Die Bad Berleburger Verwaltung ist sensibilisiert für Probleme von Gehbehinderten – noch muss aber einiges getan werden.


Bad Berleburg. Es wurde zwar schon einiges erreicht, es ist aber auch noch viel zu tun – das nimmt Günther Hirschhäuser, der am 23. Juni vom FDP Stadtverband zum Beauftragten für Senioren und Menschen mit Behinderungen gewählt wurde , aus einer Vielzahl von Gesprächen mit.

Nach eigenem Bekunden habe Hirschhäuser seit seiner Ernennung eine ganze Reihe von Gesprächen mit Bad Berleburger Bürgerinnen und Bürgern geführt. Dabei habe er festgestellt, dass in Bad Berleburg unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit bereits einiges erreicht worden ist, jedoch auch noch viel zu tun ist.

Für Probleme sensibilisiert

Positiv wurde angemerkt, dass Politik und Verwaltung für die Probleme behinderter Menschen durchaus sensibilisiert sind und bei öffentlichen Bauvorhaben die Barrierefreiheit auch berücksichtigt wird. Im Rahmen seiner Gespräche sind Hirschhäuser auch Vorschläge gemacht worden, wie Menschen mit Behinderungen der Alltag in Bad Berleburg weiter erleichtert werden könne.


Zwei Vorschläge werden von ihm nun aufgegriffen und veröffentlicht. Zum Beispiel das Kopfsteinpflaster in der Graf-Casimir-Straße ist für Bürgerinnen und Bürger, die auf den Rollstuhl oder auf Gehstöcke angewiesen sind, ein gefährliches Hindernis, oft eine Qual, heißt es in einer Pressemitteilung der FDP. „Wer in der Poststraße unterwegs ist und die Graf-Casimir-Straße überqueren muss, kommt auf beiden Straßenseiten an dem buckeligen und bei Nässe auch rutschigen Kopfsteinpflaster nicht vorbei“, heißt es.

Weiter: „Erfreulicherweise sind die Bordsteine auf das Straßenniveau abgesenkt, aber das Straßenpflaster ist ein Hindernis und zumindest für Gehbehinderte besteht akute Stolper- und Sturzgefahr. Wünschenswert ist hier beidseitig in der Breite der Bürgersteige ein ebener Straßenbelag, der die Überquerung erleichtern würde.“

Behindertenparkplätze fehlen

Ganz „nebenbei“ würden demnach auch Bürger und Bürgerinnen mit Kinderwagen oder Buggy davon profitieren. Immer wieder bemängelt wurden die in Bad Berleburg fehlenden Behindertenparkplätze für Bürgerinnen und Bürger mit Schwerbehindertenausweis und blauem Behindertenparkausweis. Dies gelte für den öffentlichen Parkraum im Geschäftszentrum der Poststraße sowie im historischen Zentrum der Oberstadt ebenso wie für einige private Geschäftsparkplätze.


Gerade Rollstuhlfahrer hätten hier besondere Anforderungen, denn die Breite eines normalen Parkplatzes sei für sie zum Ein- und Aussteigen nur selten ausreichend. Auf dem neuen Goetheplatz mit dem Schloss und den gastronomischen Betrieben sollten laut Hirschhäuser nach Fertigstellung Behindertenparkplätze ebenso vorgesehen werden wie auf dem noch neu zu gestaltenden Marktplatz mit dem Bürgerhaus. Ernstgemeinte Chancen zur Teilhabe am öffentlichen Leben setzen auch für Menschen mit Behinderungen eine möglichst nahe Erreichbarkeit dieser Zentren voraus. Für Bad Berleburg, eine Stadt, die für sich als Gesundheitsstandort wirbt, eine Selbstverständlichkeit, meint Günther Hirschhäuser laut Pressemitteilung.