Erndtebrück. Der neue Käufer des verfallenen Bahnhofsgebäudes in Erndtebrück im ersten, exklusiven Gespräch. Er hat mit der Sanierung alter Gebäude Erfahrung.

Die Überraschung war groß, die Freude aber noch etwas verhalten, als das verfallene Bahnhofsgebäude in Erndtebrück für 70.000 Euro bei einer Auktion einen Käufer fand.

„Ich habe ein Gebäude gesucht, das nach mir passt. Ich habe jetzt verschiedene Konzepte im Kopf, die man umsetzen könnte, davon ist aber noch nichts spruchreif. “ Am Mittwochvormittag spricht er in einem ersten Gespräch mit uns über den Kauf des alten Gebäudes:

Er heißt Thomas Lippold und kommt aus Dreieich bei Frankfurt. Auf das Gebäude stieß er im Auktionskatalog, vor Ort war er bisher noch nicht – will das aber in den nächsten Tagen nachholen, versichert er.

Der neue Eigentümer

Thomas Lippold ist Geschäftsführer und Inhaber einer Glaserei, die bereits durch das Land Hessen als Firma des Monats ausgezeichnet wurde. Zudem ist er als Stellv. Bundesinnungsmeister des Glaserhandwerks, ausgewiesener Experte im Fassaden- und Glasbau. Er hat in der Vergangenheit bereits Erfahrung in der Sanierung von alten Bahnhofsgebäuden und denkmalgeschützten Gebäuden gesammelt. Nicht zuletzt ist er auch gelernter Tischlermeister, teilt uns die Gemeindeverwaltung auf Nachfrage mit. Im kommenden Jahr soll demnach das Projekt bereits angegangen werden.

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„Derzeit finden Gespräche zwischen dem Erwerber, der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (als Verkäufer) und der Gemeinde Erndtebrück statt, um die verschiedenen Fragestellungen rund um das Projekt abzustimmen. Ebenso sollen zu Beginn des kommenden Jahres Gespräche mit örtlichen Handwerkern, Planern und anderen Akteuren aufgenommen werden.

Bei der Entwicklung und Umsetzung des Vorhabens sollen verstärkt heimische Unternehmen und weitere Projektbeteiligte mit lokaler Expertise eingebunden werden“, heißt es dazu aus dem Rathaus Ebenso werden die konzeptionellen Überlegungen des Käufers und mögliche Bedarfe innerhalb der Gemeinde derzeit miteinander ausgetauscht um den Bahnhof wieder zu einem Gebäude zu entwickeln, das einen Mehrwert für den neuen Eigentümer, die Gemeinde und die Region bedeutet.

Die Bauarbeiten

Ein tatsächlicher Eigentumsübergang erfolgt nun laut Gemeindeverwaltung zum Ende des ersten Quartals 2022: „Anschließend werden noch verschiedene Genehmigungen einzuholen sein, wie beispielsweise eine Baugenehmigung oder auch denkmalrechtliche Genehmigungen.“

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Tatsächliche Bautätigkeiten können die Erndtebrücker also wohl voraussichtlich frühestens Ende 2022 oder auch erst im Jahr 2023 zu erwarten sein. Im Laufe des Jahres 2022 solle dann auch eine entsprechende Konzeptvorstellung erfolgen: „Alle Beteiligten können von einem positiven Projektauftakt berichten, der letztlich in eine positive Zukunft für das Bahnhofsgebäude münden soll.“