Bad Berleburg. Stadt ist auf der Suche nach Investor und hat Fördergelder für eine Überplanung eingeworben.

Am Montagabend steht er wieder auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung – Bad Berleburgs „beliebtester Schandfleck“. Das Eins-A-Areal hat im Wahlkampf für Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann eine große Rolle gespielt.

Anke Fuchs-Dreisbach: „Davon profitieren alle“

Die NRW-Koalition stärkt in dieser schwierigen Zeit die Innenstädte und Zentren. Wie die Bad Berleburger CDU-Landtagsabgeordente Anke Fuchs-Dreisbach am Freitag mitteilt werden von einem 70 Millionen schweren Sofortprogramm noch in diesem Jahr 129 Kommunen in Nordrhein-Westfalen mit 40 Millionen Euro unterstützt. Bad Berleburg erhält aus dem „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ 296.892 Euro für das Eins-A-Areal.

„Ich bin sehr froh, dass die NRW-Koalition in Pandemiezeiten schnell handelt und den Kommunen mit Hilfsprogrammen unter die Arme greift. Von einem attraktiven Zentrum profitieren alle in Bad Berleburg. Das Geld wird noch in diesem Jahr ausgezahlt und ermöglicht ein rasches Handeln“, so die CDU-Landtagsabgeordnete Anke Fuchs-Dreisbach.

Auch Bürgermeister Bernd Fuhrmann begrüßt die Fördermittel: „Ich freue mich über diese Förderung, die der Stadtrat zuletzt eindeutig auf den Weg gebracht hat. Die Entwicklung des Eins-A-Geländes ist von zentraler Bedeutung für unsere Stadtentwicklung. Es ist prima, dass mit diesem Schritt das Land NRW von der Bedeutung überzeugt werden konnte.“

Aus dem Sofortprogramm stehen noch 30 Millionen Euro zur Verfügung. Die Frist für die Vorlage der Förderanträge wird auf den 30. April 2021 verlängert, damit Städte und Gemeinden auf aktuelle Entwicklungen reagieren können.

„Mit der Situation auf dem Eins-A-Areal sind wir alle nicht zufrieden, das ist klar. Das Ziel muss sein, dass das Gelände in Zukunft breit genutzt wird. Dort soll etwas entstehen, das in Bad Berleburg im Moment vielleicht noch fehlt und das dann von uns hier vor Ort aber auch von Gästen langfristig gut angenommen wird. Deshalb haben wir zusammen mit der Uni Siegen nicht nur den städteplanerischen Wettbewerb gemacht, sondern auch eine vertiefende Umfrage. Die hat gezeigt, was sich die Bevölkerung für die Innenstadt wünscht“, antwortet Fuhrmann noch vor der Kommunalwahl im großen Interview mit der Lokalredaktion.

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Schon im September hatte die alte Stadtverordnetenversammlung für eine Bewerbung um Gelder aus einem Landes-Förderprogramm gestimmt, mit dem Handelsbrachen wiederbelebt werden sollen. Was für leerstehende Kaufhäuser in größeren Städten gilt, gilt auch für den Eins-A in Bad Berleburg. Im Oktober folgte eine Dringlichkeitsentscheidung, die jetzt noch einmal im Rat nachberaten wird. Die Fraktionsspitzen der beiden größten Fraktionen, CDU und SPD haben gemeinsam mit der Verwaltung 167.000 Euro an Mitteln der Stadt bereitgestellt, um damit den Eigenanteil des Förderprogramms beizusteuern.

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Wir haben im Vorfeld der Sitzung bei der Stadtverwaltung nachgehakt und Tobias Feige, Abteilungsleiter für Wohnen, Stadt- und Dorfentwicklung hat geantwortet.

Wie hoch ist die Fördersumme?

Laut einer Mitteilung des Landes NRW vom Freitag wird die Fördersumme 296.892 Euro betragen.

Ist der Immobilienkauf förderfähig?

Die Förderung gilt nicht für den eigentlichen Kaufpreis. Den müssten wir komplett selbst finanzieren. Im Förderprogramm sind neben den Notarkosten zum Beispiel auch Betriebskosten oder Kosten für die Verkehrssicherung.

Welche Rolle Spielen die Entwürfe der Studenten der Universität Siegen, die Konzepte für das Areal in einem Planungswettbewerb eingereicht haben?

Die Ideen und Entwürfe aus dem städtebaulichen Wettbewerb mit Studierenden der Universität Siegen sind für uns die Grundlage dafür, welche Anforderungen aus bauleitplanerischer Sicht an eine dauerhafte und nachhaltige Nutzung des Eins-A-Areals gestellt werden. Wir sind dazu im Austausch mit der Universität und Prof. Hildegard Schröteler-von Brandt, die uns weiterhin begleitet.

Gibt es neben den Ideen für eine Quartiersplanung auch Investoren, die das Areal kaufen und damit auch die Planungen umsetzen wollen?

Die Kolleginnen und Kollegen im zuständigen Fachbereich haben intensiven Kontakt zu möglichen Projektierern aufgenommen, um neue Konzepte und Ideen zu entwickeln. Wir warten allerdings noch auf die Ergebnisse von möglichen Investoren. Eine Rückmeldung aus Düsseldorf zu unserem Antrag haben wir bisher noch nicht bekommen.