Bad Berleburg. Therapeut, Logopädin, Verwaltung: Jugendliche machen sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft. Dabei sind Betriebspraktika ein guter Einstieg.
Immer mehr Jugendliche machen sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft. Dabei haben sie teils ganz unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Berufsleben. Doch wie sehen diese aus? Und wie können Unternehmen die Jugendlichen von sich überzeugen? Wir haben verschiedene Jugendliche und Unternehmen befragt.
Soziales
Marla Schneider, eine Schülerin der städtischen Realschule in Bad Berleburg, hat ein klares Bild von ihrem zukünftigen Beruf. „Ich möchte etwas Soziales machen“, so die 14-jährige. Der Grund dafür sei, dass sie „gerne mit Menschen rede und arbeite“. Als konkreten Berufswunsch äußert sie, gern als Therapeutin tätig sein zu wollen.
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Katharina Schmidt arbeitet bei „Logopädie in Wittgenstein – Beate Stephan“. Sie berichtet: „Vor allem jüngere Praktikanten sind sehr interessiert an unserer Arbeit mit Kindern und daran, dass wir durch unsere therapeutische Arbeit den Menschen in ihrem Alltag helfen.“ Außerdem sei es besonders den älteren Praktikanten und Praktikantinnen wichtig, dass der Beruf „zukunftssicherer“ ist. Ihre Arbeit sei „sehr vielseitig, kreativ und man hat viele unterschiedliche Möglichkeiten, sein Wissen weiterzugeben“.
Pflege
Das rät die Arbeitgeberin
Marlon Strackbeins Arbeitgeberin bei „Rothaar-Immobilien“, Katja Biegler-Wignanek, sieht Praktika als gutes Hilfsmittel, um den richtigen Beruf zu finden – und rät der Jugend, sich in verschiedenen Berufszweigen auszuprobieren. „So können die Jugendlichen die Ferienzeit ideal dazu nutzen, freiwillige Praktika in ihren Wunschberufen zu machen“, sagt die Immobilienmaklerin.Ein Pluspunkt für die Arbeitgeber ist, dass sie „während des Praktikums die Person kennenlernen und dann als Mitarbeiter(in) oder Auszubildende(n) gewinnen können“.
Auch in der Pflege gebe es viele Anfragen, wie Monika Hammer von der Mobi-Care Wittgenstein GmbH berichtet. Bei ihnen herrsche keine Knappheit an Beschäftigten, dennoch sei Pflegepersonal „Mangelware“. Die Geschäftsführerin teilt uns mit, die Nachfrage sei „durch Erhöhung der Löhne und Anpassung der Arbeitsbedingungen“ gestiegen. Auch ein Grund sei die „Müttertour“: Sie erlaube Müttern, die wieder in den Beruf zurückkehren, mehr Flexibilität zum Beispiel bei den Arbeitszeiten, um ihr Kind in den Kindergarten zu bringen.
Verwaltung
Nicht alle legen so viel Wert auf die Zusammenarbeit mit anderen Menschen wie Marla Schneider. Eine Schülerin des Johannes-Althusius-Gymnasiums tendiert eher zu einem Job im Bereich der Verwaltung. Ihr ist es besonders wichtig, einen spannenden Beruf auszuüben. Sie strebt ein Praktikum bei EJOT an.
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EJOT-Sprecher Andreas Wolf begründet das Interesse junger Menschen mit sehr vielfältigen Karrieremöglichkeiten, Benefits, die das Unternehmen seinen Mitarbeitern bietet, „kurzen Entscheidungswegen und einem nachhaltigen und sehr stabilen Wachstum, was besonders in Krisenzeiten ein wichtiger Aspekt für viele junge Menschen ist“. Wolf berichtet zudem, dass durch die Demografie und zunehmende Akademisierung weniger Bewerbungen eingingen. Dem versuche der Konzern entgegenzuwirken, indem er zeige, „dass eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker, Oberflächenbeschichter oder Mechatroniker nicht weniger anspruchsvoll und interessant ist – und später als Fachkraft viele Tätigkeits- und Karrieremöglichkeiten bietet“.
Kreatives
Luisa Wilke, eine weitere Schülerin des Johannes-Althusius-Gymnasiums, erläutert, sie „würde am liebsten etwas Kreatives machen“. Der Grund dafür sei, so die 14-jährige, dass sie auf diese Weise am besten ihr „persönliches Empfinden und eigene Gedanken einbringen“ könne. „Am liebsten würde ich den Beruf Mediengestalterin erlernen“, verrät sie uns.
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Die Geschäftsführerin der Werbeagentur „nerodesign“ in Aue-Wingeshausen, Jennifer Kerstin, erklärt: „Der Beruf als Mediengestalter oder -gestalterin ist sehr gefragt, da es ein sehr spannender und abwechslungsreicher Beruf ist.“
Das sagen die Auszubildenden
Mika Moszicke, Auszubildender bei „nerodesign“, berichtet, für ihn sei die Abwechslung und die Arbeit mit Social Media und dem Internet besonders wichtig gewesen. Der 19-Jährige kann sich nicht vorstellen, Produktionsarbeit zu leisten, da „man dort immer nur das Gleiche macht“. Moszicke erzählt von verschiedenen Praktika, die ihn zu eben diesem Unternehmen geführt hätten.
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Marlon Strackbein, der im Moment eine Ausbildung bei „Rothaar-Immobilien“ absolviert, teilt uns mit, er sei ebenfalls „durch ein Praktikum“ auf das Immobilienbüro gestoßen. Eine große Rolle habe für ihn die Mischung aus Büroarbeit und Außendienst gespielt. „In meinem Bekanntenkreis sind auch viele ins Handwerk gegangen“, so der 16-jährige, „trotzdem gab es viele unterschiedliche Berufswege“.