb Erndtebrücks, ein Lieferservice möglich sein.

Ausnahme mit 3-Gänge-Menü am Valentinstag

Eine weitere Ausnahme, bei der die Kalkulation sowohl der Lebensmittel als auch der Ansteckungsgefahr wesentlich einfacher ist, ist die Valentinstags-Aktion am Montag, 14. Februar. Dann hat der Westfälische Hof nämlich für Gäste, die extra für diesen Tag reserviert haben, geöffnet. „Dann gibt es ein 3-Gänge-Menü, das ist zu 100 Prozent kalkulierbar, besonders im Vergleich zum regulären Betrieb.“

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Die Teilnahme an dem Menü laufe unter der 2G-Plus-Regel, alles ist bereits vorab durch die Anmeldung geklärt. Und der Bedarf ist da: „Der Termin ist schon sehr gut gebucht. Ein paar Kapazitäten haben wir zwar noch, aber wir sind für diesen Tag fast voll.“

Wenn es dann wieder wärmer wird und auf Ostern und die Konfirmation zugeht hofft Hundte, wieder regulär im Betrieb zu sein. „Wenn es wieder die Perspektive gibt, wollen wir wieder ganz öffnen.“