Ein außergewöhnliches Jahr liegt hinter dem Bad Berleburg und dem Erndtebrücker, die beide jetzt ganz unterschiedliche berufliche Wege gehen.
Wemlighausen. Corona-bedingt war es ein außergewöhnliches Arbeitsjahr, das dieser Tage für den 17-jährigen Simon Bald und den 20-jährigen Jonathan Kuhli im Abenteuerdorf Wittgenstein zu Ende geht: Der jüngere Berleburger besuchte in der Zeit zum Erwerb der Fachhochschulreife die elfte Klasse des Berufskollegs Wittgenstein im Bereich „Gesundheit und Soziales“ und absolvierte in Wemlighausen ein FOS-Praktikum dafür, der ältere Erndtebrücker machte in der Gruppen-Freizeiteinrichtung ein Diakonisches Jahr, das ist im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) oder des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) möglich.
Erfahrungen im Lockdown
Bei ihrer Zwischenbilanz vor einem halben Jahr, bedauerten sie, dass sie in Lockdown-Zeiten keine Kunden-Kontakte mit Abenteuerdorf-Gästen haben konnten. Das hat sich mittlerweile geändert: Von Kinderferienspiel-Gruppen über Jugend-Freizeiten bis hin zu Hochzeits-Gesellschaften reichte in den vergangenen Wochen die Bandbreite.
Simon, der sich bewusst die Einrichtung des Wittgensteiner Kirchenkreises als Praktikumsplatz ausgesucht hatte, weil er hier möglichst viele unterschiedliche Dinge ausprobieren wollte, freute sich über zahlreiche Arbeitsmöglichkeiten unter freiem Himmel. Darunter waren handwerkliche Hausmeister-Tätigkeiten, aber in den vergangenen Wochen hatte der Berleburger auch viel mit jüngeren Gästen zu tun. Sei es im Küchendienst, etwa wenn sich die Kinder ihre Mittagessen abholten, oder aber auch bei erlebnispädagogischen Einsätzen: mal beim Streicheln, Striegeln und Spazierengehen mit den Abenteuerdorf-Lamas, mal bei unterschiedlichen Aktionen zum Kennenlernen, zum Tüfteln oder zum Mut-Beweisen mit dem Marburger Bibelseminar (MBS), einem festen Kooperations-Partner des Abenteuerdorfs. Jonathan hatte vorher noch nie vom MBS gehört, für ihn änderten sich durch die Begegnung damit seine Zukunfts-Pläne. Er hatte überlegt, nach seinem Praktikum Erzieher zu werden, aber gerade die anfänglichen Gespräche mit MBS-Mitarbeitenden über Erlebnispädagogik und seine spätere Unterstützung für die Marburger bei deren Aktionen im Abenteuerdorf führten dazu, dass der Erndtebrücker im September eine integrierte sozial- und gemeindepädagogische Ausbildung beim MBS beginnt.
Alle Probleme gemeistert
Für Abenteuerdorf-Geschäftsführerin Silke Grübener, die in den vergangenen Jahren vornehmlich Praktikantinnen in die Dienstabläufe integrierte, war es prima, dass die beiden Jungs sich in allen Arbeitsbereichen einsetzen ließen. Auch wenn das samstagnachmittägliche Bedienen bei einem Familienfest während des einzig wirklich guten Europameisterschafts-Spiels der deutschen National-Mannschaft gegen Portugal schon ein ziemliches Opfer war. Aber das ging der fußball-begeisterten Silke Grübener als Chefin ja nicht anders. Dankbar schaut sie auf die vergangenen Monate zurück, wie die Praktikanten sich trotz Corona, Kurzarbeit und Kunden-Mangel auf die Unwägbarkeiten eingestellt und die ganze Zeit mitgezogen haben.
Dank an die Mannschaft
Auch interessant
Ihr konkreter Dank geht dabei an die beiden Jugendlichen genau wie an die komplette Abenteuerdorf-Mannschaft, der es insgesamt guttue, wenn so junge Leute sich mit ihren Ideen und Gaben für eine bestimmte Zeit engagierten. Wofür sich das Team seinerseits mit der Vermittlung von fundiertem Wissen in verschiedenen Arbeitsbereichen bei den Jugendlichen revanchiert habe. Zum Abschluss ihres Jahres sind Simon und Jonathan diese Woche erneut bei einem Natur-Entdecker-Camp im Rahmen der Berleburger Kinder-Ferienspiele dabei.
Wer Interesse hat, das Abenteuerdorf in einem Jahrespraktikum oder im Freiwilligendienst kennenzulernen, wendet sich an Silke Grübener unter 02751/3772 oder mit einer E-Mail an mail@abenteuerdorf.info.