Bad Berleburg. Marina Marchel möchte einen Beitrag zum nachhaltigen Artenschutz leisten – und hofft außerdem auf Nachahmer in ihrer Nachbarschaft.
Marina Marchel, Frisörmeisterin in Bad Berleburg, betätigt sich nebenbei als Gärtnerin: Sie hat die Patenschaft über ein kleines, städtisches Pflanzbeet direkt vor ihrem Salon „FrisierZone“ an der Poststraße übernommen – und möchte so „einen kleinen Beitrag zur Nachhaltigkeit“ leisten. Neuerdings mit großen Stauden, die laut Marchel als wahre „Insekten-Weiden“ gelten. Doch: Wie geht man mit solchen Stauden um, wie pflanzt und pflegt man sie optimal? Hier habe ihr ein Kunde im Salon den richtigen Tipp gegeben, erzählt Marchel – und den Kontakt zu Gärtnermeister Lars-Peter Kroh aus Arfeld vermittelt.
Blühfolge fast durchs ganze Jahr
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„Wir haben das Beet jetzt so angelegt, dass die Stauden den trockenen Sommer gut überstehen“, sagt Kroh. „Und eine Blüh-Folge vom Frühjahr bis in den Herbst ist gewährleistet.“ Das kann gelingen, weil Kroh und Marchel Stauden mit verschiedenen Blühzeiten setzen. So blüht die Kuhschelle beispielsweise im Frühjahr, die Bergminze dagegen im Sommer. Was aber allen Stauden gemeinsam ist: Sie locken Falter und Insekten.
Und: Die Stauden sind robust, betont Kroh. Schon vor acht oder zehn Jahren seien sie auf einer Mittelinsel der verkehrsreichen Poststraße gepflanzt worden – „und sie leben heute noch“. Obwohl sie mitten im fließenden Verkehr sicherlich „mehr Stress“ hätten.
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Stauden, robust und zugleich schön anzusehen – darauf setzt Frisörmeisterin Marchel mit ihrer jüngsten Aktion. Jahrelang habe sie „anderes gepflanzt“, um es vor der Salon-Tür „schön zu machen“, berichtet sie – doch das Gepflanzte sei einfach nicht so gut gediehen.
Ärgerlich: Unachtsame Autofahrer, Hundebesitzer und Diebe
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Sicherlich auch deshalb, so Marchel, weil das Beet immer wieder beschädigt worden sei – etwa durch unachtsame Autofahrer, die beim Weg aus der benachbarten Parkbucht zurück auf die Straße einfach über die kleine Grünfläche gerumpelt seien. Folge: eine tiefe Reifenspur und plattgefahrene Pflanzen. Das müsse aber nicht sein, findet die Frisörmeisterin – und bittet die Berleburger deshalb um Achtsamkeit. Sie hat aber auch die Hundebesitzer im Blick, die es ihrem Vierbeiner bitte nicht gestatten sollten, die Notdurft mitten im Beet zu verrichten. Ebenso ärgert sich Marina Marchel über Müll oder Zigaretten-Stummel auf der Fläche – und über dreiste Pflanzen-Diebe.
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Marchel hofft, dass ihre Aktion bei den Einzelhändlern und Handwerksbetrieben in ihrer Nachbarschaft Nachahmer findet. Tatsächlich sind viele der kleinen Pflanzbeete schlicht mit Steinen oder grobem Kies ausgefüllt. „Würde dies geschehen, dann würde nicht nur das Erscheinungsbild der Stadt aufgewertet, sondern es wäre auch eine gute Tat für den Insektenschutz, der nicht einmal allzu viel Geld kostet.“