Erndtebrück. Auftaktworkshop der LAG Region Wittgenstein: Die Meinung der Bürger ist gefragt. Aber auch eine neue Projektidee wurde vorgestellt.

Welche Herausforderungen und Ideen stehen im Vordergrund, um die Region Wittgenstein weiter zukunftsfähig zu machen? Um diese und viele weitere Fragen ging es am Montagabend im Hotel Edermühle in Erndtebrück, wo sich die LAG Region Wittgenstein e. V. aber auch viele interessierte Bürgerinnen und Bürger gemeinsam zum Auftaktworkshop getroffen haben, um gemeinsam konkrete Projektideen für die künftige regionale Leader-Entwicklungsstrategie zu erarbeiten. Hintergrund ist: Die LAG Region Wittgenstein e.V. bewirbt sich erneut um EU-Fördermittel aus dem Leader-Programm des Landes NRW, damit so der erfolgreiche Leader-Prozess in den Wittgensteiner Kommunen in den Jahren 2023 bis 2027 fortgesetzt werden kann. Bis Anfang März 2022 muss das Bewerbungskonzept bei dem Land NRW eingereicht werden.

„Natürlich möchten wir Wittgenstein mit guten Leader-Projekten weiter voranbringen“, sagt Holger Saßmannshausen, Vorsitzender der LAG Region. „Leader ist eine große Chance, um die Zukunft unserer Region mitgestalten und zukünftigen Herausforderungen gemeinschaftlich entgegentreten zu können.“ Bei einer erfolgreichen Bewerbung können Fördermittel in Höhe von etwa 2,3 Millionen Euro in die drei Kommunen fließen.

Insgesamt konnte die LAG Region Wittgenstein in der aktuellen Förderperiode 49 Projekte beschließen, von denen 26 bereits abgeschlossen wurden, acht derzeit noch laufen und drei sich in der Antragsstellung befinden. Bei zwei Projekten handelt es sich um Kooperationsprojekte und neun wurden nicht weiter verfolgt. Ein Projekt, welches angekündigt wurde, sollte an diesem Abend noch vorgestellt werden – das „Digitalum unterwegs“.

Die Meinung der Bürger ist gefragt

Auch vor Ort war das Institut ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH aus Köln, welches mit der fachlichen Begleitung der Leader-Bewerbung und der Bürgerveranstaltungen beauftragt wurde.

In einer 30-minütigen Arbeitsphase war am Abend vor allem die Meinung der Bürgerinnen und Bürger gefragt, die an vier Stationen eben diese kundgeben konnten. Wo liegen die Stärken und die Schwächen in der Region? Auf farbig markierten Zetteln konnten dann die Teilnehmenden ihre Meinung kundgeben. Wo kann die Leader Region noch besser werden? Mittels gelber Punkte konnten die Teilnehmenden zudem auf zwei der Stationen markieren, welche Entwicklungsschwerpunkte sie sehen, um die Leader Region Wittgenstein zukunftsfähiger zu gestalten.

Wo liegen die Stärken und die Schwächen der Region? Hier war die Meinung der Teilnehmenden gefragt.
Wo liegen die Stärken und die Schwächen der Region? Hier war die Meinung der Teilnehmenden gefragt. © WP | Ramona Richter

In den kommenden Wochen soll diese Arbeit in Bürgerworkshops vertieft werden. In jeder der drei Kommunen Wittgensteins findet ein Workshop statt.

Digitalum unterwegs – eine neue Projektidee

Damit nicht genug: Schon nach wenigen Minuten wurde (wie bereits erwähnt) eine weitere Projektidee vorgestellt: das Digitalum unterwegs. Dies könnte zum Beispiel ein umgebauter alter Reise- oder Linienbus sein, in dem beispielsweise verschiedene Techniken eingebaut werden könnten – beispielsweise ein 3D-Drucker. „Wir möchten mit dem Bus durch die Wittgensteiner Ortschaften fahren und so die Menschen vor Ort auf dem Weg in die digitale Welt begleiten“, sagt Andreas Kurth, Geschäftsführer der Digitalum gGmbH. Dies wäre eine mobile Version des Digitalum Wittgensteins.

Bereits vor Corona wurde mit der Idee des Digitalums gestartet. „Auslöser hierzu war die Digitalisierung im Allgemeinen“, sagt Andreas Kurth. „Die Geschwindigkeit dieses Wandels wird immer rasanter – auch im privaten Bereich.“ Die Menschen auf dem digitalen Weg begleiten – das ist das Ziel des Digitalum, dessen Gebäude in Bad Berleburg entstehen soll. Bereits 2020 wurde hierzu eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. „Mit der mobilen Version – also mit dem Digitalum unterwegs – könnten wir die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie in unserer Region testen.“

Sollte das Projekt „Digitalum unterwegs“ beschlossen werden, müssten weitere Aspekte überlegt werden. Welche Technologien bieten sich an? Welche Bildungsmöglichkeiten könnten angeboten werden? Wie könnte der Bus überhaupt ausschauen? Ob das Projekt beschlossen wird – darüber wurde im Anschluss an die Sitzung – im nichtöffentlichen Teil – diskutiert.

Die weiteren Bürgerworkshops

Nach dem Auftaktworkshop wird in jeder der drei Wittgensteiner Kommunen ein Bürgerworkshop folgen, um mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern konkrete Projektideen für die künftige regionale Leader-Entwicklungsstrategie zu erarbeiten:

Am Montag, 13. Dezember, 18 Uhr, im Haus des Gastes in Bad Laasphe.

Am Mittwoch, 15. Dezember, 18 Uhr, im Schießheim des Schießvereins Erndtebrück.

Am Donnerstag, 16. Dezember, 18 Uhr, im Ederzentrum Via Adrina in Arfeld.