Bad Berleburg. Wo und wie feiern Jugendliche heute? Welche Rolle spielen Kneipen, Gaststätten und Clubs bei jungen Menschen? Bad Berleburger berichten.
Gemütlich mit Freunden zusammensitzen, Musik hören und etwas trinken – sei es im Bauwagen, im heimischen Garten oder in der Kneipe – gehört für viele Menschen zum Leben dazu, egal ob Jung oder Alt. Aber auch Schützenfest, Kirmes und Clubs zählen zu beliebten Feiermöglichkeiten. Wir wollten in dieser Serienfolge wissen: Wie und wo feiern Jugendliche heutzutage am liebsten? Dafür haben wir mit drei Jugendlichen gesprochen.
Der Mix machts
Tanzen, Musik hören und gemütliche Abende mit Freunden – Johanna Winter aus Bad Berleburg ist gerne mit ihren Freunden unterwegs – dabei muss es aber nicht immer die große Party sein. „Wir fahren auch gerne mit dem Zug nach Siegen zum Weihnachtsmarkt oder treffen uns bei Freunden im Garten.“ Ansonsten sitzt die 16-jährige Bad Berleburgerin aber auch gerne mit ihren Freunden im Bauwagen, den ihr Bruder vor einigen Jahren umgebaut hatte. „Dort sitzen wir dann, quatschen und hören Musik.“
Gemeinsam Zeit zu verbringen ist für die 16-Jährige und ihre Freunde schon sehr wichtig – egal ob bei einer Feier oder im gemütlichen Rahmen. Vor Corona gingen sie auch gerne in die Birkelbacher Mehrzweckhalle zur Weihnachtsfeier oder zum Osterball. „Manchmal fährt uns auch ein Freund in die Grotte. Das ist ein Club in Hessen, wo wir schon reindürfen“, sagt Johanna. „Dort gehen viele Menschen aus Wittgenstein hin.“ Aber auch im Tonkrug in der Bad Berleburger Oberstadt könne man sehr gut mit Freunden sitzen und die Zeit genießen.
Eine der ersten Partys für Johanna war die Malle-Party in Diedenshausen. „Das war alles noch total neu für mich. Aber es hat Spaß gemacht. Ich muss aber auch nicht jedes Wochenende feiern – ich habe auch kein Problem damit, Wochenende daheim zu verbringen.“ Und: „An sich geht die richtige Partyzeit für uns ja auch erst los – in die meisten Clubs kommt man unter 18 noch gar nicht rein. Bis wir soweit sind, ist hoffentlich auch Corona kein allzu großes Thema mehr und wir können wieder entspannter miteinander feiern.“
Eigene Partys planen
Ein Mix aus Party und gemeinsam mit den Freunden abhängen – das mag auch Niklas Pietrowski (17) aus Bad Berleburg. Auch für den 17-Jährigen beginnt langsam die Partyzeit. „Mit 15 Jahren hatte ich mein erstes Bier“, so Niklas über seine erste Begegnung mit dem „Feiern.“ Als er 16 Jahre alt war, hat er gemeinsam mit Freunden den Keller bei einem Kumpel renoviert und dort einen Partykeller geschaffen. „Dort haben wir uns schon oft getroffen. Das war auch lange Zeit mein Verständnis von ,feiern’ – einfach sich mit Freunden treffen und eine gute Zeit haben – quatschen, entspannen, Musik hören und den Alltagsstress ablassen – beispielsweise nach einer Klausur.“ Doch der 18. Geburtstag rückt näher – erste Pläne für das Feiern danach gibt es bereits. „Wenn wir volljährig sind, wollen wir schon einen Partyausflug machen und auch die Clubs hier in der Umgebung ausprobieren“, verrät der 17-Jährige. „Von Bekannten und Freunden hat man ja schon einiges gehört.“
Und wie feiern sie heute? „Das ist unterschiedlich, mal treffen wir uns bei Freunden – im Garten, im Bauwagen oder eben bei uns in der Hütte oder gehen auf Kneipentour – in die Kaffeemühle oder in den Tonkrug. Im Sommer waren wir häufiger mal im Biergarten.“ Aber auch selbst haben er und seine Freunde bereits eigene Partys veranstaltet – zum Beispiel im Abendteuerdorf in Wemlighausen beim Lagerfeuerplatz inklusive DJ. „Tanzen und Spaß haben können wir auch so. Eigentlich hatten wir auch einen große Party am Kriegerplatz geplant – für einen Freund zum 18. Geburtstag. Doch dann hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das wäre das Highlight gewesen.“ Eigene Partys planen – das macht der Bad Berleburger gern. „Hoffentlich ist das bald auch wieder möglich.“
Aber auch Schützenfeste und Kirmes besucht der 17-Jährige gerne. „Ich hoffe, dass das Schützenfest im kommenden Jahr wieder stattfindet.“ Und woran erinnert er sich gerne zurück? „Da gibt es vieles. Unter anderem haben wir mal einen Campingausflug mit unserem Stammtisch gemacht. Das war eine Woche Party pur. Das war schon geil.“ Party machen – „an sich gehört es meiner Meinung nach zum Jugendlichsein dazu, aber manchmal ist ein ruhiges Wochenende auch ganz schön.“