Bad Laasphe/Bad Berleburg. Unsere Leser benennen gefährliche Straßen und Haltestellen. Das sagen die Verwaltungen in Bad Berleburg und Bad Laasphe zu unseren Anfragen.

Nachdem der Ortsvorsteher von Volkholz Karl-Heinz Stöcker und der SPD-Fraktionsvorsitzenden aus Bad Laasphe, Samir Schneider, unabhängig von einander Gefahrenpunkte an Schulbushaltestellen in Volkholz, Glashütte und Feudingen aufgezeigt haben. Haben sich zahlreiche Leser bei der Westfalenpost gemeldet und weitere Gefahrenpunkte vornehmlich in Bad Laasphe aber auch in Bad Berleburg angesprochen. Wir haben dazu den Kontakt zu den Stadtverwaltungen gesucht und Antworten erhalten.

Der Auslöser der Diskussion:

Das sagt die Stadt Bad Berleburg

Die Raumländer Bushaltestelle am Hotel „Alvermann“ hatte Marianne Bruch als potenziellen Gefahrenpunkt in Bad Berleburg ausgemacht und sich gefragt, warum die Haltestelle dort angesiedelt worden sei. Die Wir hatten diese Frage an die Stadt Bad Berleburg weiter gegeben, die umfassend antwortet: „Der Schulbus-Bedarfshalt „Alvermann“ wird ausschließlich von Schülern der Edertalschule – Standort Berghausen genutzt (Linie A392). Die Haltestelle ist damals zusätzlich wegen des Neubaugebietes und der erfreulicherweise steigenden Anzahl von Kindern eingerichtet worden. Alle in diesem Bereich getroffenen Maßnahmen dienen nachhaltig der Sicherheit von Schülerinnen und Schülern beim Ein- und Ausstieg. Deshalb wurde die Einmündung der Gemeindestraße massiv verbreitert, so dass ein großer Linienbus dort ohne Rangierarbeiten einfahren und die Kinder abseits von der L 553 im Bereich der Hotelmauer ein- und aussteigen lassen konnte. Aus diesem Grund haben wir auch das Buswartehäuschen so aufgestellt, dass die Zugangsöffnung des Glas-Stahl-Häuschens zur Gemeindestraße ausgerichtet wurde. Dies hat den Vorteil, dass die wartenden Kinder zur Landstraße eher abgeschirmt wurden.“

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Kritik aus Fischelbach

Jan Hofmann aus Fischelbach hat eine Reihe von Gefahrenpunkten in seinem Heimatort ausgemacht: „In Fischelbach gibt es aus meiner Sicht eine große Gefahrenquelle. Im Bereich des Ortseingangs von Banfe kommend fahren sehr viele Fahrzeuge deutlich schneller als 50 km/h, beidseitig. 100 km/h sind hier sicher keine Seltenheit. Es wäre sehr sinnvoll hier einen festen Blitzer zu installieren. Das würde die maue Stadtkasse auffüllen“, schreibt uns Hofmann.

„Zusätzlich ist die Straßenbeleuchtung im Bereich des Ortseingangs, wo die Straße „Im Holzbach“ in die „Fischelbacher Straße“ mündet, absolut unzureichend. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist das eine sehr große Gefahrenquelle. Kinder die den Weg zur Bushaltestelle zurücklegen, werden dadurch einer sehr großen Gefahr ausgesetzt. Sowohl den Kreis als auch die Stadt Bad Laasphe habe ich zuletzt vor ca zwei Jahren darüber informiert, leider bisher ohne Verbesserung der Situation.“

Das sagt die Stadt Bad Laasphe

Hohler Weg in Feudingen: Die  Schulbushaltestelle macht Sorgen. Sie könnte in die Grünfläche hinein vergrößert werden um Kindern mehr Sicherheit zu geben.
Hohler Weg in Feudingen: Die Schulbushaltestelle macht Sorgen. Sie könnte in die Grünfläche hinein vergrößert werden um Kindern mehr Sicherheit zu geben. © WP | Lisa Klaus

Bei der Straßenbeleuchtung bleibt die Stadtverwaltung bei ihrer Einschätzung: „Bezüglich der schwachen oder nicht ausreichend beleuchteten Fahrbahnabschnitte in Volkholz, Glashütte, Feudingen und Fischelbach verweisen wir auf unsere Antwort aus der vergangenen Woche. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit der Optimierung, jedoch ist die Herstellung, Erweiterung und Verbesserung von Beleuchtungseinrichtungen gemäß der Satzung der Stadt Bad Laasphe sowie nach den Vorgaben des KAG beitragspflichtig. Aus diesem Grund bedarf es hierüber nach Ansicht der Verwaltung einer entsprechenden politischen Entscheidung, um in diesen Fällen tätig zu werden.

