Erndtebrück. Für die Erndtebrücker SPD steht weiterhin die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen im Fokus. Die CDU-Fraktion verliert ihren Vorsitzenden.
Im Kreis Siegen-Wittgenstein hat die SPD Verluste hinnehmen müssen – ganz anders lief die Kommunalwahl für die Sozialdemokraten hingegen in Erndtebrück: Dort jubelten und klatschten die Mitglieder am Wahlabend über die gewonnenen Prozente und die zwei zusätzlichen Sitze im Erndtebrücker Rat, sogar die Mehrheit im Rat war zum Greifen nah. Enttäuschung hingegen bei der CDU, deren Bürgermeisterkandidat Steffen Haschke nicht die erhofften Stimmen sammeln konnte und die vor allem zwei Sitze im Gemeinderat verloren. Die UWG und FDP hingegen bleiben bei jeweils drei Sitzen.
SPD
„Ich bin überhaupt nicht traurig, dass wir die Mehrheit nicht erreicht haben“, wägt SPD-Fraktionsvorsitzender Tim Saßmannshausen ab. „Wir freuen uns sehr über die zusätzlichen zwei Sitze und
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dass wir demnächst mit zehn Leuten im Rat sitzen können“, so Saßmannshausen. Die Zusätzlichen Sitze hielten aber auch eine Verantwortung bereit: „Das ist eine Aufgabe. Wir wollen mit allen Fraktionen zusammen weiter arbeiten und die Gemeinde Erndtebrück voranbringen.“
Die Gemeinde sei es auch, die bei der kommunalpolitischen Arbeit im Vordergrund stehe, nicht unbedingt die Parteien. „Wir haben in der Vergangenheit immer gut mit den anderen Fraktionen zusammen
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gearbeitet und wollen das auch so fortführen. Viele Abstimmungen waren ja auch bisher oft einstimmig“, macht Saßmannshausen deutlich. Für die SPD sind Michael Rothenpieler, Meik Gebhardt, Karl Ludwig Völkel, Reinhild Dolscius, Andreas Nölling, Marc Stöcker und Tim Saßmannshausen per Direktmandat in den Gemeinderat eingezogen.
Lothar Menn, Dieter Menzel und Antonio De Simone schafften es über die Reserveliste. Insgesamt schaffte es die SPD auf 47,67 Prozent in der Ratswahl, 1913 Erndtebrücker gaben den Sozialdemokraten ihre Stimme.
CDU
Federn lassen musste hingegen die Erndtebrücker CDU bei der Kommunalwahl. Zwei Sitze verloren die Christdemokraten an die SPD und sind nun mit nunmehr sechs Personen im Rat vertreten – insgesamt
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gaben ihnen 1105 Erndtebrücker ihrer Stimme, das entspricht 27,54 Prozent.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Heinz-Josef Linten, der sich durch seinen Reservelistenplatz einen Sitz im Gemeinderat gesichert hatte, will auf dieses Mandat nun verzichten. Damit zieht er die Konsequenzen aus dem „Konsequenzen aus dem schlechten persönlichen und parteilichen Wahlergebnis“, so Linten.
„Ich wünsche dem neugewählten Gemeinderat ein konstruktives Miteinander zum Wohle unserer lebens-
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und liebenswerten Gemeinde Erndtebrück“, erklärte der 67-Jährige, der in 14,5 Prozent der Stimmen erhalten. Dabei wurde er neben FDP-Kandidat Peter Hofius auch von Karl Ludwig Völkel überholt, der auch das Direktmandat holte. Lintens Mandat muss nun neu besetzt werden.
FDP
„Das Minimalziel wurde erreicht“, sagt Erndtebrücks FDP-Chef Guido Schneider über das Wahlergebnis. Man sei froh, dass die drei Plätze im Rat gehalten werden konnten – mit dem Stimmanteil könne die Erndtebrücker FDP jedoch nicht wirklich zufrieden sein.
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„Die Wahlbeteiligung in Erndtebrück war enorm hoch und mit 70 Prozent NRW-weit auf einem der Spitzenplätze. Insgesamt sind etwa 600 Wähler dazu gekommen und wenn man schaut, wer 600 Stimmen mehr hat, dann ist das die SPD“, so Schneider. Die Sozialdemokraten hätten die Wählerschaft stark mobilisiert. „Da müssen wir uns dann schon die Frage stellen, warum wir nicht genauso mobilisieren konnten“, so Schneider.
Zwar habe die FDP zum Beispiel in Birkefehl „richtig gute ausgesehen“, das Ergebnis von Peter Hofius sei
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sehr gut gewesen und erfreulich sei auch, dass Heinz Georg Grebe per Direktmandat einziehen konnte und dazu mehr Stimmen sammeln konnte als zuvor. Bitter seien hingegen die Bezirke Banfe und Röspe, in denen es nicht eine Stimme für die FDP gab. „Da müssen wir uns dann schon mal Gedanken machen, warum dort niemand ein Kreuz gemacht hat“, so Schneider.
UWG
Wie die FDP hat sich auch die UWG seitwärts bewegt und ist bei ihren drei Sitzen im Gemeinderat stehen geblieben. „Es bleibt auf jeden Fall spannend“, sagte Matthias Althaus von der UWG zuletzt. „Da wir Koalitionen ablehnen und uns auf Zustimmung in Sachfragen konzentrieren, sind wir in einer komfortablen
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Situation.“ Sowohl Matthias Althaus als auch Olaf-Karsten Kettler, Olaf-Karsten und Benjamin Matthias Lübbert zogen über die Reserveliste in den Gemeinderat ein. Insgesamt konnte die UWG 12,26 Prozent holen – das entspricht 492 Stimmen.