Bad Berleburg. 23 Ortsvorstehende, die Vamedklinik und auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung senden eine klare Botschaft aus.

Die Stadt Bad Berleburg hat gemeinsam mit den Ortsvorsteherinnen und Ortsvorstehern und der Vamed-Klinik aufgrund der hohen Inzidenzzahlen in Bad Berleburg eine Aktion gestartet und Appelle an die Mitbürgerinnen und Mitbürger veröffentlicht. „Getragen ist die Aktion außerdem mehrheitlich von den Unternehmen der Stadt, die den städtischen Appell ebenfalls an ihre jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergeben werden“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Stadt Bad Berleburg

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„Die Infektionszahlen sind hoch, die Lage ist ernst. Es geht jetzt darum, dass wir Verantwortung übernehmen. Verantwortung für uns und unsere Mitmenschen. Nur wenn wir auch jetzt an einem Strang ziehen, können wir Schlimmeres verhindern“, schreibt die Stadt Bad Berleburg in ihrem Appell. „Viele von uns haben am eigenen Leib erfahren müssen, was eine Corona-Infektion bedeutet. Oder sie haben es bei einem geliebten Mitmenschen erleben müssen. Hinter jeder Infektion, hinter jeder Zahl in den scheinbar so kühlen Statistiken steckt ein Schicksal – und oft ein Schicksalsschlag.

Bürgermeister Bernd Fuhrmann bei der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung Zukunftsnetz Bad Berleburg.
Bürgermeister Bernd Fuhrmann bei der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung Zukunftsnetz Bad Berleburg. © Stadt Bad Berleburg | Stadt Bad Berleburg

Es ist völlig unbestritten, dass uns die Corona-Pandemie viel Kraft gekostet hat – und weiterhin kosten wird. Wir alle müssen und werden in der kommenden Zeit noch mit Einschränkungen leben. Aber: Wir werden das gemeinsam schaffen. Weil Gemeinsamkeit in der Stadt der Dörfer unsere große Stärke ist. Dieses Gefühl des Zusammenhalts können und müssen wir uns nun vor Augen führen, auch wenn die Nerven manchmal blank liegen und wir das Wort Corona echt nicht mehr hören können. Es geht längst nicht mehr nur um die Vielzahl von Verordnungen, Verfügungen oder Gesetzen. Es geht darum, dass wir uns ein Herz fassen! Es geht darum, dass wir uns und unser Handeln noch einmal selbst überprüfen. Aber: Es geht auch darum, dass wir füreinander da sind“, so die Stadt. „In unserer schönen Stadt der Dörfer sind binnen kurzer Zeit zahlreiche Stationen für Bürgertestungen entstanden. Dieses Angebot steht uns allen mindestens einmal wöchentlich kostenlos zur Verfügung. Das sollten wir, wo immer möglich, nutzen! Es verleiht uns etwas Sicherheit und schützt uns und unsere Mitmenschen dort, wo persönliche Kontakte unvermeidbar sind – deshalb appelliere ich gemeinsam mit allen Ortsvorsteherinnen und Ortsvorstehern, einer Vielzahl unserer Unternehmen und nicht zuletzt mit der Vamed-Akutklinik: Es kommt jetzt auf jede und jeden von uns an! Wir sitzen alle im selben Boot. Deshalb müssen wir in dieser schwierigen Zeit zusammenhalten, Solidarität zeigen und Abstand halten. Wir wünschen uns, dass wir uns bald wieder persönlich begegnen. Wir wissen aber nicht, wann es soweit ist. Wir wissen bloß: Nur wenn wir an einem Strang ziehen, dann kann es uns gelingen.“

