Bad Berleburg. Rainer Daus wünscht sich mehr Stauden-Areale – und kritisiert zuviel Flächenversiegelung in Arfeld. Der Ortsvorsteher weist die Kritik zurück.
Stauden für den Insektenschutz – das hatte Rainer Daus aus Raumland im Sommer zum Leserbrief-Thema in unserer Zeitung gemacht. Jetzt möchte es der Studienrat i. R. aber wissen – und hat im Rathaus eine „Petition“ eingereicht. Kernziel: „Die Stadt Bad Berleburg setzt sich für nachhaltigen Arten- und Insektenschutz ein und implementiert [ihn] als einen wesentlichen integralen Bestandteil in ihre Nachhaltigkeitsstrategie.“ Die Eingabe ist als Bürgeranregung angenommen worden.
Die Reaktion aus Arfeld
1500 Euro fürs Material
Richtete die Stadt Bad Berleburg auf den Freiflächen Rathaus/Rathauspark etwa 100 Quadratmeter für Staudenareale ein, so wären das an Material rund 1500 Euro (ohne MwSt), rechnet Daus vor.
Hinzu kämen eventuell noch spezielle Pflanzerde und die Vorbereitungsarbeiten, auszuführen vom Bauhof oder vom erfahrenen Staudengärtner.
Arfelds Ortsvorsteher Kai-Uwe Jochims wirft Daus allerdings vor, er habe sich vor seiner Kritik an zuviel Flächen-Versiegelung rund um das neue Bürgerzentrum Via Adrina zu wenig über das Projekt informiert. Besagte Versiegelung widerspreche dem „Grundprinzip der Nachhaltigkeit“, so Daus in seiner Petition, zu der zehn Unterschriften gehören. Deshalb sollten Stadtverwaltung und Rat die Freiflächen-Gestaltung des Zentrums „einer erneuten kritischen Nachhaltigkeitsprüfung [...] unterziehen“, so sein Vorschlag. Das Außengelände sei samt einem Areal für den Biergarten sinnvoll verplant worden, betont Jochims. Hinter dem Zentrum gebe es allerdings noch eine Fläche, die ohnehin für ein Naturschutz-Projekt genutzt werden solle.
Die Forderung nach Flächen
Eine vorbildhafte Neugestaltung fordert Daus auch für die Freiflächen des Rathauses und des Rathausparks – um das Gelände „zu einer Art ,Herzkammer des nachhaltigen Arten- bzw. Insektenschutzes‘ zu machen“. Konkret angelegt werden sollten „mindestens drei bis fünf Staudenareale“ auf mindestens 100 Quadratmetern.
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Darüber hinaus sollten Verwaltung und Ratsmitglieder bestrebt sein, etwa Bürger, Händler, Unternehmer, Schulen, Kitas und Kirchen dafür zu gewinnen, ihrerseits Pflanzareale mit insektenfreundlichen Stauden anzulegen. Daus schätzt ferner, dass die Stadt Bad Berleburg auf „ein Verbot des Anlegens von sogenannten Schottergärten einschließlich entsprechender Sanktionen verzichten“ könnte, ließen sich nur deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger für „die vielen neuen Staudenareale“ gewinnen.
Die Reaktion der Politik
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Von der heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Anke Fuchs-Dreisbach habe er bereits Unterstützung für seine Petition bekommen, freut sich Daus, aber auch von der UWG. Andreas Meinecke, designierter Fraktionschef der Bad Berleburger SPD, begrüßt die Eingabe auf Anfrage unserer Redaktion zwar im Grundsatz, möchte sie aber gerne erst einmal in seiner Fraktion diskutieren.
Das sagt die Stadtverwaltung
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Nach Angaben der Stadtverwaltung soll die Bürgeranregung aus Raumland „auf die Tagesordnung einer kommenden Stadtverordneten-Versammlung gesetzt“ werden, vielleicht am 30. November. Die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt umfasse im Übrigen ohnehin das Thema Arten- und Insektenschutz, heißt es aus dem Rathaus. Und mit konkreten Maßnahmen dazu etwa in den Dörfern habe sich Bad Berleburg bereits beim Wettbewerb „Naturstadt“ beworben.