Wittgenstein. Wir vermissen das Zusammensein. Das wird deutlich und vor allem Kinder gelten als Leidtragende. Aber das ist nicht alles.

Die Erfahrungen sind total unterschiedlich. Aber dennoch ergibt sich ein klares Bild aus unserer Umfrage „Wie begegnen wir uns jetzt und in Zukunft?“ Darin geben Leserinnen und Leser gerade auch in den Freitextfeldern gute Einschätzungen ab. Die ersten Leserzuschriften und auch Online-Teilnahme machen neugierig auf das Gesamtergebnis.

Die Umfrage läuft übrigens nach wie vor und jeder kann mitmachen. Hier ist der Onlinelink!

Das schreiben die Teilnehmer

Monika Lauber aus Bad Berleburg schreibt uns: „Ich vermisse die Senioren-Nachmittage.“ Und für die Sicherheit der Veranstaltungen hat sie auch eine klare Meinung: „Es gibt doch die 3G Regelung“.

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Und Joachim Schäfer aus Bad Laasphe sieht das große Ganze: „Gegenüber der ganzen Welt macht es Deutschland sehr gut.“

Kinder sind die Leidtragenden der Pandemie

Aber auch unter den Anonym abgegebenen Einschätzungen sind klare Botschaften:

Ein Familienvater aus der Altersgruppe zwischen 41 und 60 Jahren aus Bad Berleburg berichtet: „Seit Corona achtet man vermehrt auf Abstand etc.“ Aber er hat auch kritische Sicht: „Was im letzten Jahr nicht so schön war, war die Homeschooling-Phase. Dieses mit der Arbeit und der Familie unter einen Hut zu bekommen, war schon recht schwierig. Diese Zeit wünscht man sich nicht wieder. Wobei die Kinder auch sehr gelitten haben.“

Zur Serie „Wie wir uns wiedersehen“

Unser Miteinander hat sich in den letzten anderthalb Jahren in vielen Bereichen des täglichen Lebens verändert. Vom Büro, über den Besuch im Supermarkt, bei Freunden oder in der Kneipe: Viele von uns begegnen sich anders, oft vorsichtiger als zuvor. Manche Arten der Begegnung haben sich durch Corona von Grund auf verändert, andere waren schon dabei, sich zu verändern und Corona hat diesen Prozess weiter beschleunigt. Mit eben diesen „Begegnungen im Wandel“ befasst sich unsere große Serie „Wie wir uns wiedersehen“. In den nächsten Wochen berichten wir davon, wie sich das Miteinander in unserer Heimat verändert hat – vielleicht sogar für immer.Begleitend wollen wir von Ihnen wissen, wie sich Ihre Begegnungen verändert haben, was Sie in diesem Zusammenhang vermissen oder sich wünschen. Hier können Sie teilnehmen: Umfrage-CheckAlle Serienteile finden Sie gesammelt auf unserer Homepage unter Begegnungen

Sehr kritisch meldet sich ein Mutter aus der Altersgruppe 21 bis 40 Jahre zu Wort: „Wie viele anderen, finde ich, dass die Kinder am meisten zu leiden haben. Sehr viel wird und wurde aber auch nicht für sie hier bei uns getan. Es gab zwar Tüten vom Jugendbus, aber des weiteren eher nicht sehr viel. Es war eine schöne Idee, diese auch auf den Dörfern zu verteilen. Auch von unseren Ortsvorsteherinnen in Aue-Wingeshausen hätte ich mir mehr versprochen.“

Menschlichkeit gehe verloren

Eine Person aus Bad Laasphe, die sich selbst als divers bezeichnet und zwischen 41 und 60 Jahren alt ist schriebt uns dies: „Das Menschliche geht zunehmend verloren. Dank der Politik und Medien wird einen 2-Klassen-Gesellschaft geschaffen, beziehungsweise ist es schon. Als geimpfte Person unterstütze ich solche Diskriminierung in keinem Fall.“

Mit Nähmaschine und Papagei auf einer einsamen Insel

Wie wir uns wiedersehen - Begegnung im Wandel quotecards zur Serie WP / WR
Wie wir uns wiedersehen - Begegnung im Wandel quotecards zur Serie WP / WR © WP | Sascha Kertzscher

Eine Schwerbehinderte aus Erndtebrück berichtet uns von ihren Erfahrungen: „Für mich war der Lockdown nichts Neues. Da ich 100 Prozent schwerbehindert bin, kann ich auch nicht immer wann und wohin ich möchte. Habe meinen Mitmenschen gesagt, jetzt seht Ihr mal, wie mein Leben ist. Die Antwort: Das könnte man doch nicht miteinander vergleichen… Mein Entgegnung: Doch, kann man! Ihr könnt jetzt auch nicht immer wann und wohin Ihr wollt wegen einer Krankheit! Aber die Einsicht fehlt...Habe während der Pandemie festgestellt, dass ich mich in meiner ‘Höhle’ sehr wohl fühle. Bin zwar allein, aber nicht einsam. Der Technik sei Dank...Handy, Festnetz, Laptop, TV. Gehe momentan nur ein Mal pro Woche einkaufen - das reicht vollkommen. Habe aber auch eine Gabe, die vielen Menschen vielleicht fehlt. Mir wird nicht langweilig und ich komme sehr gut mit mir selbst zurecht“, schreibt die Frau aus der Altersgruppe 41 bis 60 Jahre. Und sie fährt fort: „In der Zeit ist ein Traum gereift. Meine Papageien, meine Nähmaschine, ganz viel Stoff, viele Bücher, Ich, Strom und fließend Wasser auf einer einsamen Insel. Ab und zu kommt ein Versorgungsboot vorbei. Spinnerei... Und denkt bitte mal an die Generation, die den Krieg mitgemacht hat...Die Leute haben sich oft viele Jahre oder nie mehr gesehen...Kein Handy, kein TV, kein Laptop...Nur der Kampf ums Überleben zählte. Wir haben alles und jammern? Da komme ich nicht mehr mit!“

Deshalb machen wir diese Umfrage

Unser Miteinander hat sich in den letzten anderthalb Jahren in vielen Bereichen des täglichen Lebens verändert. Vom Büro über den Besuch im Supermarkt, bei Freunden oder in der Kneipe: Viele von uns begegnen sich anders, oft vorsichtiger als zuvor. Dieses Thema greifen wir in einer großen redaktionellen Serie auf. Begleitend möchten wir von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wissen: Wie halten Sie es mit den Begegnungen in Ihrem Alltag? Sind Sie auch vorsichtig? Oder genießen Sie die neu gewonnenen Freiheiten so gut wie möglich?

In unserer Umfrage können Sie es uns wissen lassen. Nehmen Sie sich zwei Minuten Zeit und beantworten Sie uns fünf kurze Fragen. Wenn Sie mögen, teilen Sie uns außerdem Ihre ganz persönliche Geschichte aus der bisherigen Corona-Zeit mit. Je mehr Menschen sich beteiligen, desto besser ist das Stimmungsbild, das wir auf diese Weise erfassen können.