Bad Berleburg. Damit hatte selbst die SPD-Fraktion als Antragsteller so nicht gerechnet. Das Thema Einbahnstraßenregelungen war ein möglicher Streitpunkt.

Damit hatte selbst die SPD-Fraktion als Antragsteller so nicht gerechnet. Das Thema Einbahnstraßenregelungen für die Bad Berleburger Kernstadt war ein möglicher Streitpunkt. Am Dienstagabend ging es im Bad Berleburger Bauausschuss aber ganz schnell und einstimmig.

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Hintergrund war eine umfassende schriftliche Stellungnahme der Stadtverwaltung aus der Feder des Abteilungsleiters Wolfgang Grund, die Bernd Weide für die SPD mit den Worten kommentierte: „Das geht in die Richtung, die wir uns wünschen“. Schon zuvor, bei der Diskussion um die Radwege (wir berichten noch), war klar geworden, dass die Verwaltung selbst noch einmal genauer hinschauen will. Deshalb gab es breite Zustimmung für einen „Prüfauftrag“ wie es der Vorsitzende des Ausschusses Martin Schneider (CDU) nannte. Und die Grünen-Ratsfrau Susanne Bald freuet sich, weil sie findet, dass „wir schrecklich viele Autos in der Stadt haben“.

Das schreibt die Verwaltung

„Die Stadt Bad Berleburg hat bereits vor dem Ausbau der Poststraße umfangreiche Verkehrsuntersuchungen durchführen lassen und kennzeichenverfolgte Kfz-Zählungen durchgeführt. Mit diesem Instrument konnte man die Verkehrsströme sehr exakt analysieren und in Zielverkehre, Quellverkehre, Suchverkehre, Durchgangsverkehre zuordnen. Mit diesen Erkenntnissen wurde es möglich, den Einbahnstraßenverkehr mit dessen Auswirkungen im Innenstadtbereich zu simulieren“, heißt es in der Stellungnahme.

Ein Gutachten aus dem Jahr 1998 hatte eine Zunahme von so genannten Suchverkehren - also Parkplatzsuchenden - vorhergesagt. Das sei damals einer der Gründe für ein Nein zur Einbahnstraßenregelung gewesen. „Ein weiteres Gutachten sollte die Einrichtung eines selbstständig geführten Radweges über die Poststraße überprüfen. Auch hier wurde sich in Abstimmung mit den betroffenen Bürgern gegen eine ‘Radwegelösung Poststraße’ entschieden, da die Kurzparkzonen und die Aufenthaltsqualität vor den Geschäften damals als wichtiger eingestuft wurden.“

Neue Ausgangslage für Untersuchung

Weil sich das Verkehrsaufkommen seit der letzten Untersuchung verändert hat und zugenommen hat, und weil nicht nur der Ausbau der Entlastungsstraße ab 2022/2023 - also der Achse Bahnhofstraße, Schulstraße, Limburgstraße – bevorsteht, schlägt die Verwaltung ein neuerliches Gutachten vor. Konkret solle solle „eine Verkehrsuntersuchung in Form eines Mobilitätskonzeptes durchgeführt, welches verlässliche Aussagen zur innerstädtischen Verkehrsentwicklung treffen wird. Hierin sind dann auch die Aspekte der zukünftigen Verkehrsentwicklungen zu berücksichtigen. In diesem Rahmen könnten nochmals die Vor-und Nachteile einer Einbahnstraßenregelung auf Grundlage der Gutachterergebnisse aus 1998 berücksichtigt werden“, so die Stadt.

Das Ergebnis wird dann nach Vorlage der Untersuchungen noch vor der Sommerpause 2022 dem Fachausschuss vorgestellt werden, was die Politik begrüßt.