Wittgenstein. Erste Aktionen seien aber in Kürze denkbar, so der Kreis - sofern sich die Einrichtungen bei der Kassenärztlichen Vereinigung melden.
Die Impfungen gegen das Corona-Virus – zunächst in Alten- und Pflegeheimen – sind am Sonntag auch im Kreis Siegen-Wittgenstein gestartet, allerdings nicht im Altkreis Wittgenstein. Denn: Das Marienheim in Siegen-Weidenau sei das einzige kreisweit gewesen, das auf eine solche Impf-Aktion auch tatsächlich vorbereitet gewesen sei, so Kreis-Pressesprecher Torsten Manges im Gespräch mit unserer Redaktion.
Die Vorbereitungen
Damit Impfungen in einem Pflegeheim überhaupt stattfinden können, müssten zunächst die Bewohner über das Prozedere aufgeklärt und deren Einverständnis-Erklärungen eingeholt werden, erläutert Manges. Das geschehe oft auch über die jeweiligen Betreuer der Bewohnerinnen und Bewohner. Außerdem müssten die Heime ihrerseits über ein Internet-Portal der Kassenärztlichen Vereinigung mitteilen, ab wann frühestens Impf-Aktionen vor Ort möglich sind. Auf dieser Basis würden dann die Termine vereinbart.
Die Impf-Dosen
„Wir haben am heutigen Tag 23 Impfdosen bekommen – für jeweils fünf Impfungen“, berichtet Manges. Und 106 der 116 Bewohner im Marienheim hätten sich impfen lassen – das sei eine 95-prozentige Impfbereitschaft in der Weidenauer Einrichtung gewesen. Der Rest der aufbereiteten Impfungen sei dann am Ende dem Pflegepersonal vor Ort angeboten worden.
So geht es mit den Impfungen weiter
Die Impfungen in den Pflegeheimen werde in den nächsten Wochen weitergehen, kündigt Manges an. Inwieweit dann aber beispielsweise schon am Dienstag oder Mittwoch auch Einrichtungen in Wittgenstein auf dem Terminkalender stünden, hänge wie gesagt von deren Bereitschaft für eine Impf-Aktion ab. Dabei werde in jedem Fall angestrebt, so der Kreis-Sprecher, mit jenen Ärzten zusammenzuarbeiten, die das jeweilige Heim ohnehin betreuten – und für die Bewohner vertraute Gesichter seien.
Die Lieferungen
Für den gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein seien ab Dienstag, 29. Dezember, 1000 weitere Impf-Dosen abrufbar, so Torsten Manges. Und kurze Zeit später könne der Kreis über die nächsten 1000 Dosen verfügen. Dabei melde der Kreis dem Land NRW, wo genau und wann diese Impf-Dosen jeweils benötigt werden - „und dann wird geliefert“. Krankenhäuser wie das in Bad Berleburg bekommen laut Manges separate Lieferungen, um ihre Mitarbeiter selbst zu impfen.
Die zweite Impfung
Die notwendige zweite Impfung gegen das Corona-Virus soll dann in drei Wochen folgen, so der Kreis. Der eigentliche Impfschutz trete auch erst eine Woche nach der zweiten Impfung ein – also frühestens in vier Wochen.
Das Impfzentrum
Bis allerdings das neue Impfzentrum für das gesamte Kreisgebiet auf dem Gelände eines ehemaligen Baumarktes in Siegen-Eiserfeld in Betrieb gehe, werde noch einige Zeit ins Land gehen, sagt Sprecher Torsten Manges. Oberste Priorität hätten jetzt erst einmal die Impfungen der Senioren über 80 Jahre.
Die angedachte Außenstelle
Unterdessen sei Landrat Andreas Müller weiterhin zuversichtlich, so Manges, dass es im späteren Verlauf des Impf-Prozesses auch eine Außenstelle des Impfzentrums im Altkreis Wittgenstein gebe. Jedenfalls setze sich Müller, inzwischen auch Zweiter Vizepräsident des Landkreistages NRW, dafür mit Nachdruck ein. Bislang gelte aber grundsätzlich, dass für jeden Landkreis nur ein Impfzentrum zu betreiben ist – egal, wie weitläufig-ländlich er auch geprägt sei.