Beddelhausen. Auf die Frage, wie lange sie hier noch zu tun haben, schmunzelt Helmut Trojer: „Wir könnten hier arbeiten, so lange wir wollen.“

Der Hang ist steil und hoch: Hier können Holzvollernter nicht mehr eingesetzt werden – aber Trockenheit und der Borkenkäfer haben bereits ganze Arbeit in den Beständen der Fürst-Wittgenstein’schen Rentkammer aus Bad Laasphe geleistet. Um die von Hand gefällten Fichten aus dem Hang zu bekommen, setzt die Rentkammer Spezialisten aus Sexten in Südtirol ein.

Helmut Trojer und seine Kollegen sind seit Dienstag in Wittgenstein. Sie gehören zum Forstbetrieb Michael Senfter aus dem Pustertal. „Das sind gut 800 Kilometer bis hier hoch“, schätzt Trojer. Er bedient einen Vollernter-Kopf, der an einen Raupenbagger montiert ist. Mit dem Seilkran werden Trojer die Stämme zum Ablängen angeliefert.

Mit Stahltrossen gesichert

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Der Seilkran ist auf einem schweren Lastwagen oben auf dem Weg montiert. Ein langer Stahlmast ragt aus dem Lastwagen. Zwei Stahltrossen, die vom Laster weg an Bäume über dem Weg führen, sichern den Koloss gegen das Umkippen. Und von der Spitze aus läuft ein Tragseil hinunter ins Tal, wo es ebenfalls an Bäumen festgemacht wird. Über das Tragseil huscht eine motorisierte Katze. An das auffällig rot lackierte Kästchen werden die gefällten Stämme gehängt. „Der Seilkran kann 4000 bis 5000 Kilogramm transportieren“, erläutert Helmut Trojer. Aktuell aber seien die Stämme viel leichter. Die Dürre und der Borkenkäfer haben ganze Arbeit geleistet und das Holz ist trocken.

Seilkran hat Vorteile

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Mit insgesamt sieben Mitarbeitern sind die Südtiroler nach Wittgenstein gekommen. Ein Trupp bewegt sich zu Fuß im Hang und hängt die Bäume an. Ein weiterer Kollege wartet neben dem Seilkran. Sowohl die Anhänger als auch die Seilkranbesatzung oben auf dem Weg können die Maschine steuern. Entsprechend flott werden die Fichten auf dem Weg geholt. Hier oben schneidet sie Trojer in passende Stücke für den Abtransport auf Lastwagen. Auch die kommen aus Südtirol.

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Der Seilkran hat zwei Vorteile: Er kann in dem unwegsamen Gelände sicher und effektiv arbeiten. Der zweite Vorteil ist, die Stämme müssen nicht mit einer Seilwinde aus dem Hang nach unten gezogen werden. Dadurch bleibt der Boden fast unverletzt.

Auf die Frage, wie lange sie hier noch zu tun haben, schmunzelt Helmut Trojer: „Wir könnten hier arbeiten, so lange wir wollen.“ Aber er weiß auch um den ernsten Hintergrund: „Ich glaube, in ein bis zwei Jahren stehen hier keine Fichten mehr.“