Bad Berleburg. Bürgermeister antwortet auf Grünen-Anfrage – und betont: Entscheidungen über konkrete Projekte fallen nur in den politischen Gremein
Was ist eigentlich die Projektgruppe „Kalamitätsholz“ oder „Käferholz“? Das möchte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen von der Bad Berleburger Stadtverwaltung in einer Anfrage ans Rathaus wissen.
Bereits im Haupt- und Finanzausschuss am 14. Mai 2020 habe die Stadt per Sitzungsvorlage angekündigt, „dass gemeinsam mit Partnern aus der Wald- und Holzwirtschaft ein Förderprojekt zum Thema ,Käferholz‘ aufgesetzt werden soll“, heißt es in der Antwort von Bürgermeister Bernd Fuhrmann. In einer weiteren Sitzung des Ausschusses am 18. Juni sei dann berichtet worden, dass eine Projektskizze zur Förderung als Kleinprojekt durch das Leader-Programm eingereicht wurde – mit dem Erfolg einer Förderzusage. Außerdem sei das Thema „Nachhaltiges Bauen mit Käferholz“ intensiv in einer Sitzung der städtischen Steuerungsgruppe Global Nachhaltige Kommune (GNK) im Juli vorgestellt worden.
Beteiligt: Holzbauer, Waldbesitzer, Unis, Sponsoren
Besagte Projektgruppe zum Thema wiederum sei „organisatorisch bisher auf Ebene der Verwaltungsleitung angebunden“, so Fuhrmann weiter. Aktuell beteiligt seien: Stadt Bad Berleburg, Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg, interessierte Partner im Holzbau, Jugendförderverein Bad Berleburg, Wittgenstein-Berleburg’sche Rentkammer, Waldbesitzervereinigung Wittgenstein, Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Architekturbüro Seifert + Weiss GbR, mögliche Sponsoren, Fakultät Bildung, Architektur und Künste der Uni Siegen, Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Ressourceneffizientes Bauen der Ruhr-Uni Bochum von Prof. Annette Hafner und das Institut für Regionalmanagement GbR.
Konkrete Aufgaben habe die Projektgruppe bisher nicht, so der Bürgermeister. Es sei jedoch Ziel mehrerer Arbeitstermine gewesen „zusammenzutragen, welche Initiativen im Bereich Kalamitätsholz existieren und welche laufenden und geplanten modellhaften Holzbauprojekte bereits im Stadtgebiet bestehen“. Hier nennt die Stadt etwa den An- und Neubau von Feuerwehrgerätehäusern in Raumland, Berghausen, Weidenhausen und Schüllar-Wemlighausen, aber auch den geplanten Neubau einer multifunktional nutzbaren Vereinshalle durch den Jugendförderverein auf dem Sengelsberg. Konkrete Entscheidungen treffe die Projektgruppe im Übrigen nicht, betont Fuhrmann – dies geschehe jeweils in den zuständigen politischen Gremien der Stadt.
Zusatzkosten nur am konkreten Vorhaben zu betrachten
Und auch das möchten die Grünen wissen: Wie wirkt sich der von dieser Projektgruppe initiierte Einsatz von Kalamitätsholz auf die Kostensituation von Bauprojekten aus? Und: Welcher Umgang mit entstehenden Zusatzkosten ist geplant? Antwort des Bürgermeisters: „Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern ist in jedem Fall einzeln, an konkreten Vorhaben zu betrachten.“ Das gelte auch für den Umgang mit eventuell entstehenden Zusatzkosten.
Bei öffentlichen Ausschreibungen für konkrete Bauprojekte sei es der Stadt Bad Berleburg als ausgewiesener global nachhaltiger Kommune ein Anliegen, den Nachhaltigkeitsaspekt in den Vergabekriterien abzubilden, so der Bürgermeister – „jedoch muss dies diskriminierungsfrei, vergaberechtskonform geschehen“.