Die Ortsvorsteher

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„Die vergangenen Monate haben uns viel abverlangt. Jubiläen, Schützenfeste, Dorffeste, Straßenfeste, Hochzeits- und Geburtstagsfeiern mussten ausfallen und sind auch in nächster Zeit nicht möglich. Das gemeinschaftliche Leben, wie wir es einmal gekannt haben, kann derzeit nicht mehr stattfinden. Wir müssen Abstand halten, Kontakte vermeiden. Es sind schwierige Zeiten, die wir gemeinsam durchstehen müssen und werden. Aber wir haben bewiesen, dass wir das können. Für diese Anstrengungen, diese Maßnahmen bereits über ein Jahr konsequent und erfolgreich zu leben, danken wir Ihnen und Euch ausdrücklich. Jeder Tag in der Pandemie schweißt uns zusammen. Lasst uns dieses Gefühl weiter stärken, lasst uns Abstand halten und auf diese Weise zusammenstehen. In vielen unserer schönen Ortschaften geht das Corona-Virus derzeit umher. Viele von uns befinden sich in Quarantäne – viele von uns müssen mit harten Schicksalsschlägen kämpfen, viele sorgen sich um ihre Existenzgrundlagen. Viele von uns haben bereits schwierige Zeiten gemeistert“, heiß es in einem gemeinsamen Appell.

Die Stadt Bad Berleburg, die Vamedklinik und die Ortsvorsteher appellieren an die Bürger.
Die Stadt Bad Berleburg, die Vamedklinik und die Ortsvorsteher appellieren an die Bürger. © Stadt Bad Berleburg | Stadt Bad Berleburg

„Das Coronavirus ist tückisch, es ist folgenreich – und es nimmt jede und jeden mit, der oder die direkt oder indirekt davon betroffen ist. Wir haben unter anderem in Elsoff erlebt, was es bedeutet, wenn Familien darunter leiden. Wir haben aber auch erlebt, welchen Wert Zusammenhalt und Gemeinschaft haben. Wir sind gestärkt aus dieser Situation herausgekommen. Vorbei ist die Pandemie deshalb aber noch lange nicht“, sagt die Elsoffer Ortsvorsteherin Dr. Nina-Mareen Grenz. „Deshalb ist es gerade jetzt wichtig, dass wir reden. Aber nicht übereinander reden, sondern – auf Abstand – miteinander. Dass wir zusammenstehen und einander helfen. Dass wir körperlich Abstand halten. Dass wir uns an die Maskenpflicht halten. Dass wir persönliche Kontakte vermeiden wann und wo immer es geht. Dass wir aufeinander Rücksicht nehmen und uns gegenseitig schützen. Damit wir möglichst schnell all die Jubiläen, Feste und Feierlichkeiten wieder gemeinsam miteinander verbringen können“, sind sich alle einig.

Die Vamed-Klinik

Dr. Lars Pietschmann, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Interdisziplinären Notaufnahme der Vamed Klinik Bad Berleburg.
Dr. Lars Pietschmann, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Interdisziplinären Notaufnahme der Vamed Klinik Bad Berleburg. © VAMED Klinik Bad Berleburg | VAMED Klinik Bad Berleburg

Dr. med. Lars Pietschmann, Chefarzt der interdisziplinären Notaufnahme und ärztlicher Direktor der Vamed-Klinik Bad Berleburg appelliert: „Gerade in den Krankenhäusern erleben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Auswirkungen der Pandemie direkt – und damit meine ich nicht nur die strikten Anforderungen an Hygiene und Abstand. Wir erleben täglich live, wie gravierend sich Covid-19 auf die Menschen auswirken kann. Nicht grundlos werden die Intensivbetten im Kreis und die Betten auf den Normalstationen immer knapper. Für Außenstehende ist das schwer nachvollziehbar. Wie sollen Sie auch verstehen, wie sich eine Covid-Erkrankung anfühlt, wenn Sie es selbst noch nicht erlebt haben? Doch eines ist klar: Setzt sich die Entwicklung der vergangenen Wochen fort, wird auch die Vamed-Klinik Schwierigkeiten bekommen, alle Patienten bedarfsgerecht zu versorgen – ob bei Covid oder anderen behandlungsbedürftigen Krankheiten. Das betrifft Sie oder Ihre Angehörigen dann möglicherweise persönlich. Bitte helfen Sie uns: Die dritte Welle lässt sich noch eindämmen, wenn sich alle vielleicht ein letztes Mal zusammenreißen.“