Bad Berleburg. Auf Empfehlung des Gesundheitsamtes testet der Klinikbetreiber alle Mitarbeiter nach einem „verstärkten Infektionsgeschehen“.

Lang war die Schlange vor dem Haupteingang des Krankenhauses am Sähling: Alle Beschäftigten der Vamed-Akutklinik in Bad Berleburg sind am Donnerstag in einer Reihentestung mit Schnelltests und PCR-Tests auf eine Infektion mit dem Corona-Virus untersucht worden. Entsprechende Informationen dieser Zeitung bestätigte der Klinikbetreiber Vamed auf Nachfrage. Hintergrund sind nach Angaben des Kreisgesundheitsamtes eine Reihe von mehreren Corona-Fällen, die seit November aufgetreten sind. Das Gesundheitsamt habe dem Klinikbetreiber Vamed die Testung aller Mitarbeiter empfohlen, so der Kreis Siegen-Wittgenstein.

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Klinikgeschäftsführer bestätigt verstärktes Infektionsgeschehen

Klinikgeschäftsführer Elmar Knoche erläutert gegenüber der Redaktion: „Wir können bestätigen, dass es in der Vamed Klinik Bad Berleburg ein verstärktes Infektionsgeschehen gibt: Trotz des umfangreichen Hygienekonzepts und der Schulung bzw. Information der Mitarbeiter, Patienten und Besucher über unsere Schutzmaßnahmen, konnten wir eine Verbreitung des Coronavirus in der Klinik nicht verhindern. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Behandlung unserer Patientinnen und Patienten sichergestellt und die Klinik jederzeit für Notfälle und Entbindungen erreichbar. Ein überdurchschnittliches Risiko für eine Infektion besteht aufgrund der Isolierung betroffener Covid-Patienten nicht.“

Elmar Knoche, Geschäftsführer der Vamed-Akutklinik Bad Berleburg und des MVZ.
Elmar Knoche, Geschäftsführer der Vamed-Akutklinik Bad Berleburg und des MVZ. © WP | Vamed

Nach Informationen dieser Zeitung war der Klärungsprozess sehr aufwendig: Von 5.30 Uhr bis etwa 14 Uhr waren sämtliche Eingänge der Klinik geschlossen worden. Ausschließlich der Haupteingang war geöffnet. Vor dem Eingang bildete sich lange Schlangen. Getestet wurden sowohl das medizinische als auch das Verwaltungspersonal und Mitarbeiter von Vamed-Tochtergesellschaften. Sprich das gesamte Klinikpersonal. Ausgenommen waren nur Urlauber oder erkrankte Mitarbeiter.

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Um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern, plane und koordiniere ein speziell eingerichteter Krisenstab in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt verschiedene Maßnahmen, so Knoche: „Wir steuern die Belegung der Patientenzimmer und Stationen so, dass potenziell infektiöse Patientinnen und Patienten nicht miteinander in Kontakt kommen. Dazu gehört beispielsweise die penible Trennung von Covid-Patienten und Patienten mit Atemwegserkrankungen sowie anderweitig versorgungsbedürftigen Menschen“, sagt der Geschäftsführer.

Schwere Verläufe ohne Impfung

Gleichzeitig weist Vamed an dieser Stelle noch einmal auf die Dringlichkeit einer Impfung sowie einer Dritt- oder Boosterimpfung hin: „Wir bemerken derzeit in unserer eigenen Klinik, dass ungeimpfte Patientinnen und Patienten einen deutlich schwereren Krankheitsverlauf haben als geimpfte. Wir appellieren daher an Sie alle: Nehmen Sie die zahlreichen Impfmöglichkeiten in Siegen-Wittgenstein wahr!“

Die Auswirkungen

Die Vamed-Akutklinik ist angesichts der Lage dazu gezwungen, für die Dauer von zehn Tagen ein generelles Besuchsverbot auszusprechen.

Leider könne man auch die Besuchsregelung für werdende Väter nicht mehr aufrechterhalten.

„Zusätzlich bemühen wir uns darum, genesene Patientinnen und Patienten zeitnah zu entlassen.

Nicht-zwingend erforderliche Operationen sind aufgrund einer behördlichen Anordnung bereits seit dem 27. November vorübergehend ausgesetzt“, so Geschäftsführer Elmar Knoche im Gespräch mit der Lokalzeitung.