Bad Berleburg. Zwei Studentinnen von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf haben herausgefunden, wie man das Gelände der Wisent Wildnis bepflanzen könnte.

Langfristig sollen in der Wisent Wildnis am Rothaarsteigneue Pflanzen wachsen. Die Schäden durch Kyrill sowie der Borkenkäfer haben dafür gesorgt, dass nahezu alle Fichten auf dem Gelände gefällt werden mussten. Doch was für Pflanzen könnten dort wachsen? Diese Frage haben sich auch zwei Studentinnen von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf für ihre Bachelorarbeit gestellt. Rica Lena Weiß (22 Jahre) und Laura Meichsner (25 Jahre) studieren Forstingenieurwesen. Aber wie kommt man dazu, in Wittgenstein zu forschen, wenn man doch eigentlich in Bayern studiert? „Ich komme aus dem Siegerland, daher ist mir die Gegend bekannt“, sagt Rica Lena Weiß, die ihrer Kommilitonin von dem Artenschutzprojekt am Rothaarsteigerzählt hat.

Das war das Thema

Forstingenieurwesen – und dann?

Rica Lena Weiß und Laura Meichsner studieren Forstingenieurwesen an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Bayern.

Bis zum Bachelor sind es sieben SemesterRegelstudienzeit.

Wer Förster werden will, schließt in der Regel ein Anerkennungsjahr an das Studium an. Das planen auch die beiden Studentinnen. Eine Förster-Laufbahn ist aber nicht die einzige Richtung, die mit diesem Studium eingeschlagen werden kann.

Gemeinsam mit Kaja Heising, der wissenschaftlichen Koordinatorin des Wisent Projekts, wurde dann ein konkretes Thema ausgearbeitet. „Wir sind da offen rangegangen und haben uns gefragt, welche Themen dort aktuell sind“, erinnert sich Laura Meichsner. Schnell war klar: Es sollte ein neues Gestaltungskonzept für die Wisent Wildnis her. Dabei sollten sowohl Naturschutz-Aspekte, als auch eine schöne Gestaltung für die Besucher beachtet werden. „Wir wollen das Gelände natürlich weiterhin optisch schön gestalten“, sagt Kaja Heising. „Trotzdem mussten sich die beiden auch fragen, was Wisente eigentlich fressen und wie die Pflanzen langfristig bestehen bleiben können. Dazu mussten auch Bodenanalysen gemacht und Faktoren wie Wind, Sonne und Wasser beachtet werden.“ Auch eine Kalkulation der Kosten ist Bestandteil der Forschungsarbeit.

Das sind die Ergebnisse

Die zwei Studentinnen Rica Lena Weiß (rechts) und Laura Meichsner (links) haben in der Wisent Wildnis geforscht.
Die zwei Studentinnen Rica Lena Weiß (rechts) und Laura Meichsner (links) haben in der Wisent Wildnis geforscht. © Wisent Wildnis

„Ein Mix verschiedener Pflanzen muss her, da manche Stellen auf dem Gelände zum Beispiel empfindlicher für Frost oder Ähnliches sind“, erklärt Laura Meichsner die Ergebnisse der Forschungsarbeit. Zukünftig könnten Salweide, Obstgehölze wie Wildapfel oder Kulturbirne, Stiel-Eiche, Esskastanie oder Pfaffenhütchen in der Wisent Wildnis wachsen. „Wir versuchen die Ergebnisse der beiden umzusetzen“, sagt Kaja Heising, macht aber auch deutlich: „Das alles braucht Zeit.“

Für ihre Forschung ging es für die beiden Studentinnen mehrfach nach Wittgenstein, um das Gelände genau unter die Lupe zu nehmen. „Wir haben zwar eng mit der Wisent Wildnis zusammengearbeitet, hatten aber trotzdem die ganze Zeit freie Hand“, sagt Rica Lena Weiß. „Das hat wirklich sehr gut geklappt.“ Und auch Kaja Heising ist sehr zufrieden mit dem Projekt: „Die beiden haben wirklich richtig gute Arbeit geleistet.“ Das spiegelt sich auch in der Benotung wider: Für ihre Bachelorarbeit haben Laura Meichsner und Rica Lena Weiß die Bestnote 1,0 erhalten.

So läuft die Umsetzung

Doch auch wenn die eigentliche Forschungsarbeit bereits abgeschlossen ist, werden die beiden Studentinnen auch weiterhin mit der Wisent Wildnis zusammenarbeiten. „Es ist für uns auch schön zu sehen, wie unsere Arbeit in der Realität umgesetzt wird. Es ist schon der Plan das Ganze auch weiterhin mit zu begleiten“, sagt Rica Lena Weiß.

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