Bad Berleburg.


Die Botschaft ist klar: Die Zukunft des Eins-A-Geländes in Bad Berleburg ist offen. Aber eines ist laut Geschäftsführer Jörg Ennenbach klar: Die leerstehende riesige Handelsimmobilie hat wieder einen Besitzer aus Fleisch und Blut, den es interessiert, was in Bad Berleburg und mit seiner Immobilie passiert. Ennenbach arbeitet für den Kölner Dieter Gawron, der sich nach Recherchen dieser Zeitung auf die Wiederbelebung von großen Immobilien versteht.

„Dieter Gawron ist ein Privatinvestor, der diese Immobilie in seinem Bestand halten will. Er will langfristig daran Spaß haben und auch seine Investition langfristig sichern“, erläuterte Ennenbach, der mit seiner Troisdorfer Gecon Immobilien und Consulting GmbH dieses Projekt betreut.

Abstimmung mit Stadt und Politik

Ennenbach erklärte im Gespräch mit dieser Zeitung auch, dass es ganz verschiedene Modelle gebe, was mit dem früheren Eins-A-Markt, den Wohnungen, dem Parkhaus oder auch dem Umfeld geschehen könnte: „Da befinden wir uns in Abstimmungsgesprächen mit der Verwaltung und der Politik.“ Vom Abriss der Gebäude und einer kompletten städtebaulichen Neuplanung des Areals bis hin zum Erhalt des Bestandes reicht das Ideenspektrum. „Ich kann sagen, dass ich auch Mieter für die Bestandsimmobilie suche und ich kann auch bestätigen, dass wir Gespräche mit Lidl führen“, so Ennenbach weiter.

Eins-A-Komplex in Eins-A-Lage in Bad Berleburg.
Eins-A-Komplex in Eins-A-Lage in Bad Berleburg. © WP | WP






Der Projektbetreuer erläuterte auch, dass die Stadtverwaltung ihre Sicht auf das Innenstadtgrundstück bereits deutlich gemacht hat. Neben der Verlagerung von Lidl in die Innenstadt-Nähe gehören auch die Ansiedlung eines Elektrofachmarktes zu den Wünschen. „Aber das ist alles nicht so einfach“, gab Ennenbach zu bedenken und warf ein, dass die Stadt den Planern ein Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2000 an die Hand gegeben habe. Das ist aus Ennenbachs Sicht aber überholt.

Er machte das im Gespräch auch an einem Beispiel fest. Ein Elektrofachmarkt komme vielleicht gar nicht nach Bad Berleburg oder sei als Filialist ohne regionale Bindung möglicherweise nicht für eine langfristige Ansiedlung zu gewinnen. Alternativen dafür seien etwa Einkaufsgemeinschaften wie zum Beispiel Euronics, in denen sich lokal verwurzelte Händler organisiert haben.

Ergänzung des Angebotes

Gawron und Ennenbach sei wichtig, bei der Suche nach Geschäftsleuten für die Immobilie – ganz gleich ob Neubau oder Bestands-Revitalisierung – vor allem auf eine Ergänzung des bestehenden Angebotes zu setzen. „Wir wollen Flächenkannibalisierung vermeiden“, so Ennenbach. Zum Portfolio der Projektentwickler gehören neben Lebensmittelmärkten auch Textilketten, Fitnessstudios oder auch seniorengerechte Wohnungen. „Wir müssen daraus ein konsensfähiges Konzept machen. Erst dann können wir auch mit bunten Bildern an die Öffentlichkeit gehen.“