Bad Laasphe/Berlin. „Es dreht sich nun alles um die Politik“, sagt Luiza Licina-Bode aus Bad Laasphe und lacht. „Es ist eine Arbeit, die mir sehr viel Spaß macht.“

Drei Monate sind bereits vergangen – im September diesen Jahres fand die Bundestagswahl statt. Für Luiza Licina-Bode (SPD) aus Bad Laasphe ein ganz besonderer Moment. Die Politikerin und Rechtsanwältin hat es in den Bundestag geschafft. Seitdem pendelt sie zwischen ihrer Heimat Wittgenstein, ihrem Wahlkreis und ihrem Arbeitsort in Berlin hin und her. Wir haben mit ihr über ihre ersten Monate im Amt gesprochen. Was hat sich für sie verändert? Wie ist ihr Wochenablauf?

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„Es dreht sich nun alles um die Politik“, sagt Licina-Bode und lacht. „Es ist eine Arbeit, die mir sehr viel Spaß macht, auch wenn es mehr als Vollzeit ist.“ Ein voller Terminkalender – sowohl in Berlin als auch im Wahlkreis – an den Rhythmus aber hat sich die junge Politikerin gewöhnt. „Man erstellt sich so etwas wie einen Stundenplan und arbeitet dann alles nach und nach ab.“ Montags ist Anreisetag und Treffen der Landesgruppen, Dienstag treffen sich die verschiedenen Strömungen, Mittwoch die Arbeitsgruppen und Ausschüsse, Donnerstag Planar, Freitag ist Abreise und dazwischen gibt es noch diverse Termine mit Interessengruppen und Co. „Das Gute am Pendeln mit der Bahn ist, dass ich während der Fahrt schon arbeiten kann.“ Fünfeinhalb Stunden braucht die Bad Laaspherin bis in die Hauptstadt. „Mit dem Auto wäre es auch nicht schneller, und man könnte nicht arbeiten.“

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Unter anderem freut sie sich nun auf die Ausschüsse – insgesamt in zweien ist sie vertreten: als stellvertretendes Mitglied im Rechts- und Verteidigungsausschuss und als ordentliches Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. „Als Juristin liegt es nahe, im Rechtsausschuss zu sein. Mir war es aber vor allem auch wichtig im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft zu sein, da dies sehr gut zu meinem Wahlkreis passt. In Siegen-Wittgenstein haben wir viele Land- und Forstwirte.“ Einige von ihnen hat sie erst kürzlich besucht – in der Milcherei Henk in Arfeld. „Was die jungen Menschen dort geschaffen haben ist einfach toll“, schwärmt sie von dem Engagement. „Regionale Produkte direkt vom Hof. Besser kann man seine Lebensmittel doch gar nicht erhalten, als in der Region selbst.“ Und auch der Verteidigungsausschuss ist für die Juristin ein für den Wahlkreis sehr gut passender Bereich: „Wir haben mit Erndtebrück einen Bundeswehrstandort.“

Luiza Licina-Bode vor dem Sitzungssal des Deutschen Bundestages, dem sie seit 2021 angehört.
Luiza Licina-Bode vor dem Sitzungssal des Deutschen Bundestages, dem sie seit 2021 angehört. © Privat | Privat

An sich aber gebe es viele wichtige Themen für die Region – unter anderem auch das Thema „Verkehr“. „Der Ausbau der Route 57 geht für Pendler, Anlieger und Firmen gleichermaßen quälend langsam voran. Ich werde mich in Berlin für die Stärkung unserer Verkehrsinfrastruktur einsetzen und darauf drängen, dass die Planungszeiten für Straßenbauprojekte deutlich verkürzt werden können“, sagt Licina-Bode. Wichtig ist ihr auch, dass man im Wahlkreis gut vernetzt ist. „Was wünschen sich die Menschen in meinem Wahlkreis? Was kann ich für sie mit nach Berlin nehmen?“ Fest steht aber auch: Aufgaben gibt es viele.

Die ersten Tage

Und wie waren die ersten Tage für die junge Politikerin? „Man wurde eigentlich direkt in die Arbeit reingeschmissen – was aber auch gut war. Man merkt, dass man nun in einem neuen Job ist.“ Nervös aber sei sie zu Beginn nicht gewesen. „Durch meinen Job kannte ich die Arbeitsabläufe bereits ein wenig. Nur, dass es im Bundestag eben mehr Abgeordnete sind. Aber natürlich war ich zu Beginn erst einmal beeindruckt.“

In einem kürzlich erschienen Newsletter schreibt Luiza Licina-Bode über die vergangenen Monate: „Für mich selbst hat dieses Jahr einschneidende Änderungen gebracht. Als meine Kandidatur klar war, lagen wir bundesweit bei 15 Prozent. Umso mehr habe ich mich am Wahlabend gefreut, dass ich in den 20. Deutschen Bundestag – zwar über die Landesliste – gewählt worden bin. Und es war knapp, mir fehlten nur drei Prozent zum Direktmandat. Damit ist die SPD in Siegen-Wittgenstein wieder mit einer Bundestagsabgeordneten vertreten. Das macht mich stolz, und ich will mich hier vor Ort und in Berlin für unsere Belange engagiert einsetzen.“