Wittgenstein. Das Interesse an freien Wohnflächen zum Bauen in Wittgenstein ist hoch. Wo derzeit freie Flächen sind und wie involviert die Kommunen sind.

Das Interesse an Bauland in Wittgenstein ist hoch – und es liegt im Gegenzug auch im Interesse der Kommunen, wenn neu gebaut wird. Denn das bedeutet, dass gerade junge Menschen, die ihr Leben noch vor sich haben und in einen Hausbau investieren, sich für die ländliche Region entscheiden – ein möglicher Konter für die die alternde Demografie. Doch wie sieht es in den Kommunen aus – gibt es Bauland und was tun Bad Berleburg, Erndtebrück und Bad Laasphe für Bauwillige? Wir haben uns in den jeweiligen Rathäusern umgehört.

Bad Berleburg

„Im Stadtgebiet Bad Berleburg gibt es in allen Ortsteilen zusammen mehr als 250 Baulücken mit einer Gesamtfläche von über 20 Hektar. Als Baulücken gelten dabei nur Flächen, die kleiner als 2000 Quadratmeter sind. Darüber hinaus gibt es zusätzlich verschiedene Flächen, die größer als die genannten 2000 Quadratmeter sind“, berichtet Tobias Feige (Abteilungsleiter Wohnen, Stadt und Dorfentwicklung) auf unsere Nachfrage.

Zu den Flächen liegen jedoch größtenteils keine Informationen bezüglich der Verkaufsbereitschaft oder des

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Preises vor. Die angegebenen Zahlen basieren laut Feige auf dem Siedlungsflächenmonitoring der Bezirksregierung Arnsberg.

„Das grundsätzliche Vorgehen der Stadtverwaltung Bad Berleburg sieht so aus: Von Seiten der Verwaltung werden die Bauinteressenten soweit wie möglich unterstützt und im Einzelfall Kontakte vermittelt. Das geschieht natürlich nur mit dem Einverständnis der Grundstückseigentümer. Das Interesse an Bauland ist, bezogen auf die einzelnen Ortsteile zwar unterschiedlich, insgesamt aber eher hoch. Hierbei ist leider immer wieder ein Problem, dass Baulücken, aus welchen Gründen auch immer, dem Markt oftmals nicht zu Verfügung stehen“, so Feige weiter. Die Flächen fehlen jedoch für eine geordnete Siedlungsentwicklung, da die Ausweisung neuer Baugebiete oft schwierig und auch langwierig ist.

Die Stadt Bad Berleburg selbst vermarktet aktuell folgende Baugrundstücke:

Baugrundstück „Am Sengelsberg“ / I. Bauabschnitt / 570 Quadratmeter groß / Kaufpreis: 56.715,00 Euro

Baugrundstücke „Hinter der Laie“ / drei Grundstücke zu je ca. 800 Quadratmeter möglich (wird individuell vereinbart) / Kaufpreis: 40,00 Euro/Quadratmeter Grundstücksfläche

Baugrundstücke „Am Sengelsberg“ / II. Bauabschnitt (Vorbereitungen zur Erschließung laufen) / aktuell noch acht Grundstücke verfügbar; (Kaufpreis: 120 Euro/ Quadratmeter Grundstücksfläche); bei Einhaltung der Gebäude-Energieeffizienzklasse A+ erfolgt eine nachträgliche Kaufpreisreduzierung um zehn Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche – diese Reduzierung ist bis max. 600 Quadratmeter Grundstücksfläche möglich.

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Der Nachweis der Einhaltung der Gebäude-Energieeffizienzklasse ist durch den Erwerber innerhalb der Bebauungsverpflichtung zu erbringen. Darüber hinaus sind im Raum Bad Berleburg zurzeit keine weiteren Baugebiete geplant.

