Bad Laasphe. Auf Platz drei landen die Grünen, Platz vier teilen sich prozentgleich „Die Partei“ und „Die Linke“. Die CDU landet auf Platz sechs.
Ginge es nach den Oberstufen-Schülerinnen und Schülern am Städtischen Gymnasium Bad Laasphe, würde Luiza Licina-Bode von der SPD das Direktmandat für den Kreis Siegen-Wittgenstein bekommen: Immerhin 26,6 Prozent der Jugendlichen haben schon Anfang der Woche bei der „Juniorwahl“ des Gymnasiums der Bad Laaspherin ihre Erststimme gegeben – gefolgt übrigens von Laura Kraft (Grüne, 17,9 Prozent) sowie Tobias Wied (Die Partei) bei 15,6 Prozent und damit gleichauf mit Guido Müller (FDP). Volkmar Klein (CDU) landet mit 12,1 Prozent nur auf Platz sechs, knapp vor Henning Zoz (AfD) mit 4,6 Prozent.
Mit immerhin 89 Prozent Wahlbeteiligung ist die „Juniorwahl“ am Städtischen Gymnasium Bad Laasphe über die Bühne gegangen. In den Wochen davon hatte sich die komplette Oberstufe im Unterricht aus aktuellem Anlass mit dem Thema „Wahlen“ befasst – und nach dem Vorbild der Bundestagswahl auch eine eigene Abstimmung organisiert. 195 Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler waren aufgerufen, als Wählerinnen und Wähler an die Urne zu gehen, übrigens ungeachtet ihres Alters. So konnten an der „Juniorwahl“ auch Jugendliche unter 18 Jahren teilnehmen. Und für die Oberstufenschüler „Ü17“ war es eine gute Übung für ihre erste echte Bundestagswahl.
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Ein „eher sozial-liberales Ergebnis“
Von den abgegebenen Stimmen habe es nur fünf ungültige gegeben, berichtet Andreas Glink, am Gymnasium Lehrer für Sozialwissenschaften. Insgesamt „haben 99 Prozent das Wählen ernst genommen“, freut er sich. Und einer der Jungwähler habe ganz unten auf dem Wahlzettel die Partei „Liebe“ angekreuzt. Das Zweitstimmen-Ergebnis in Kürze: SPD 24,9 Prozent, FDP 23,1 Prozent, Grüne 17,3, Die Linke und Die Partei jeweils 8,7 Prozent – und die CDU weit abgeschlagen mit 6,4 Prozent. Die AfD sei bei den Oberstufenschülern übrigens auf „nicht ganz vier Prozent“ gekommen, so Glink, hat bei der „Juniorwahl“ also die Fünf-Prozent-Hürde verfehlt.
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Insgesamt sei es ein „eher sozial-liberales Ergebnis mit der SPD vor der FDP“ geworden, stellt der Sowi-Pädagoge erstaunt fest. Und kündigt im Gespräch mit unserer Redaktion an, die erfolgreiche und spannende Wahl-Aktion zur nächsten NRW-Landtagswahl Mitte Mai 2022 im Unterricht zu wiederholen.
Konstituierende Sitzung: Aula wird zum fiktiven Plenarsaal
In der Woche nach der Wahl trete außerdem der gewählte eigene „Bundestag“ der „Juniorwahl“ zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen, so Glink weiter. Hier waren in einem separaten Planspiel einige Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler selbst zur Wahl angetreten. Dann werde die Aula des Gymnasiums zum „fiktiven Plenarsaal“.