Gefahren-Haltestelle Aral-Tankstelle

Die von einer Leserin als Gefahrenpunkt ausgemachte Bushaltestelle an der Araltankstelle in der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 62 wird sich verändern: „Die Bushaltestelle an der Aral-Tankstelle ist für den Ausbau vorgesehen, der wurde jedoch bislang nicht ausgeführt, weil man dies gerne mit der geplanten Sanierung der B62 koppeln und entsprechende Synergieeffekte nutzen möchte. Der Haltestellenausbau würde mit der Sanierung der Bundesstraße mitgemacht.“

Elterntaxi in der Kurstraße

Die von Anwohner Patrick Womelsdorf in der Kurstraße festgestellte „Elterntaxi-Problematik“ war in der Verwaltung bisher nicht bekannt: „Dass es in der Kurstraße ein Problem mit Elterntaxis gibt, ist bei der Stadtverwaltung Bad Laasphe bislang nicht angezeigt worden. Wir sind dankbar für den Hinweis und werden ihm in Zusammenarbeit mit der Polizei nachgehen. Gegebenenfalls müssen dann weitere Maßnahmen ergriffen werden, um das Problem zu lösen“, heißt es aus dem Rathaus.

Bahnübergänge

Der Vorsitzende des Arbeitskreises Schienenverkehr, Otto Wunderlich, hatte mehrere Bahnübergänge und auch nicht barrierefrei ausgebaute Haltestellen im Stadtgebiet als potenzielle „Baustellen“ benannt. Dazu schreibt die Stadt Bad Laasphe: „Dazu ist zu sagen, dass ein Teil der Bahnübergänge im Stadtgebiet bezüglich Beschilderungen, Markierungen, Lichtsignalen etc. bereits im Rahmen einer sogenannten Bahnübergangsschau im vergangenen August begutachtet wurde. Die übrigen Bahnübergänge werden im Frühjahr 2022 bei einer weiteren Bahnübergangsschau begutachtet, ebenfalls im Hinblick auf Beschilderungen, Markierungen, Lichtsignale etc. Was den Ausbau von Bahnübergängen angeht, so ist dies Aufgabe der Deutschen Bahn.“

Barrierefreiheit der Haltestellen

„Von ca. 140 Haltestellen im Stadtgebiet sind und werden nicht alle barrierefrei ausgebaut. Dies ist jedoch insofern nicht verwunderlich, als dass der ZWS im Zuge der Aufstellung seines Nahverkehrsplans 2016 ganz genau festgelegt hat, welche dieser rund 140 Haltestellen per Gesetz auszubauen sind. Nach den Vorgaben des ZWS sollen barrierefrei ausgebaut werden:

- Haltestellen, die im Umfeld von 250 Metern von sozialen Einrichtungen liegen

- Haltestellen, die eine Nachfrage von ≥ 200 Einsteigern pro Werktag haben und

- 1 Haltestelle in jedem Ortsteil mit mehr als 250 Einwohnerinnen und Einwohnern, sofern sie von den vorgenannten Kriterien noch nicht erfasst wurde

Manche, der für den Ausbau vorgesehenen Haltestellen, können beispielsweise aufgrund der räumlichen Gegebenheiten oder aus wirtschaftlichen oder technischen Gründen nicht ausgebaut werden. Solche Haltestellen können von der Stadt beim ZWS als Ausnahme benannt werden. Dies hat die Verwaltung getan. Die entsprechenden Haltestellen fallen somit aus der Regelung raus.

Nichtsdestotrotz ist festzuhalten, dass die Stadt Bad Laasphe in den vergangenen Jahren zahlreiche Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut hat – auch über die Forderungen des ZWS hinaus. So hat die Stadt teilweise auch Haltestellen barrierefrei ausgebaut, weil sie entsprechenden Handlungsbedarf sah, die vom ZWS nicht dafür vorgesehen waren, beispielsweise die Haltestellen Friedrichshütte, Amalienhütte, Feudinger Hütte, Bermershausen, Banfe Fa. Stenger, Saßmannshausen Dornhof oder auch Weide. Mit Ausnahme der Haltestellen Aral-Tankstelle in der Kernstadt und Espen an der K34 ist nach derzeitigem Stand kein weiterer, barrierefreier Ausbau von Haltestellen vorgesehen“.