Schameder. Mit Popcorn hinterm Lenkrad: Der Jugendförderverein Bad Berleburg und innogy Westenergie veranstalteten in Schameder das Autokino.
Mit Flauschedecken, Snacks, Getränken und der eigenen Sitzeinstellung einen Kinofilm schauen – das war an diesem Wochenende in Schameder möglich. Denn: Auf dem Gelände des Autohauses Müller und der Spedition Brinkmann fand zum ersten Mal überhaupt in Wittgenstein ein Autokino statt. Während Samstagabend der Sci-Fi-Action-Spionage-Film „Tenet“ insgesamt 57 Autos auf den Platz lockte, gab es am Sonntagabend einen Film für die ganze Familie. Dann zeigten die Veranstalter – der Jugendförderverein Bad Berleburg und innogy Westenergie – „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“.
„Mit dem Autokino von innogy Westenergie möchten wir den Bürgerinnen und Bürgern auch in Corona-Zeiten ein hochwertiges Freizeitangebot machen. [...] Wichtig ist uns dabei, dass auch lokale Vereine und Initiativen etwas von diesem Abend haben“, erklärte Achim Loos, Kommunalmanager bei innogy Westenergie, noch vor der Veranstaltung in einer Pressemitteilung. Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf spendet innogy Westenergie für einen guten Zweck. Am ersten Abend wurden 57 Fahrzeuge für das Event angemeldet.
Der Ablauf
Samstag, 19.37 Uhr: Wir nähern uns dem Autohaus Müller in Schameder. Im Eingangsbereich stehen einige Mitglieder des Bad Berleburger Jugendfördervereins und kontrollieren die einfahrenden Autos. Das Kennzeichen hatten wir vorab beim Kauf des Tickets auf der Seite der Stadtjugendpflege eingetragen. Seit 37 Minuten ist die Einfahrt offen. Die ersten Autos stehen bereits in den ersten Reihen – gelotst von einigen Mitgliedern der Dorfjugend Berghausen, die an beiden Tagen vor Ort sind. Sie sind es auch, die in regelmäßigen Abständen durch die Reihen gehen und Popcorn, Chips oder kalte Getränke anbieten. Der Erlös der Speisen und Getränke kommt der Aktion „Wir für Laura“ zugute.
Samstag, 20 Uhr: Der Film startet. Die Lichter der Autos gehen aus. Über die Frequenz 93.10 ertönt der Sound aus dem Autoradio. Der Vorteil: Die Besucher selbst entscheiden, wie laut oder leise sie den Film sehen möchten. Ein Film, in dem ein CIA-Agent (John David Washington) nach einem Einsatz bei einem Terroranschlag auf die Kiewer Oper enttarnt, überwältigt und später rekrutiert wird, um einen besonderen Auftrag auszuführen: Er soll den 3. Weltkrieg verhindern. Nach gut 150 Minuten ist der Film dann auch schon vorbei.
Samstag, 21.47 Uhr: Der Platz vor der großen Leinwand leert sich allmählich. Die Berghäuser Dorfjungend lotst erneut in gelben Warnwesten und Leuchtstäben die Autos in Richtung Ausfahrt. Ein bislang einmaliges Kinoerlebnis ist vorerst vorbei. Doch schon ein Tag später können die nächsten Besucher mit ihren Autos auf das Gelände fahren.
Das Fazit
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57 Autos waren für den ersten Abend gemeldet – für die Veranstalter ein tolles Ergebnis. Aber auch die Besucher waren begeistert. „Ich finde es toll, dass hier solche Freizeitangebote geschaffen werden. das gibt es meiner Meinung nach noch zu wenig“, sagt Nina Rosendahl, die sich am Samstagabend den Film „Tenet“ anschaute.
Und wie verlief der erste Abend für die Veranstalter? „Es war eine runde Sache. Aber man muss auch dazu sagen, dass wir hier mit dem Gelände eine Top-Location haben mit wirklich tollen Helfern. Hier greift ein Rad ins andere“, sagt Sandra Janson, Geschäftsführerin des Bad Berleburger Jugendfördervereins, nach dem Auftakt am Samstagabend.
Eine lange Vorbereitungsphase gab es für die Veranstaltung nicht. „Wir wurden Ende August von Westenergie gefragt, ob wir nicht auch in Wittgenstein so etwas wie ein Autokino machen möchten.“
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Bewusst haben sich die Organisatoren dann für das Industriegebiet Schameder als Austragungsort entschieden. Denn: Es sollte eine Veranstaltung für die ganze Region werden, da auch die mittlerweile mehr als 160 Mitgliedsvereine des Jugendfördervereins aus ganz Wittgenstein stammen. „Wir haben uns verschiedene Plätze angeschaut. Seit dem ersten Tag ist das Autohaus Müller Premiumpartner unseres Jugendfördervereins, da freut es uns sehr, dass wir die Veranstaltung gemeinsam durchführen konnten“, so Janson.
Die Filme
Ein Sci-Fi-Action- und ein Familienfilm sorgten für einen bunten Mix für jedes Alter. Dabei handelt es sich bei „Tenet“ um einen Film des bekannten Regisseurs Christopher Nolan. Erst vor Kurzem erschien er in den deutschen Kinos und wurde von Westenergie für das Autokino empfohlen. „Wir haben bei der Auswahl der Filme auf die Erfahrungswerte der Westenergie-Eventabteilung gebaut.“ Beim zweiten Film war klar, dass dieser für die gesamte Familie sein sollte. Und wie geht es in Sachen Autokino nun weiter? „Einige haben uns bereits gefragt, ob wir nicht auch im Sommer ein Autokino veranstalten können“, sagt Janson und bedankt sich bei den Helfern nach der Veranstaltung. „Alle arbeiten hier Hand in Hand.“