Arfeld. Familie Henk baut eine eigene Molkerei. Die Produkte sollen dann später im Landmarkt der regionalen Rewe-Märkte erhältlich sein.

Seit immerhin 38 Jahren gibt es in ganz Wittgenstein keine eigene Molkerei mehr. Das soll sich schon bald ändern: In Arfeld wird derzeit eine gebaut – mit kleinem Hofladen zur Selbstbedienung für die Kunden und einem großen Schaufenster in den Produktionsraum. Vor einem Jahr hatte Philipp Henk die Idee dazu – während eines Urlaubs. Nun fanden sich Volker Treude, Geschäftsführer der Rewe-Märkte in Bad Berleburg und Bad Laasphe, Vertreter von Pro Bad Laasphe und Politiker am Hof der Familie Henk in Arfeld ein, um einen ersten Blick auf den Rohbau der neuen Molkerei zu werfen. Die Produkte, die künftig dort entstehen, werden dann im „Landmarkt“ der Rewe-Märkte erhältlich sein.

Die Idee

Philipp und Florian Henk (von rechts) erläutern den Gästen, wie genau sie sich ihre Molkerei vorstellen und wann sie mit der Produktion starten möchten. 
Philipp und Florian Henk (von rechts) erläutern den Gästen, wie genau sie sich ihre Molkerei vorstellen und wann sie mit der Produktion starten möchten.  © Ramona Richter

Wie bereits erwähnt entstand die Idee eher spontan – wieder aus dem Urlaub zurück, wurde sie dann ausführlich innerhalb der Familie diskutiert. „Nach vier Wochen war die Idee immer noch brauchbar“, so Philipp Henk (35). Es dauerte nicht lange, bis er die Nummer von Volker Treude wählte. „Ich kenne die Familie Henk schon seit vielen Jahren und ich habe mich gefreut, als Philipp mir von der Idee einer Molkerei erzählte“, so Treude, der zum Termin vor Ort einlud. „Die Produkte passen hervorragend in unser Landmarkt-Konzept. Die Abnahme ist ja auch ein wichtiges Thema. Frischer und regionaler geht es gar nicht.“ Im Landmarkt sind bereits einige regionale und nachhaltige Waren zu finden.

Bis 2017 wurden auf dem Hof der Familie, der bereits in neunter Generation gemeinsam geführt wird, noch bis zu 120 Kühe gemolken. „Wir haben dann überlegt, ob wir noch einmal expandieren sollten oder nicht“, so der 35-Jährige. Am Ende haben sie sich dazu entschieden, die Zahl der Kühe zu reduzieren – heute werden rund 60 Kühe gemolken. Das ergibt pro Tag zwischen 1000 und 1200 Liter Milch. Und die muss verwertet werden. „Zu Beginn aber werden wir dies nicht alles hier bei uns verwerten können – noch nicht“, so Philipp Henk. Ein Teil der Milch wird also noch weiterhin bei der Molkerei Hochwald verarbeitet.

Der Bau

In der kommenden Woche soll bereits die Kühlung eingebaut werden. Sonst steht als nächstes das Verputzen der Wände an, ein spezieller Boden wird verlegt und auch der Estrich wird bereits erwartet. Zwischen dem kleinen Hofladen – der im übrigen nach der Eröffnung als Selbstbedienungsladen täglich von 6 bis 22 Uhr geöffnet sein wird – und der Produktionsfläche, die 110 Quadratmeter misst, wird es eine

Gemeinsam haben sich Politiker, Rewe-Mitarbeiter und Pro Bad Laasphe Mitglieder in Arfeld getroffen, um gemeinsam mit der Familie Henk über die neue Molkerei zu sprechen, die dort entsteht
Gemeinsam haben sich Politiker, Rewe-Mitarbeiter und Pro Bad Laasphe Mitglieder in Arfeld getroffen, um gemeinsam mit der Familie Henk über die neue Molkerei zu sprechen, die dort entsteht © WP | Ramona Richter

große Scheibe zum Gucken geben.

„Wir möchten den Menschen zeigen, was hier mit der Milch passiert“, erläutert Henk die Idee. So können die Kunden direkt bei der Verarbeitung zuschauen. Fünf Tage soll dann dort produziert werden. Den „Hut“ in der Molkerei wird künftig aber Alexander John aufhaben. „Der lebt auch den Nachhaltigkeitsgedanken“, sagt Henk.

Und noch etwas war der Familie wichtig: Regionalität. Das Holz, das für die Molkerei verbaut wird, stammt aus dem eigenen Forstbetrieb der Familie Henk.