Arfeld. Die Traditionsveranstaltung ging in der fast gewohnten Art und Weise über die Bühne. Selbst nötige PCR-Tests hatten die Initiatoren organisiert.

Der Gesichtsausdruck von Tim Limper, Präsident der Arfelder Burschenschaft, bot eine Mischung irgendwo zwischen Anspannung, großer Müdigkeit und ebenso großer Zufriedenheit. Die Burschenschaft konnte schon am Sonntag auf eine rundum gelungene 389. Arfelder Kirmes zurückblicken. „Das war die erste Veranstaltung in dieser Größe im Kreis“, betonte Limper. Die Burschenschaft war mit einem umfangreichen Hygienekonzept angetreten, um die Kirmes in der fast gewohnten Art und Weise ausrichten zu können.

Vor dem Festzug

Am Sonntag kurz vor dem Festzug waren die Mitglieder der Burschenschaft doch recht müde. Nach einer langen Nacht im Festzelt am Sportplatz ging es um 8 Uhr morgens gleich mit dem Aufräumen weiter. Etwas übernächtigt fanden sich alle am Zentrum Via Adrina zum Start des Festzuges im feinen Zwirn ein. Tim Limper stand im dunkelblauen Anzug in der Sonne – und machte sich so seine Gedanken, ob wohl alle ohne größere Probleme den Festzug überstehen würden.

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Das „Rüsseln“

Das „Rüsseln“ mit dem bunt geschmückten Baum gehört eindeutig zur Show in Arfeld.
Das „Rüsseln“ mit dem bunt geschmückten Baum gehört eindeutig zur Show in Arfeld. © Guido Schneider

Die männlichen Mitglieder der Burschenschaft übernehmen das „Rüsseln“. Dabei wird der geschmückte Baum in die Höhe gehoben und ordentlich durchgeschüttelt. Diese Show gehört eindeutig zu den Höhepunkten des Festzuges.

Der Festzug

Der Festzug musste etwas verkürzt werden, da das Tambourcorps Dotzlar in diesem Jahr nicht teilnehmen konnte: Der Spielmannszug musste einen Trauerfall verarbeiten. Die Führung des Festzuges übernahm neben Tim Limper der Musikverein Müsen.

Der Fackelzug

Am Samstagabend hatte die Kirmes natürlich mit dem traditionellen Fackelzug offiziell begonnen. Auf den Laternenzug für die Kleinsten allerdings musste man aus Sicherheitsgründen in diesem Jahr verzichten.

Im Festzelt

Mehr Security engagiert

In die Burschenschaft können Arfelder Jungen und Mädchen ab einem Alter von 16 Jahren eintreten – und die meisten tun das auch.

Mit viel Leidenschaft bereiten die Mitglieder jährlich die Kirmes vor – und dieser Einsatz sollte diesmal nicht durch Hindernisse wie ein PCR-Test für einen dreistelligen Betrag zunichte gemacht werden.

Um mögliche Diskussionen und Unstimmigkeiten am Eingang abzufangen, hatten die Verantwortlichen zusätzliche Security engagiert.

Um 1000 Gäste ins Festzelt lassen zu können, mussten entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden. „Wir wollten ein System, bei dem hinter dem Einlass einfache Regeln ohne Maske und Abstand haben konnten“, so Limper. Dafür stimmten sich die Veranstalter eng mit der Stadt Bad Berleburg ab.

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Mehrere Hundert Telefonate und E-Mails gingen hin und her – immer unter dem Eindruck, dass sich die Vorgaben der Coronaschutzverordnung ständig ändern können. Erst vor 14 Tagen wurde klar, dass der Einlass nach den 3G-Regeln nur mit einem aktuellen PCR-Test möglich sein würde. „Wir haben uns sofort überlegt, wie wir das mit einem günstigen Angebot und mit einem Test vor Ort bewerkstelligen können“, sagte Limper.

Die PCR-Tests

Ergebnis: Gemeinsam mit einem Labor aus Marburg wurden am Freitag PCR-Tests durchgeführt, deren Resultate garantiert am Samstagabend vorlagen. Auch die Preise bewegten sich auf einem deutlich geringeren Niveau, wie bei anderen Anbietern. Auch das war der Burschenschaft besonders wichtig. Nicht alle Mitglieder seien durchgeimpft – und die sollten nicht ausgeschlossen werden.

Die Security

Auch mehrere Gastgruppen liefen beim großen Festzug mit.
Auch mehrere Gastgruppen liefen beim großen Festzug mit. © Guido Schneider

Um mögliche Diskussionen und Unstimmigkeiten am Eingang abzufangen, hatten die Verantwortlichen zusätzliche Security engagiert. Zum Glück war dieses Personal eigentlich gar nicht nötig.

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Das Fazit

„Es war so entspannt wie noch nie in den Jahren zuvor“, so Tim Limper. Er haben selten eine solch gelöste Atmosphäre erlebt, machte der Vorsitzende deutlich. Alle Gäste hätten einfach nur die Kirmes genossen und seien froh gewesen, dass endlich wieder eine solche Großveranstaltung möglich wurde. Rund 90 Prozent der Gäste seien geimpft oder genesen gewesen, so Limper. Das habe die Situation entspannt. Aber vor allem waren die Veranstalter begeistert, wie locker, gut gelaunt und stressbefreit die Gäste an diesem Wochenende dabei waren.