Erndtebrück.

Nils Geiser gibt auf. Der Bahnhof Erndtebrück steht wieder zum Verkauf. „Ich möchte Ihnen heute mitteilen, dass ich nach langem Hadern nun offiziell bekannt gebe, dass meine Anteile an dem Bahnhofsgebäude zum Verkauf stehen.“ Mit dieser Pressemitteilung überraschte Geiser, am Samstagabend, weil er zuvor verkündet hatte, sich nicht mehr in der Presse äußern zu wollen.

Zu viele Steine im Weg

In seinem Schreiben schildert Geiser auch umfassend seine Gründe: „Ich hatte Ihnen bereits mitgeteilt, dass es mein Traum war, aus dem maroden Gebäude ein Vorzeigeobjekt werden zu lassen. Es war nie ein wirtschaftliches Interesse vordergründig, sondern ein ideelles. Ich hatte unzählige Versuche und Möglichkeiten unternommen, das schwierige Projekt zu verwirklichen. Meine Versuche, Investoren zu werben, bewegten sich von uninteressierten Banken, über TV und soziale Projekte und diverse andere Investoren. Leider lagen immer verschiedene Gründe vor, die mir Steine in den Weg legten. Inzwischen bin ich aus dem schönen Kreis Siegen-Wittgenstein weggezogen und habe einen beruflichen Neuanfang gefunden. Zu Herrn Arli (Geisers Partner beim Gebäudekauf/ die Red.) ist der Kontakt schon lange abgebrochen, noch während des Bahnhofprojektes.“

Geiser bittet mögliche Interessenten, sich an die Gemeinde Erndtebrück oder die Bahnflächen Entwicklungs Gesellschaft NRW (Herrn Kirchhoff; 0201/7 4766 –16; carsten.kirchhoff@beg.nrw.de) zu wenden.

Besitzverhältnisse klären

Für Erndtebrück Bürgermeister Henning Gronau ist das eine gute Nachricht: „Ich würde mich sehr freuen, wenn wieder etwas mehr Dynamik in die Sache kommt. Der Bahnhof ist ein ortsbildprägendes Gebäude im Eisenbahnerdorf Erndtebrück“, sagt Gronau. Er freut sich auf einen Investor, der dem Bahnhof neues Leben einhaucht und will eine seriöse Planung unterstützen.

Wichtig, so Gronau weiter, ist aber auch, dass die Besitzverhältnisse des Bahnhofs geklärt werde. Offenbar ist der Kauf des Bahnhofes durch Geiser und Arli per Vertrag besiegelt aber nicht notariell beurkundet worden.