Bad Berleburg. Das Projekt erfüllt gleich mehrere nützliche Zwecke: Barrierefreiheit und lokale Wertschöpfung durch nachwachsende Rohstoffe.

Der Anblick ist zunächst ungewohnt. Die neuen Buswartehäuschen sehen wuchtig aus. Das machen die dicken Holzstämme. Allerdings ist der Einsatz von Käferholz gerade großes Thema in Bad Berleburg als nachhaltigster Kleinstadt.

Diese Haltestellen werden ausgebaut

Bad Berleburg, „Krankenhaus“ Fahrtrichtung Zentrum

Bad Berleburg, „Berufsschule“ an der L717

Berghausen, Haltestelle „Breuer“, Fahrtrichtung Bad Berleburg und Fahrtrichtung Erndtebrück

Aue, Haltestelle „Aue Bahnhof L553“ Fahrtrichtung Bad Berleburg und Fahrtrichtung Wingeshausen

Beddelhausen, Haltestelle „Ederhöhe“, Fahrtrichtung Bad Berleburg und Fahrtrichtung Hatzfeld

Der Werkstoff ist durch die Borkenkäferplage im Überfluss vorhanden und neben dem Bau von öffentlichen Gebäuden wie Feuerwehrgerätehäusern ist die Ausstattung der Stadt mit neuen Wartehäuschen eine Möglichkeit, den Waldbauern zu helfen, zumal die Arbeiten Teil eines Förderprogramms des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen Lippe (NWL) sind.

386.000 Euro Volumen

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„Die Wartehäuschen sind Teil des barrierefreien Umbaus mehrerer Haltestellen im Stadtgebiet. Die Maßnahmen haben ein Volumen von insgesamt rund 386.000 Euro. Das ist Teil des Förderprogramms des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe. Den Antrag haben wir im Herbst 2017 eingereicht, seit Februar 2020 den Zuwendungsbescheid“, erläutert Wolfgang Grund, Abteilungsleiter Infrastruktur und Erholung auf Anfrage dieser Zeitung.

Dieses steht am Krankenhaus an der Gontardslust und ist eines der ersten. Die Idee stammt von den Blockhaustypen aus Wingeshausen.
Dieses steht am Krankenhaus an der Gontardslust und ist eines der ersten. Die Idee stammt von den Blockhaustypen aus Wingeshausen. © WP | Lars-Peter Dickel

In der Zwischenzeit haben die Arbeiten begonnen und so stehen die ersten beiden der geplanten acht neuen Käferholz-Wartehäuschen - eines am Krankenhaus und eines in Beddelhausen. Ein drittes entsteht aktuell am Bahnhof in Aue.

Die Stadt Bad Berleburg muss nur zehn Prozent der Maßnahme aus eigener Tasche zahlen. Der Rest kommt aus dem Fördertopf des NWL.

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Wichtig dabei ist neben der Neugestaltung von Haltestellen und der Nutzung von lokalen Werkstoffen auch die Unterstützung von heimischen Unternehmen. Den barrierefreien Ausbau der Haltestellen übernimmt die Raumländer Firma HBB. Die Idee stammt auch aus Bad Berleburg. Die „Blockhaustypen“ Sascha Böhl und Mario Sonneborn aus Wingeshausen haben der Stadt diesen Vorschlag gemacht und übernehmen auch den Bau der Wartehäuser.

Zwei weitere Standorte folgen

Aktuell bestehen sie nur aus einer Holzkonstruktion mit einem Dach. Um für optimalen Wetterschutz sorgen zu können, werden die Wartehäuschen noch mit Sicherheitsglasscheiben an jeweils drei Seiten ergänzt.

Die Haltestellen „Am Stein“ in Schüllar (beide Fahrtrichtungen) waren auch geplant, sind aber erst einmal zurückgestellt worden, weil da noch Umplanungen an der Bundesstraße ausstehen. In einem zweiten Fördercall werden wir außerdem weitere Bushaltestellen einbringen, die barrierefrei ausgebaut werden sollen.