Bad Berleburg. Käferholz verwerten: Dafür wurde in Bad Berleburg eine Projektgruppe gegründet. Ministerin Ina Scharrenbach ist begeistert vom Ideenreichtum.
Ina Scharrenbach zeigte sich begeistert von den Ideen und Umsetzungsbeispielen zum nachhaltigen Bauen mit Holz in Bad Berleburg – die NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung besuchte die Stadt jetzt zu einem Arbeitstermin.
Bürgermeister Bernd Fuhrmann hatte im Herbst zahlreiche Experten zu einer Projektgruppe eingeladen, um gemeinsam unterschiedliche Ideen zur nachhaltigen Verwendung von Holz aus der Region, vor allem Kalamitätsholz, beziehungsweise „Käferholz“, zu entwickeln und umzusetzen.
Ziel davon ist, die Waldeigentümer angesichts der wirtschaftlichen Folgen von Trockenheit und Borkenkäferbefall zu unterstützen, die Wertschöpfung mit dem heimischen Rohstoff zu stärken und nachhaltiges Bauen mit Holz vorantreiben.
Rückführung in den Kreislauf
Mit der Verwendung von wiederverwertbaren Baustoffen und der Rückführung in den ökologischen Kreislauf beschäftigt sich die Netzwerkgruppe „Käferholz“ in Bad Berleburg, bestehend aus Vertretern des Landesbetriebes Wald und Holz NRW, dem Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein (Manfred Gertz, Klaus Uwe Daum) und der Wittgenstein-Berleburg‘schen Rentkammer (Johannes Röhl), der
Waldbesitzervereinigung Wittgenstein, den Holzbaubetrieben „Kuhmichel-Holz“(Lothar Kuhmichel, Nils Kuhmichel), und den „Blockhaus Typen“ (Sascha Böhl, Mario Sonneborn), dem Jugendförderverein Bad Berleburg (Heiko Jung, Holger Saßmannshausen), dem Heimatverein Landwirtschaft und Brauchtum Bad Berleburg(Klaus Uwe Daum) und der Stadt Bad Berleburg (Steffi Treude, Colette Siebert,Wolfgang Grund, Manuel Spies).
Düsseldorf wird hellhörig
Oberstes Ziel ist die Erhaltung von Natur und(Wald-)Kulturlandschaft. Der Ideenreichtum aus der Bad Berleburger Netzwerkgruppe stößt mittlerweile auch in den Landesbehörden in Arnsberg und Düsseldorf auf offene Ohren.
Da Käferholz aus heimischen Waldbeständen im lokalen Holzbau ohne Einschränkungen bereits Verwendung findet, präsentierte die Netzwerkgruppe während des Besuchs von Ina Scharrenbach ausgewählte Projektbeispiele aus verschiedenen Ortsteilen. Am Bürgerhaus in Bad Berleburg startete die
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Besichtigung mit Beispielen zur Frischholzverarbeitung, zur Verwendung beim geplanten Neubau von kommunalen Wegebrücken im Stadtgebiet und zur Verwendung im Blockhausbau.
Der Holzbetrieb „Blockhaus-Typen“ hatte kurzerhand ein Blockhaus als Modell auf dem Marktplatz vor dem Bürgerhaus aufgestellt, das teilweise aus Käferholz gefertigt ist. „Das öffentliche Interesse an der Holzbauweise steigt weiter an“, so Inhaber Sascha Böhl. „Deshalb geht es natürlich auch darum, die Möglichkeiten und Vorteile von Holzgebäuden den Menschen noch deutlicher zu machen.“
Sitzwürfel eingeweiht
Auch im Bürgerhaus steht der Einsatz von Holz aus heimischen Beständen im Vordergrund, z.B. in der Ausstellung des Naturparkportals Sauerland Rothaargebirge. Die Ausstattung im Bürgerhaus wird künftig durch 17 neue Sitzwürfel aus Käferholz bereichert, deren Einweihung gemeinsam mit der Ministerinebenfalls auf dem Besuchsprogramm stand.
Im Zentrum Via Adrina zeigte Scharrenbach sich beeindruckt vom ehrenamtlichen Engagement bei der Herstellung des Zentrums Via Adrina und des Feuerwehrgerätehauses sowie vom Aufbau des massiven Holzbaues mit vielen Details Wittgensteiner Handwerkskunst. In Weidenhausen beim dort ansässige Holzbaubetrieb Lothar Kuhmichel fand die Tour ihren Abschluss.
Kuhmichel stellte seinen Betrieb sowie Holzbauprojekte mit besonders energieeffizienter und
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flächenschonender Auslegung von Gebäuden vor. Ministerin Ina Scharrenbach zeigte sich abschließend überzeugt von dem Ansatz des Netzwerks „Käferholz“ in Bad Berleburg. „Wenn hier künftige Projekte mit regionalem Holz umgesetzt werden, ist das ein innovativer und nachhaltiger Weg“, zog sie ihr Fazit des Besuches.