Erndtebrück

Im gesamten Erndtebrücker Gemeindegebiet gibt es noch verschiedene Baulücken, lässt das Rathaus auf Anfrage verlauten. Die Gemeinde hat diese demnach analysiert und stellt regelmäßig Kontakte zwischen Interessenten und Eigentümern her. „Leider sind viele Baulücken allerdings nicht verfügbar, weil Sie von den Eigentümern für eigene Zwecke vorgehalten werden“, wird mitgeteilt.

Nach der schnellen Vermarktung von 21 Grundstücken im Baugebiet „Roger-Drapie Straße“, in dem viele junge Familien ihr Zuhause gefunden haben, wird die Gemeinde in diesem Jahr ein weiteres Baugebiet im Kernort zur Verfügung stellen. Die Beethovenstraße wird über 13 Bauplätze verfügen.

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Von dort aus sind in fußläufiger Entfernung u.a. Kindertagesstätten, die Realschule, die Sporthalle und das Hallenbad erreichbar. Ebenso ist es ein erklärtes Ziel auch in den Ortschaften bedarfsgerecht Wohnbauflächen zur Verfügung zu stellen. Hier werden derzeit beispielsweise in Birkelbach Gespräche mit Eigentümern potenzieller Flächen geführt, die entwickelt werden könnten. Unter anderem sind dort jedoch auch noch planungsrelevanten Fragestellungen zu beantworten.

Für interessierte Bauwillige hat die Gemeinde gerade die Email-Adresse bauen@erndtebrueck.de eingerichtet. Gerne werden Fragen rund um das Thema „Bauplätze im Gemeindegebiet“ hier beantwortet.

Das Interesse in Erndtebrück ist sowohl bei Bauplätzen als auch bei Bestandsimmobilien sehr groß, was aus Sicht der Gemeinde sehr erfreulich ist: „Dies zeigt, dass die Gemeinde Erndtebrück von vielen Menschen als idealer Lebensmittelpunkt gesehen wird.“

Bad Laasphe

Die Stadt Bad Laasphe besitzt aktuell keinen Baulückenkataster, in welchem alle vorhandenen Baulücken mit sämtlichen Parametern (Lage, Größe, Preis etc.) erfasst sind. „Nichtsdestotrotz versucht die Verwaltung allen Bauwilligen natürlich so gut es geht zu helfen. Wenn es sich bei den bevorzugten Grundstücken/Häusern um Flächen/Gebäude handelt, die sich nicht im Besitz der Stadt befinden, kann sich diese Hilfe derzeit allerdings nur einzelfallbezogen auf die Vermittlung von Kontakten zu den Grundstückseigentümern beziehen, sofern die Grundstückseigentümer dies gestatten“, heißt es aus dem Bad Laaspher Rathaus.

Es sei so, dass der Öffentlichkeit nicht jede Baulücke automatisch auch als Baugrundstück zur Verfügung steht. Dieser Umstand hängt vom Besitzer des jeweiligen Grundstücks ab und seiner Bereitschaft, es am Markt als Baufläche anzubieten. Eine erste, kostenlose Informationsquelle für Interessierte, wie der

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Bebauungsplan und die Innenbereichsatzung von Bad Laasphe aussehen (also wie es um das Baurecht für bestimmte Flurstücke bestellt ist), liefert auch das Geoportal des Kreises Siegen-Wittgenstein (www.siegen-wittgenstein.de/geoportal).

„Gerne unterstützt die Stadt auch private Grundstückseigentümer: Wer sein Grundstück veräußern möchte, der kann sich an die Verwaltung wenden, die oft von Kaufwilligen nach verfügbaren Flächen gefragt wird.“ Die Stadt Bad Laasphe selbst hat kaum noch Baulücken bzw. freie Bauplätze. Im Neubaugebiet „Auf dem Breitenacker“ in Feudingen gibt es derzeit noch ein verfügbares, städtisches Grundstück, für welches aber bereits eine Reservierung vorliegt. Die Entscheidung über neue Baugebiete unterliegt der politischen Willensbildung und den Vorgaben des Regionalplans.