Bad Berleburg. Zuschlag bei 100.000 Euro: Die Traditionsgaststätte an der Bad Berleburger Schulstraße ist endlich versteigert – an einen Investor aus Hessen.
Original Wittgensteiner Krüstchen? Oder doch lieber der Grillteller „Hubertus-Stube“? Die alte Speisekarte der „Hubertus-Stube“ an der Schulstraße hängt noch am Schaukasten im Eingangsbereich. Doch inzwischen ist die Gaststätte mit einem Verkehrswert von rund 194.000 Euro verkauft – an einen Interessenten aus dem hessischen Breidenbach. In einer Zwangsversteigerung fiel bei 100.000 Euro der Zuschlag, am Mittwoch vom Rechtspfleger des Bad Berleburger Amtsgerichts offiziell verkündet.
Mit Biergarten und zwei Kegelbahnen
Unternehmensjurist Eberhard Kießler, der die Sparkasse Wittgenstein als Gläubigerin und Betreiberin des Versteigerungsverfahrens vertritt, ist froh, dass die Gaststätte als Teil eines größeren Gebäudekomplexes mit mehreren Eigentumswohnungen jetzt endlich einen neuen Eigentümer gefunden hat. Und der möchte die Gastronomie nach Informationen unserer Redaktion auch wieder aufleben lassen. Jedenfalls seien die „Hubertus-Stuben“ samt Biergarten und zwei Kegelbahnen eine Gastronomie, „die sich für einen Neustart eignen kann“, ist Eberhard Kießler überzeugt. Die Schlüsselübergabe werde jetzt abgestimmt mit dem bisherigen Eigentümer der Gaststätte, Hans Georg Schröer, der mittlerweile im Münsterland lebt.
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Allzu oft gab es in den zurückliegenden Terminen des Zwangsversteigerungsverfahrens keine ernsthaften Bieter für die einst beliebte Gaststätte von Hans Georg Schröer.
Interessenten nur fürs Wohnen
Noch im August 2020 fanden sich zwar für zwei ebenfalls versteigerte Wohneinheiten des riesigen Gebäudekomplexes Interessenten – jedoch nicht für die Gaststätte. Der einzige Interessent damals entschied sich am Ende gegen das zentral gelegene Objekt.
Seit 2015 geschlossen
Laut Amtsgericht Bad Berleburg befindet sich die „Hubertus-Stube“ in einem Mehrparteien-Haus mit insgesamt 17 Wohneinheiten. Es wurde 1975 in massiver Bauweise errichtet und durch einen südlichen Anbau 1987 erweitert.
Die Zwangsversteigerungen für die Gaststätte, die bereits seit 2015 geschlossen ist, laufen nun schon seit 2018.
Doch Eberhard Kießler zeigte sich bis zuletzt zuversichtlich, dass das Lokal als gewerbliche Immobilie „wieder platzierbar“ sei. „Wir geben nicht auf“, betonte er nach dem jüngsten Termin im Gespräch mit unserer Redaktion. „Wir halten die Gaststätte nicht für unverwertbar.“
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Die Nutzfläche der Gaststätte beläuft sich auf etwas mehr als 500 Quadratmeter. Und: „Zum Objekt gehört Zubehör in Gestalt einer Gaststätten-Einrichtung“, heißt es in den Unterlagen. Sie macht in der Verkehrswert-Summe einen Anteil von immerhin fast 10.000 Euro aus.
Einigung mit Nachbarn nötig
Wichtig zu wissen: Der Grundriss der Gaststätte entspricht nicht mehr dem aktuellen Aufteilungsplan. So sind ihr in der Vergangenheit Räume benachbarter Wohnungen zugeschlagen worden, die deren Eigentümer gerne wieder nutzen würden. Besonders im Bereich der Küche wurde etwas verändert.
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Das führt dazu, dass ein Teil der Gaststätte eigentlich dem Käufer der beiden Wohneinheiten gehört. Und schlussendlich bedeutet das: Der Käufer der Gaststätte müsste sich mit diesen Miteigentümern im Hause auf eine Lösung einigen.