Wittgenstein. Die Bürgermeister Henning Gronau und Bernd Fuhrmann freuen sich, im Amt zu bleiben. Und das gute Ergebnis in Bad Laasphe freut Dirk Terlinden.

„Leute, das ist einfach unglaublich.“ In der SPD-Zentrale in Erndtebrück ist nach dem Wahlsieg von Henning Gronau als Bürgermeister und der SPD im Gemeinderat die Stimmung ausgelassen. Der 36-Jährige wurde mit über 75 Prozent im Amt bestätigt, die SPD gewinnt im Rat zwei Sitze dazu und stockt insgesamt um 11,74 Prozent auf. „Ich hatte schon die Hoffnung, dass unser Wahlkampf Erfolg hat – aber dieses Ergebnis ist eine tolle Bestätigung“, so der Bürgermeister der Edergemeinde.

Erndtebrück

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Immer wieder fällt das Wort „unglaublich“. „Ein riesengroßes Dankeschön geht an alle unsere Wahlkreis-Kandidaten“, so Gronau. Der legt aber auch Wert darauf, dass die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen in Zukunft gut funktionieren wird. „Mein Angebot geht an alle Fraktionen, dass wir Erndtebrück gemeinsam nach vorne bringen.“ Über die vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung in Erndtebrück – höher als in Bad Berleburg und Bad Laasphe – freut sich der Wahlsieger: „Das gibt dem Ergebnis noch mehr Gewicht.“ Noch mehr als Henning Gronau strahlt an dem Abend seine Frau Nina.

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Mit seiner Familie war Henning Gronau am Sonntag noch wandern. „Es war eine große Vorfreude auf den Wahlabend da und wir hatten gehofft, dass sich das Gefühl in den Zahlen wiederspiegelt.“ Die Ergebnisse ließen dann am Abend die SPD-Mitglieder im Parteibüro laut jubeln und klatschen.

Gronau: „Ich möchte mich bei meiner Familie bedanken, die mich im Wahlkampf aber auch in den vergangenen Jahren so sehr unterstützt haben. Auch geht mein Dank an mein Team und das Parteibüro. Das ist ein Teamsport, allein kann man das nicht schaffen. Außerdem bedanke ich mich bei allen, die auf dem Wahlzettel das Kreuz an dieser Stelle gesetzt haben.“

Bad Laasphe

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Dirk Terlinden kann es noch gar nicht fassen, was am Sonntagabend vor sich ging. In gleich mehreren Stimmbezirken holte der Feudinger über 70 Prozent der Wählerstimmen. „Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich glaube ein Stück weit zum Ergebnis beigetragen hat auch das gute Ergebnis in der Kernstadt. Das hat noch einmal geholfen.“ In Bermershausen hatte er die Schnellmeldungen im Internet verfolgt – im engsten Familien und Freundeskreis. Aber auch seine Unterstützer und die Parteien konnten mit dem neuen Bürgermeister der Lahnstadt anstoßen. In gemütlicher Runde haben sie den Abend und den damit verbundenen Sieg ausklingen lassen.

Und nun? Nun geht es für den neuen Bürgermeister zurück in seine Heimat. Für Terlinden ein besonders schöner Moment. „Es gibt doch nichts Schöneres, als durch einen Jobwechsel zurück nach Hause kommen zu dürfen.“ Aktuell wohnt er noch in Leverkusen. Das Elternhaus befindet sich in Feudingen. Bis zum Amtsantritt am 1. November möchte der Feudinger zurück ins Wittgensteiner Land gezogen sein. In der früheren Kreisstadt Bad Berleburg ist das Bild ein ganz anderes als im Siegener Kreishaus oder bei der SPD in Erndtebrück.

Bad Berleburg

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Der zwischenzeitliche Optimismus wich einer Katerstimmung: „Das ist bitter“, sagt Bad Berleburgs SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd Weide selbstkritisch. Er und seine Genossen wurden vom Wähler abgestraft, weil sie den Bad Berleburger Weg maßgeblich mitgetragen hatten, so Weide. „Wir haben für einiges den Kopf hingehalten, was den Menschen nicht gefallen hat, aber nachweislich gut für die Stadt war.“ Welche Konsequenzen seine Partei aus dem Wahldebakel ziehen wird, werde im Laufe der Woche entschieden, so Weide.

In der CDU-Zentrale im großen Saal des Bürgerhauses wurde applaudiert – zunächst dem wiedergewählten Bürgermeister Bernd Fuhrmann und letztlich auch 13 Direktkandidaten. „Ich bin begeistert! Ich war mir sicher, dass wir stärkste Fraktion werden, aber mit so einem Ergebnis habe ich nicht gerechnet“, brachte es der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Georg Freitag auf den Punkt. Freitag bedankte sich bei allen anderen Parteien für einen fairen Wahlkampf.

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Überglücklich war auch Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann, der mit seiner Familie im Bürgerhaus den Wahlausgang verfolgte, aber zusehends entspannter wurde. „Das Ergebnis freut mich riesig. Schon bei der Sommertour hatte ich gemerkt, dass die Stimmung in der Stadt gut war und dass ich das Vertrauen der Bürger habe. Aber so ein Ergebnis sei nicht selbstverständlich, formulierte es Bernd Fuhrmann.