Arfeld. Vor 20 Jahren hat Lars-Peter Kroh die Staudengärtnerei in Arfeld eröffnet. Heute bietet er rund 900 Sorten an.

Gelb, orange, violett – im Garten der Staudengärtnerei Kroh in Arfeld blüht es in allen möglichen Farben. Bienen, Hummeln und Co. erfreuen sich an den Blüten der zahlreichen Stauden. Bis zu 900 verschiedene Arten finden sich heute dort. Vor genau 20 Jahren hat Lars-Peter Kroh seine eigene Staudengärtnerei in Arfeld eröffnet. Am 1. September 2001 startete er somit in die Selbstständigkeit. „Heute bin ich mit mir und meiner Arbeit im Reinen“, sagt er mit einem Lächeln im Gesicht. Denn: Gärtner war schon immer sein Traumberuf. „Man muss schon mit Leidenschaft dabei sein, sonst schafft man das nicht. Gärtner wird man nicht, wenn man reich werden will.“

Das Sortiment

Im Winter und Frühjahr kümmert sich der 52-Jährige um die Vermehrung seiner Pflanzen, dann kommt das Umtopfen, die Pflege, die Beratung und vieles mehr. „Als Gärtner hat man immer einiges zu tun“, sagt er. Zwei Mal die Woche ist Kroh mit einer Auswahl seiner Stauden zusätzlich auf dem Marburger Wochenmarkt unterwegs.

Insgesamt hat Kroh in seiner Staudengärtnerei zwischen 60.000 bis 70.000 Stauden. Um diese kümmert er sich gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin und seinem Auszubildenden. „Es gibt Stauden für jeden Bereich im Garten – man muss nur schauen, welche Pflanze die richtige für den jeweiligen Standort ist“, so Kroh. Bodenbeschaffenheit, Licht und Trockenheit – alles spielt beim Kauf der richtigen Staude eine Rolle. Und was ist besonders beliebt? „Stauden sind wie Mode – alles hat seine Saison und seine Liebhaber“, so Kroh. „Gerne genommen wird unter anderem der Blühoregano oder auch die Blauminze – die blüht von Juli bis Oktober und ist sehr robust und bietet zeitgleich viele Insekten ein Zuhause. „Den größten Fehler, den die meisten Menschen machen, ist im Herbst die Pflanzen abzuschneiden - dabei bietet das Obere dem Unteren Schutz.“

Die Anfänge

Hier fing alles an: Gut 1000 Quadratmeter hatte Lars-Peter Kroh, als er vor 20 Jahren seine Staudengärtnerei eröffnete.
Hier fing alles an: Gut 1000 Quadratmeter hatte Lars-Peter Kroh, als er vor 20 Jahren seine Staudengärtnerei eröffnete. © Ramona Richter

Angefangen hat Kroh in Bad Laasphe – dort absolvierte er von 1986 bis 1989 seine Ausbildung zum Zierpflanzengärtner, bevor es für ihn nach Süddeutschland ging. 1993 wechselte er dann nach Illertissen zur Staudengärtnerei – für ihn die richtige Entscheidung. „Bei Stauden ist man viel näher an der Natur dran. Die müssen nicht so viel gepuscht werden. Sie blühen zu ihrer natürlichen Zeit.“ Vor 20 Jahren dann der Schritt zurück Richtung Heimat. „Wir hatten genug Patz ums Elternhaus herum, um dort Stauden anzupflanzen.“ Insgesamt rund 1000 Quadratmeter standen ihm damals zur Verfügung. Damals startete er mit rund 300 Staudenarten. „Man hat sich zu Beginn ein wenig ausprobiert. Nicht alles, was in Süddeutschland wächst wächst auch hier“, so Kroh. „Wir Gärtner sind auch irgendwo Pflanzensammler.“ Vor elf Jahren dann hat sich Kroh vergrößert – um 1500 Quadratmeter. „Hier stand mal eine Kuhwiese“, so Kroh. Hier wachsen nun weitere Stauden – natürlich Bio. Dies wird jährlich kontrolliert.

Während Gärtnereien während der Pandemie geöffnet bleiben durften und auch der Wochenmarkt in Marburg blieb, fielen die Pflanzenmärkte coronabedingt aus. „Dadurch, dass viele Menschen daheim blieben und es sich dort schön gemacht haben, konnten wir die Ausfälle der Pflanzenmärkte gut überbrücken“, sagt Kroh. Denn: Gerade auf den Pflanzenmärkten machen viele Gärtner ein Viertel ihrer gesamten Umsätze. „Wir hoffen schon, dass diese Märkte bald wieder möglich sein werden.“

Stauden für Dernau

Nachdem in Dernau der Friedhof bei der Hochwasserkatastrophe zerstört worden war, wurde Lars-Peter Kroh von einem Kollegen aus Rückershausen, der vor Ort bei den Aufräumarbeiten mitgeholfen hat, gefragt, ob er nicht ein paar Stauden hätte, um den Friedhof wieder etwas herrichten zu können.

Da überlegte der Gärtner nicht lange – und gab seinem Kollegen etwa 200 Stauden mit auf den Weg. „Das war für mich selbstverständlich“, sagt Lars-Peter Kroh.